Ortsgeschichte erlebbar machen

Silvia Mötteli will das Ortsmuseum Spreitenbach gemeinsam mit Museumspädagogen wiederbeleben. Bis zur 900-Jahr-Feier der Gemeinde 2024 soll das Projekt beendet sein.

Momentan ungenutzt: Das Ortsmuseum im alten Spycher. (Bild: Sibylle Egloff)
Momentan ungenutzt: Das Ortsmuseum im alten Spycher. (Bild: Sibylle Egloff)

Versteckt am Ende des Spycherwegs, umringt von Mehrfamilienhäusern steht der Spycher im Spreitenbacher Dorfkern. Genutzt wird das Gebäude seit den 1970er-Jahren als Ortsmuseum der Gemeinde.

Die Sammlung mit historischen Gegenständen und Plänen wurde vom Spreitenbacher Lehrer Kurt Wassmer und seinen Schülern angelegt und von ihm und später von Adelheid Hürzeler betreut. Doch schon seit einiger Zeit finden keine Führungen und Besuche mehr statt.

«Das Ortsmuseum liegt altershalber brach. Die Personen, welche die Führungen organisierten, wie etwa alt Gemeindepräsident Ruedi Kalt, sind im fortgeschrittenen Alter und können die Aufgaben nicht mehr übernehmen», sagt Silvia Mötteli. Die Spreitenbacherin und Schwester von Gemeindepräsident Markus Mötteli (Die Mitte) will das Museum nun wiederbeleben.

Ortsgeschichte liegt ihr am Herzen

«Ich bin in Spreitenbach aufgewachsen und das Dorf und seine Ortsgeschichte liegen mir am Herzen», sagt die Primarlehrerin. «2024 steht die 900-Jahr-Feier Spreitenbachs an. Es wäre schön, wenn wir bis dahin unsere Ortsgeschichte wieder so zugänglich machen könnten, dass sie attraktiv ist.» Mötteli wandte sich mit ihrer Idee an ihren Bruder und dieser an die Ortsbürgerinnen und Ortsbürger, welche den Betrieb des Ortsmuseums finanziell unterstützen. Sie stiessen auf offene Ohren.

«In einem ersten Schritt geht es nun darum, abzuklären, ob es sich überhaupt lohnt, das Ortsmuseum auf den neusten Stand zu bringen, oder ob die Ortsgeschichte in einer anderen Form aufgearbeitet werden könnte, zum Beispiel mit einem Lehrpfad und Tafeln im Dorf. Wäre dies der Fall, müsste man sich ebenso überlegen, wie man das Gebäude sonst nutzen könnte», sagt Mötteli.

Schule auch miteinbeziehen

Ihr Wunsch wäre es, dass bei diesem Prozess auch die Schule Spreitenbach als mögliche künftige Nutzerin des Ortsmuseums miteinbezogen wird. «Vom Lehrplan her gibt es einige Themen, die in diesem Rahmen abgedeckt werden könnten. So zum Beispiel die Ortsgeschichte oder auch die Industrialisierung», erklärt Mötteli, die in Wohlen unterrichtet. Wichtig sei auch, zu wissen, ob bei der Bevölkerung überhaupt das Bedürfnis besteht, sich an diesem Ort über die Geschichte des Dorfs zu informieren.

Denkbar sei zudem auch eine Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden und beispielsweise die Schaffung eines regionalen Ortsmuseums. Für Mötteli ist es indes ein Anliegen, dass sich die Neuausrichtung an den heutigen Standards an ein Museum ausrichtet. «Es sollen nicht nur Gegenstände ausgestellt werden, sondern viel mehr soll den Besuchern eine Erlebniswelt geboten werden, in der sie interaktiv sein können.»

Mitte 2022 soll Konzept bereit sein

Unterstützt bei den ersten Abklärungen wird Mötteli vom Badener Büro Imraum, welches bereits für andere Ortsmuseen Konzepte für Neuausrichtungen und Ausstellungen entwarf. Dafür sprach die Ortsbürgerkommission einen Betrag von 20000 Franken.

«Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir dann auch eine Arbeitsgruppe benötigen, welche sich einbringt», so Mötteli. Mitte 2022 soll das neue Konzept fertig sein, welches zeigt, wie die Zukunft des Ortsmuseums Spreitenbach aussieht.

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