Gemeinderat zieht Antrag zurück

Killwangen 259 Stimmberechtigte wollten beim Schulhaus-Umbau mitreden.  Foto: ska
Killwangen 259 Stimmberechtigte wollten beim Schulhaus-Umbau mitreden. Foto: ska

Die angespannte Stimmung im Saal erreichte ihren Höhepunkt mit Traktandum sieben, der Genehmigung eines Verpflichtungskredits für die Schulhauserweiterung inklusive Kindergarten für 7,15 Mio. Franken. «Deswegen sind vermutlich so viele gekommen», schmunzelte Gemeinderat Walter Hubmann. Der Planungskredit für den Schulhausumbau wurde an der Sommergemeinde 2009 angenommen. Der Gemeinderat hatte daraufhin eine Baukommission gebildet mit der Aufgabe, ein Projekt auszuarbeiten, da man in der Schule Killwangen schon damals platztechnisch am Improvisieren war. Das Grundkonzept sieht nun eine Erweiterung des Schulgebäudes mit gedeckter Pausenhalle, optionaler Aula und ein Kindergartengebäude vor.

Nach der Vorstellung der Pläne wurden mehrere Rückweisungsanträge laut, die allesamt zum Inhalt hatten, dass der Gemeinderat das Projekt noch einmal überarbeiten müsse, da die Bevölkerung die Meinung vertrat, dass das Projekt zu teuer und nicht optimal ausgearbeitet sei, keine wirklichen Fachpersonen daran gearbeitet hätten beziehungsweise die vorliegenden Pläne undeutlich und unverständlich seien. Stimmbürger Marcel Greder machte die Kritikpunkte deutlich: «Das Schulhaus wird gebaut werden, aber nicht zu diesem Preis.» Für die ausgegebenen 260000 Franken Projektierungskredit hätte man lieber einen Wettbewerb gemacht: «Das ist ein stolzer Batzen für diese Pläne.» Eine klare Darstellung wie bei Würenlos fehle; dort sei für den gleichen Preis ein komplett neues Schulhaus mit deutlich mehr Räumen gebaut worden. Er habe das Projekt in Killwangen mit Architekten und Fachleuten angeschaut und gemerkt: «Irgendwie geht da etwas nicht auf.»

Aber auch vereinzelte Stimmen für den Antrag wurden laut, etwa von Priska Rüegger, Mutter von zwei Töchtern: «Wenn Sie die Rückweisungsanträge genehmigen, weiss ich nicht, wo meine Töchter 2014/15 zur Schule gehen werden.»

Da der Antrag vorlag, alle Abstimmungen geheim durchzuführen, damit diese sachlich blieben, drohte sich die Versammlung hinzuziehen. Daraufhin machte Marcel Muther den Vorschlag, dass der Gemeinderat den Antrag freiwillig zurücknimmt und einen neuen ausarbeitet, da klar war, dass ein Rückweisungsantrag, in welcher Form auch immer, von den Stimmbürgern erwünscht war. Alois Greber entschied nach zustimmendem Applaus im Saal: «Der Gemeinderat zieht das Geschäft zurück.» Er hoffe, dass die, die sich bereits engagiert hätten, ihr Wissen einbringen würden und dass das bereits investierte Geld nicht ganz verloren gehe.

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