Wie erlebte ich das Kriegsende

Der Würenloser Franz Notter erlebte das Kriegsende - während seiner Zeit in der - Rekrutenschule. Bei der - Dislokation wurden er und seine Kameraden am 8. Mai wie Helden gefeiert.

Am 18. Februar 1945 rückte ich als zukünftiger Motorfahrer in die Rekrutenschule nach Bière ein. Der Krieg tobte und ging der Entscheidung entgegen. Er war in unserem Zug das tägliche, intensive Thema, immer angeregt durch unseren Leutnant. Dann kam der 8. Mai, der Tag, an dem wir auf Umwegen an die erste Station in die Verlegung fuhren. Bereits frühmorgens wurden wir über das Kriegsende informiert. Obwohl wir uns nie in Gefahr wähnten, war ein Aufatmen, eine grosse Erleichterung spürbar.

Wir fuhren also los in die Verlegung. Was wir nie erwartet hatten: Die Fahrt durch das Welschland kam uns wie eine Triumphfahrt vor. In jedem Ort standen die Leute an der Strasse und winkten uns jubelnd zu. Der Zuruf «la guerre est fini» dröhnte uns überall entgegen. Schweizer Fahnen wurden geschwenkt, einfach eine riesige Begeisterung. Wir kamen in Vevey an und parkierten unsere Fahrzeuge bei der Schifflandestelle. Mit weiteren Kameraden, den Stahlhelm auf dem Kopf, den Tornister am Rücken, den Karabiner umgehängt, schritten wir Richtung Kantonnement in der Ortsmitte. Aus jedem Restaurant stürmten Leute auf uns zu, spendeten uns Wein, Frauen küssten uns. Unglaublich. Wir kamen uns vor, als hätten wir Rekruten den Krieg gewonnen. Anderntags besammelte sich nachmittags die ganze Rekrutenschule auf einem wunderschönen Platz oberhalb Vevey mit einer prächtigen Aussicht auf den Genfersee. Mit einem Feldgottesdienst und einer eindrücklichen Rede von unserem Schulkommandanten gedachte man mit grosser Dankbarkeit des Kriegsendes und dass wir vom Krieg verschont worden waren. Weiter ging dann die Verlegung nach Vionnaz. Auch dort wurden wir sehr herzlich aufgenommen. Später ging dann die Dislokation in die Deutschschweiz, wo scheinbar die Begeisterung zum Kriegsende bereits verklungen war. Franz Notter, Würenlos

 

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