Mit alter Stärke

Ein Neuenhofer Urgestein: Der parteilose Felix Mehmann will als Gemeinderat der älteren Bevölkerung Gehör verschaffen.

Pfeifenrauch und kühle Luft: Felix Mehmann auf seinem Gartensitzplatz. (Bild: Robin Schwarz)
Pfeifenrauch und kühle Luft: Felix Mehmann auf seinem Gartensitzplatz. (Bild: Robin Schwarz)

In Felix Mehmanns Garten steht eine mächtige Tanne. «Meine Mutter hat sie vor 40 Jahren gepflanzt, noch bevor hier hinten die anderen Häuser standen», sagt er stolz. An seinem Gartentisch sitzend, zündet er sich eine Pfeife an. Dann sprudelt es aus ihm heraus, bis er sich ein, zwei Minuten später die Pfeife von Neuem anzünden muss. Ein Neuenhofer Urgestein ist Mehmann, hier aufgewachsen, hin und wieder mal ein paar Jahre weg, dann wieder hier. Das merkt man ihm an, die Angelegenheiten der Gemeinde sind ihm geläufig, er spricht sofort im Detail über politisch Aktuelles und Vergangenes. Ein Thema, das immer wieder aufkommt, «schon alleine von meinem Alter her», ist die Integration der älteren Bevölkerung. Mehmann ist seit bald zwei Jahren pensioniert. «Dass die älteren Stimmen gehört werden, ist mir ein Anliegen», die Alterssiedlung Sonnmatt sei an der Kapazitätsgrenze, «nicht erst seit gestern», sodass manche der Seniorinnen und Senioren fremdplatziert und dadurch entwurzelt würden. Die Alters- und Pflegeangebote müssten dringend verbessert werden, findet Mehmann, und im Moment sei das nicht genügend gegeben. Auch beim Härdli müsse man auf die alte Bevölkerung schauen, damit für sie «ein schöner Streifen an der Limmat» erhalten bleibt. Mehmann, der als Küchenchef an diversen Herdplatten in der umliegenden Region gearbeitet hat, zum Beispiel im «Goldenen Schlüssel» oder im «Verenahof» im Badener Bäderquartier, aber sogar nach Savognin hat es ihn verschlagen. Sein Leben lang habe er sich für bessere Arbeitsbedingungen in der Gastrobranche eingesetzt. Mittlerweile hat er zwei erwachsene Kinder, gar Enkelkinder. «Ich bin ein Familienmensch», sagt Mehmann.

Die Wahl in Neuenhof: exemplarisch für den Zeitgeist. Eine Generationenwahl, das Junge, das Grüne gegen das Altbewährte und Erfahrene gewissermassen. Das sieht auch Mehmann so. «Es braucht jetzt aber Kontinuität», sagt er. Der Rat in seiner jetzigen Zusammensetzung sei noch nicht etabliert. Und da seien auch noch die Wirren um den Rücktritt von Susanne Voser (Die Mitte) und Andreas Muff (parteilos). Darum brauche es jetzt Erfahrung und Stabilität. Als Parteiloser mit Distanz könne er Neuenhof weg vom Parteienhickhack bringen, wieder auf einen stabilen Weg. Für einen Generationenwechsel sei es noch einen Tick zu früh, aber danach, warum nicht? Auch er wolle schon jetzt die Jugend miteinbeziehen und sei, wie auch Devay, zum Austausch bereit. Neuenhof sei aber sehr weit gekommen in all den Jahren, konstatiert er – und ist wie auch Devay mit der Arbeit des Gemeinderats eigentlich zufrieden, was zum Beispiel die Verkehrsanbindung oder die Integration von Ausländern betreffe. Er spaziere gerne entlang der Limmat und mittlerweile rieche es ja nicht mehr so stark wie früher. Auch da: Man sei vorangekommen.(rsz)

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