Sie bringt den Augenblick aufs Papier

Brita Holthuizen las aus ihrem Erstlingswerk «Augen-Blick» vor. Schreiben ist seit vielen Jahren die Passion der Würenloserin.

Die Würenloserin <em>hat aus ihrem ersten Werk «Augen-Blick» vorgelesen. (Carolin Frei)</em>

Die Würenloserin <em>hat aus ihrem ersten Werk «Augen-Blick» vorgelesen. (Carolin Frei)</em>

«Fünf der achtzehn Kurzgeschichten handeln von Erlebnissen in Würenlos selber», sagt Brita Holthuizen anlässlich der Lesung in der Alten Kirche in Würenlos. Die 76-jährige Autorin hat vergangenen Freitag aus ihrem ersten Buch «Augen-Blick» vorgelesen.

Eine der Kurzgeschichten handelt von Sabine, die für eine Tageszeitung tätig war. Immer wieder tauchte der Nachbarsjunge Tom bei ihr zuhause auf, um bei ihr zu lernen. Nach der Schulzeit verloren sie sich aus den Augen, bis zu jenem Tag, als Tom wieder an ihrer Türe klingelte.

Er sei zum zweiten Mal durch die Prüfungen gerasselt, sagte er völlig aufgelöst. Da stimmt doch was nicht, dachte sich Sabine. Es stellte sich dann heraus, dass der junge Mann auf Drängen seiner Eltern Pharmazie studierte, weil er dereinst die elterliche Apotheke übernehmen sollte. Was er wollte, interessierte zuhause nicht.

Sabine hingegen schon. Und so entschied er sich auf Anraten von Sabine, seinen Bubentraum, Bauer zu werden, mit einem Studium in Agronomie «wahr werden zu lassen». Damit zog er den Groll des Vaters auf sich. Allerdings nur so lange, bis er allen voller Stolz vom sensationellen Studiumabschluss seines Sohnes erzählen konnte.

Arbeitskollegen und Freiwillige als Protagonisten

«Heute hat Tom eine hohe Position an der ETH Zürich inne», verkündet Holthuizen nicht minder stolz an der gut besuchten Lesung. Die Autorin liess die Gäste zudem an den Erlebnissen aus den Kriegsjahren in Wolgograd, an der Flucht eines jungen Mannes vor Zuhältern, an einer Studienreise nach Mali oder aber an der Entstehung eines Frühlingsfotos fürs Badener Tagblatt teilhaben. Letzteres sorgte für einige Lacher.

Das Bild entstand im Badener Kurpark und zeigte ein sich innig umarmendes Paar. Das Lustige daran, es waren nicht etwa wildfremde Menschen, die sich für das «Frühlingsfoto» ablichten liessen. Nein. Protagonisten waren, mangels Freiwilliger, die Journalistin Brita Holthuizen und einer ihrer Arbeitskollegen. Der Selbstauslöser der Kamera machte dies möglich.

«Mir hat der Anlass sehr gut gefallen. Brita Holthuizen weiss auf eine lebhafte Art zu berichten. Deshalb bin ich trotz Erkältung gekommen», sagt Irmgard Schmidt aus Würenlos.

Tagebücher bilden Grundlage

Brita Holthuizen, 1942 in Lyck/ Ostpreussen geboren, wuchs im rheinischen Siegburg auf. 1962 siedelte sie in die Schweiz um, heiratete und bekam drei Kinder.

Nach dem Volontariat beim Badener Tagblatt arbeitete sie über 30 Jahre als freie Journalistin und engagiert sich bis heute im sozialen Bereich.

Mit ihrem Erstlingswerk «Augen-Blick» hat sich die 76-Jährige einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Über zwei Dutzend Tagebücher lieferten den Stoff dafür. Bücher voller persönlicher Erlebnisse und Momente, an denen nun ein breites Publikum teilhaben darf.

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