Ziel in der Wüste erreicht

Consuelo Senn während dem 250 Kilometer langen «Marathon des Sables» in Marokko, den er vergangenes Jahr mit 35 Stunden auf dem 91. Rang beendete. Der 48-jährige Bauingenieur wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Würenlos. Den spa
Consuelo Senn während dem 250 Kilometer langen «Marathon des Sables» in Marokko, den er vergangenes Jahr mit 35 Stunden auf dem 91. Rang beendete. Der 48-jährige Bauingenieur wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Würenlos. Den spanischen Vornamen verdankt der Schweizer seiner Grossmutter, die gerne reiste.Foto: zVg

 Sie haben gestern vor den Mitgliedern des Laufträffs referiert. Wollen Sie aus ihnen Marathonläufer machen?Consuelo Senn: Nein, es gibt sicher keine zusätzlichen Anmeldungen für diesen Marathon. Ich habe von meinen positiven Erlebnissen berichtet und so hoffentlich gezeigt, dass es viele interessante Laufanlässe gibt.

 Wie hat Ihre persönliche sportliche Karriere angefangen?Ganz klassisch als Primarschüler mit Fussballspielen. Danach habe ich kurz Tischtennis gespielt und dann zum Tennis gewechselt. Ich spiele auch heute noch intensiv Tennis und bin so zum Laufsport gekommen. Durchs Laufen habe ich meine Kondition verbessert, was mir beim Tennisspielen zugute kommt.

 Wie kamen Sie auf die Idee, am «Marathon des Sables» bei 50 Grad Hitze durch die marokkanische Wüste mitzumachen?Nachdem ich diverse Läufe mit der vorgegebenen Marathondistanz von 42,195 km in der Schweiz bestritten habe, wollte ich mehr. Die Steigerung sind Ultramarathons mit längeren Laufdistanzen. Am «Marathon des Sables» hat mich auch die Landschaft gereizt.

 Sie sagten, sie hätten die Stille und Weite der Wüste bewusst auf sich wirken lassen. Was hat dies bewirkt?Die fantastische Aussicht war die Belohnung des Aufstiegs. Und die Erfahrung, in ganz einfachen, bescheidenen Verhältnissen zu leben, hat mich unseren Schweizer Komfort wieder bewusst schätzen lassen. Wir hatten beispielsweise pro Tag 12 Liter Wasser zur Verfügung. Da überlegt man sich zweimal, wie viel man davon fürs Waschen brauchen will, weil sonst vielleicht zu wenig zum Trinken übrig bleibt. Auch beim Essen gab es Einschränkungen: Wir mussten unser ganzes Essen mittragen und nach drei Tagen hatte ich sehr Lust auf eine Portion Spaghetti. Aber natürlich gab es weit und breit kein Restaurant oder Laden. Wir Läufer begannen, die mitgebrachten Riegel untereinander zu tauschen, um ein bisschen Abwechslung zu bekommen. Übernachtet haben wir in Zelten.

 Haben diese Erfahrungen noch Auswirkungen im Alltag?Die Bilder, Erlebnisse und Erkenntnisse bleiben, beispielsweise das bewusste Wahrnehmen des Komforts. Vor allem aber hat es mir wieder einmal deutlich gemacht, dass man ein realistisches Ziel erreichen kann, wenn man es fokussiert und sich gut darauf vorbereitet. Es ist primär die Psyche dafür verantwortlich, ob man ein Ziel erreicht oder nicht. Das mache ich mir nicht nur beim Sport zunutze, sondern auch im Familien- und Berufsalltag. Insofern war der Lauf für mich auch eine Art Lebensschulung.

 Gab es Momente, in denen Sie aufgeben wollten? Nein, nie. Aber klar gab es Tiefs, beispielsweise als nach ein paar Tagen die körperliche Erschöpfung kam. Die Hochs, die einem beispielsweise durch die fantastische Landschaft geboten wurden, waren aber viel dominanter als die Tiefs. Ich habe den Lauf mehrheitlich genossen und dabei immer wieder angehalten und rund 600 Fotos gemacht.

 

 Was ist Ihr nächstes Ziel? Falls es körperlich möglich ist, werde ich sicher noch einen anderen Ultramarathon bestreiten. Konkrete Pläne habe ich aber noch keine.

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