Überwachungskameras sollen die Vandalen zur Strecke bringen

Auf dem Areal der katholischen Kirche werden demnächst Kameras installiert. Damit reagiert die Kirchgemeinde auf den Vandalismus. Auch die Gemeinde zieht nach.

Das Kirchenareal wird künftig videoüberwacht. (Symbolbild/ AZ Archiv)

Das Kirchenareal wird künftig videoüberwacht. (Symbolbild/ AZ Archiv)

Die von der Gemeinde angebrachten Schilder weisen auf die auf dem ganzen Areal geltenden Regeln hin. (zVg)

Die von der Gemeinde angebrachten Schilder weisen auf die auf dem ganzen Areal geltenden Regeln hin. (zVg)

Auf dem Friedhof liegt regelmässig Hundekot. (Melanie Bär)

Auf dem Friedhof liegt regelmässig Hundekot. (Melanie Bär)

Ausgerissene Hinweistafeln und entwendeter Blumenschmuck, Hundekot und umgeworfene Blumentöpfe, bespritzte Kirchenwände und liegen gelassener Abfall:

«Es ist echt tragisch, dass wir wegen des Vandalismus auf dem Kirchareal Videokameras installieren müssen», sagt Fabienne Speckert. Sie amtete bis Ende 2018 als Aktuarin in der Kirchenpflege und hat sich für die Installation der Kameras starkgemacht.

Speckert wollte dem zunehmenden Vandalismus auf dem Kirchenareal nicht mehr länger tatenlos zusehen. Aufgebracht erzählt sie von den «Sauereien», die der Sakristan vor allem an den Wochenenden regelmässig antrifft.

Erbrochenes, Abfall und Hundekot

Bevor die Gottesdienstbesucher eintreffen, muss der Sakristan auf dem Vorplatz regelmässig Erbrochenes, herumliegenden Abfall und Zigarettenreste wegputzen. «Vermutlich Jugendliche, die sich am Vorabend zum Rauchen und Alkoholtrinken getroffen haben», sagt Speckert.

Respektlos gehe es auch auf dem Friedhof zu und her: Hundebesitzer, die ihre Vierbeiner auf dem Areal versäubern und den Hundekot einfach liegen lassen, gehörten zur Tagesordnung. Eine über 90-Jährige, die täglich auf dem Friedhof das Grab ihres verstorbenen Mannes besucht, bestätigt das.

Die erste Massnahme, das Anbringen von Verbotsschildern, hat kaum Wirkung gezeigt. «Im Gegenteil, sie wurden sogar ausgerissen.» Einmal hat Speckert zwei 12-Jährige, die mit ihrem Kickboard um die Gräber fuhren, persönlich gebeten, dies zu unterlassen. «Ich wurde von ihnen nur beschimpft», so die 34-Jährige.

Kasse aufgebrochen und Orchideen geklaut

Mehrmals ist die Polizei eingeschaltet und Anzeige gegen unbekannt gemacht worden. Etwa als die Opfer-Kassen aufgebrochen und das Geld entwendet wurde oder Orchideenstöcke vom Altar geklaut worden seien. Die Täterschaft konnte nicht ermittelt werden. Deshalb hat die Kirchenpflege beim Kanton ein Gesuch gestellt und darf nun vier Kameras installieren.

Demnächst werden je zwei Kameras vor der Alten und der Neuen Kirche angebracht. «Wir hoffen, dass es abschreckend wirkt und endlich Ruhe einkehrt. Denn die Kirche ist ein wichtiger Ort unserer Kultur, ein Treffpunkt, und der Friedhof ein Ort zum Trauern. Dem müssen wir Sorge tragen.»

Auch auf dem Schulhausareal kämpft man gegen Vandalismus. «Über die Festtage wurden Scheiben eingeschlagen», sagt Gemeindeammann Anton Möckel. Auch der Gemeinderat hat bei der Polizei Anzeige gegen unbekannt erstattet. Roland Jenni, Chef der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal, bestätigt eine Zunahme des Vandalismus: «Es ist nicht nur in Würenlos eine Zunahme feststellbar, sondern auch in den anderen Gemeinden.»

Polizei vor Ort

Um dem entgegenzuwirken, würden die Polizisten und Polizistinnen vermehrt an neuralgischen Orten wie der Alten Kirche, dem Zentrumsschopf oder der Schulanlage patrouillieren und auch mit der Kantonspolizei zusammenarbeiten. «Wir tun, was wir können», so Jenni.

Möckel wünscht sich von der Polizei eine schnellere Reaktionszeit, wenn ein Vorfall gemeldet wird. «Und natürlich kann die Präsenz nicht hoch genug sein.» Auch die Gemeinde will künftig Kameras installieren, um den Tätern auf die Spur zu kommen und als Präventivmassnahme, damit es gar nicht erst zu Vandalismus kommt.

So wie die Kirchgemeinde wird auch die Einwohnergemeinde ein Betriebsreglement für die Kameraüberwachung erstellen, um danach beim Kanton eine Bewilligung einzuholen. Gut möglich also, dass auch das Schulareal bald videoüberwacht wird.

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