65 Kinder verbauen knapp 30000 Dominosteine

65 Kinder aus Neuenhof, Würenlos und Wettingen bauten knapp 30000 Dominosteine auf.

Knapp 30000 Dominosteine <em>haben die Kinder vergangene Woche verbaut.Melanie Bär</em>
Knapp 30000 Dominosteine <em>haben die Kinder vergangene Woche verbaut.Melanie Bär</em>

«Nein!», ruft eine Gruppe Kinder am Freitagmittag, während die farbigen Dominosteine einstürzen. Sozialdiakon Michael Schatzmann eilt zur Gruppe und fragt nach dem Grund des Einsturzes. «Keine Ahnung», antworten die Kinder und beginnen damit, die Plastikteilchen wieder aufeinanderzubauen. Schliesslich wollen sie den Gottesdienstbesuchern am Sonntag beim Loslassen der Dominosteine ein Spektakel bieten.

Knapp 30000 Dominosteine haben die 65 Kinder in der zweiten Ferienwoche zusammengebaut. Die diesjährige «Kolibri-Woche» der Reformierten Kirchgemeinden Wettingen-Neuenhof und Würenlos stand heuer ganz im Zeichen der Dominosteine. Doch nicht nur: Beim Singen, Spielen und an Theateraufführungen wurde an jedem Tag eine biblische Geschichte beleuchtet. Angefangen mit der Schöpfung und aufgehört mit dem Festmahl.

Ziel der «Kolibri-Tage» ist es, Kindergärtlern und Primarschülern eine «lässige Ferienwoche anzubieten, in der auf spielerische Art die Bibel nähergebracht wird», so Schatzmann. 21 Helfer und ein Küchenteam engagierten sich ehrenamtlich dafür.

Einer von ihnen ist Oliver Gamisch, der bisher als Teilnehmer und nun erstmals als Hilfsleiter dabei war. «Das ist ein grosser Unterschied, ich muss beispielsweise früher hier sein», sagt er, greift in seine Hosentasche und bringt einen Zettel mit Anleitungen zu «Hosensackspielen» zum Vorschein. «Damit wir die Kinder beschäftigen können, falls ihnen langweilig ist.»

Viele der Helfer sind ehemalige Teilnehmer. Das freut die Organisatoren besonders. «Es ist wunderbar zu sehen, wie sich die jungen Leute entwickeln, Verantwortung übernehmen und wir in die zweite Reihe stehen können», sagt Irina Rindslisbacher, Sozialdiakonin in der Reformierten Kirchgemeinde Würenlos. Zusammen mit dem Sozialdiakon aus der Reformierten Kirchgemeinde Wettingen-Neuenhof, Michael Schatzmann, ist sie seit fünf Jahren für den Anlass zuständig. Ins Leben gerufen wurde er vor rund 20 Jahren von dessen Kirchgemeinde. Mit 65 Kindern findet er immer noch grossen Anklang und sei eine Investition, die sich lohne. «Es ist mir ein Anliegen, dass die Leute gute Erfahrungen mit der Kirche machen und ihr und Gott gegenüber positiv eingestellt sind», sagt Schatzmann.

Beim diesjährigen Bauen mit den Dominosteinen konnten die Kinder zudem Geduld üben. «Ich bin erstaunt, wie gross ihre Frusttoleranz ist, denn es kam täglich vor, dass unwillentlich Dominosteine in Bewegung gesetzt wurden», so Schatzmann. Dank den Leitern, die am Schluss die umgefallenen Steine wieder aufgestellt und verbunden haben, konnte den 190 Besuchern am Sonntag nach dem Gottesdienst beim Loslassen trotzdem ein Spektakel geboten werden.

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