Jugendbühne zeigt turbulentes Verwirrspiel

Wenn am morgigen Freitagabend die Jugendbühne Neuenhof ihr diesjähriges Theaterstück «Künschtlerpäch» aufführt, stehen die Schauspieler bereits zum zweiten Mal in dieser Theatersaison auf der Bühne.

Jennifer Fischer (l., Fabienne Wolfgang) will ihre Identität vor Kriminalkommissar Schmid (r., Thierry Engel) mit allen Mitteln verbergen. Fotos: sw ]]>
Jennifer Fischer (l., Fabienne Wolfgang) will ihre Identität vor Kriminalkommissar Schmid (r., Thierry Engel) mit allen Mitteln verbergen. Fotos: sw ]]>

Insgesamt fünfmal wird die Boulevardkomödie im katholischen Pfarreiheim von ihnen gespielt, die Premiere haben sie bereits hinter sich.

«Unsere Proben zum Stück laufen bereits seit einem halben Jahr», erklärt Regisseurin Jasmine Baumann. In dem turbulenten Verwirrspiel um den Maler Pastellini, der seine Identität sowie die seiner Frau geheim halten will, und um ein wertvolles Gemälde, das vor dem Zugriff allerlei Besucher in seiner Scheinwohnung geschützt werden muss, wirken sieben Nachwuchsschauspieler zwischen 16 und 29 Jahren mit. Die vergangenen Monate war für sie eine intensive Vorbereitungszeit: Mindestens zweimal pro Woche proben die Darsteller, während des Probeweekends im November letzten Jahres konzentrierten sie sich – fern von den Verpflichtungen des Alltags – auf das Einstudieren der Rollen. Zeit für weitere Hobbys bleibe da kaum, «ich habe alles nebenbei aufgegeben, im Theater steckt einfach viel Arbeit drin», stellt Baumann klar. Neben dem Textlernen sei es vor allem die Darstellung der einzelnen Charaktere, die die Nachwuchsschauspieler fordere. Das stelle auch für viele die eigentliche Motivation dar, in der Jugendbühne Neuenhof mitzuwirken: «Man sollte Lust haben, in andere Rollen zu schlüpfen», empfiehlt Schauspielerin Kim Bont, die mit ihren 29 Jahren schon fast zum «alten Eisen» zählt. Mit 30 ist nämlich Schluss in der Jugendbühne Neuenhof, zumindest für die Darsteller auf der Bühne. Dahinter sind viele auch nach dem Überschreiten der Altersgrenze mit dabei und sorgen als freiwillige Helfer für einen reibungslosen Ablauf während der Aufführungen. Störungen im Ablauf der Derniere, nämlich die Schauspieler mit einem heimlich geplanten Streich aus der Fassung zu bringen, gehören allerdings traditionell dazu. «Steine in vermeintlich leeren Koffern oder Alkohol in Wassergläsern führten in den letzten Jahren zu Überraschungen auf der Bühne», so Kim Bont. Die aber dürfe der Darsteller möglichst nicht zeigen, was die Sache zum Riesenspass für alle Eingeweihten und so manchen guten Beobachter im Publikum mache. Ein gutes Gespür komme den Zuschauern auch bei der Auflösung um den tatsächlichen Dieb des Gemäldes zugute: «Dieses Rätsel ist eine schwer zu knackende Nuss», wie Jasmine Baumann verrät, «denn am Schluss kommen so ziemlich alle auf der Bühne dafür infrage.»

«Künschtlerpäch», kath. Pfarreiheim Neuenhof, Freitag, 16. Januar, Samstag, 17. Januar, Freitag, 23. Januar, Samstag, 24. Januar (Derniere), Türöffnung und Catering ab 19 Uhr, Theaterbeginn 20 Uhr.

 

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