«Das ist mein absoluter Traumjob»

Kai Wegmüller (17) ist der allererste Lehrling des Werkhofs Killwangen

Die Säge rattert, die Äste fallen zu Boden. Dann kommt der Metallrechen zum Einsatz: Alles Laub muss auf einen Haufen. Kai Wegmüller arbeitet seit zwei Wochen für die Gemeinde: Er ist Lehrling im Bereich Unterhaltspraktiker beim Werkhof.

Dabei ist Wegmüller der erste Lehrling des Werkhofs überhaupt. «Während der Schule durfte ich hier schnuppern. Dann wurde mir gleich die Lehre angeboten», sagt Wegmüller und lächelt schüchtern.

Bis im Sommer besuchte der 17-Jährige noch die Realschule in Spreitenbach. Die Lehrstelle wollte der Killwangener unbedingt: «Es ist mein Traumjob,» sagt Wegmüller. Er legt die dicken Gartenhandschuhe sorgsam aufeinander. «Mir gefällt es, draussen zu arbeiten.» Ihm sei egal, wie heiss oder kalt es ist: Hauptsache an der frischen Luft. So durfte der junge Lernende in seiner ersten Woche die Hecken am Limmatuferweg schneiden und Rasen mähen. Bereits jetzt freue er sich auf den Winter: «Dann darf ich die ‹Schneeschnüzi› bedienen.» Weg- müller lächelt und seine Augen glänzen. Er hat sichtlich Freude an seinem Beruf.

Doch nicht alle seiner Aufgaben kann Wegmüller im Freien verrichten: Er muss sich zusammen mit seinem Vorgesetzten auch um den Unterhalt des Werkhofgebäudes kümmern. «Ich putze nicht so gerne. Aber das gehört dazu und das ist ok so.»

Körperliche Arbeit scheut der Teenager nicht: Er brauche viel Bewegung. «Kai ist ein sehr fleissiger Lehrling», sagt sein Vorgesetzter Rafael Spring, Leiter des Bauamts. Es war Springs Idee, die Lehrstelle zu schaffen. Bisher hat er die Arbeiten alleine verrichtet. Bereits bei der Schnupperlehre sei klar gewesen: Wegmüller bekommt die Lehrstelle, obwohl die schulischen Leistungen nicht optimal waren. «Aber ich finde, es darf nicht an den Schulnoten scheitern, wenn jemand so gut arbeitet wie Kai», sagt Spring. Auch er sei in diesem Alter nicht so gut in der Schule gewesen: Er habe Verständnis dafür. Sollte Wegmüller in der Berufsschule Probleme haben, kann er deshalb seine Lehre auch von zwei auf drei Jahre verlängern.

Den ersten Schultag hat der Jugendliche aber schon hinter sich: Es habe ihm gefallen, so sein erstes Fazit. «Obwohl ich früher wirklich nicht so gerne zur Schule gegangen bin», so Wegmüller. Er arbeite lieber, als die Schulbank zu drücken.

Dass er der einzige Lehrling ist, stört ihn nicht. «Mir ist vor allem wichtig, dass ich den Ort gut kenne, wo ich arbeite», so Wegmüller. Von seinem Elterhaus brauche er nur zwei bis fünf Minuten zur Arbeit.

Bis kurz vor Lehrstellenantritt ist Wegmüller regelmässig geklettert. «Jetzt habe ich eine Pause eingelegt wegen der Lehre», erklärt der Jugendliche. Sein Blick wird ernst: Er müsse erst abschätzen, wie anstrengend seine Arbeitstage seien, bevor er wieder an die Kletterwand zurückkehre. Und was macht er sonst gerne in seiner Freizeit? «Ich gehe gerne mit meinem Hund spazieren und treffe meinen besten Freund.»

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