Jubiläum zeugt von Verwurzelung

Peter Müller ist Würenloser mit Leib und Seele: Er ist hier geboren, aufgewachsen und arbeitet seit 30 Jahren als Hauswart der Gemeinde und der Schule.

Der Garten ist sein Hobby: Peter Müller macht die Arbeit mit Pflanzen auch in seinem Beruf als Hauswart Freude. Foto: ska
Der Garten ist sein Hobby: Peter Müller macht die Arbeit mit Pflanzen auch in seinem Beruf als Hauswart Freude. Foto: ska

Am 1. April hat Peter Müller sein 30-Jahr-Arbeitsjubiläum gefeiert. Mit 32 hat der gelernte Feinmechaniker, dessen Traumberuf Bauer gewesen wäre, die Stelle als Hauswart des Gemeindehauses und der Schulhäuser in Würenlos übernommen und sagt heute: «Für mich hat es gestimmt.» Ihm gefalle die selbstständige Arbeit, drinnen und draussen. «Ich schätze die Vielseitigkeit und natürlich den kurzen Arbeitsweg», schmunzelt er – mit 26 Jahren hat er das Elternhaus an der Grimmistalstrasse übernommen, das sein Vater selbst gebaut hat. «Ich bin in diesem Haus zur Welt gekommen», berichtet Peter Müller lachend. Müllers haben viele Verwandte und Bekannte im Dorf. Die Erforschung der Familiengeschichte hat zutage gebracht, dass der erste Müller 1776 nach Würenlos kam: Der Schreiner hat eine Würenloserin geheiratet und das Gemeindebürgerrecht bekommen.

Diese tiefe Verwurzelung mit seiner Heimatgemeinde erfüllt Peter Müller sichtlich mit Stolz: «Man ist mit dem Dorf verbunden, wenn man hier aufwächst.» 24 Jahre bei der Feuerwehr und die Mitgliedschaft im Turnverein haben den Zusammenhalt weiter gestärkt. «Erst sieht man die Kinder von Familien, die man kennt. Dann werden diese grösser, sitzen plötzlich am Autosteuer, haben eigene Kinder, die man dann auch wieder in der Schule trifft», erzählt er fasziniert. Auch seine Kinder gehören dazu: Seine Tochter arbeitet heute bei der Raiffeisenbank Würenlos, sein Sohn bei der Huba Control in Würenlos.

Peter Müller ist heute für das Gemeindehaus und das Schulhaus Ländli 2 (Schulhäuser 3 und 4) inklusive der Aussenanlagen verantwortlich. Die Gemeinde ist in den letzten 20 Jahren stark gewachsen und mit ihr die Infrastruktur. Auch im Beruf des Hauswarts hat sich einiges verändert – ganz abgesehen vom technischen Fortschritt. Die Kinder seien heute weiter und zum Teil auch etwas ungezogen, so Müller. Die Zahl der anständigen Kinder überwiege aber seit jeher. Viel mehr stört ihn die Zunahme an Müll, der auf dem Schulhof liegt. Oder wenn die Kinder die Pflanzen beschädigen. «Der Wohlstand hat allgemein zugenommen, gleichzeitig fehlt ein gewisses Grundverständnis dafür, was sich gehört und was nicht. Damit kämpft man», berichtet Müller. Man müsse sich aber anpassen können und dürfe frühere Wertvorstellungen nicht einfach voraussetzen: «Sonst ärgert man sich zu sehr – über gewisse Sachen muss man hinwegsehen.»

Zusammen mit vier Frauen (Teilzeitpersonal Reinigung) sowie dem Hauswart-Team, bestehend aus zwei gelernten Mechanikern und einem Schreiner, hält Müller sein Rayon in Schuss und kümmert sich zudem um die Schlüsselverwaltung. Am liebsten sind ihm in seinem Beruf der Umgang mit den Menschen und die Aussenarbeiten mit Pflanzen – ein Interesse, das sich auch in Peter Müllers Hobby wiederfindet, und das er mit seiner Frau teilt. Der grosse Garten rund ums Haus ist Zeuge davon. «Mein Lebensziel war stets zu heiraten, Kinder zu haben und ein Haus zu besitzen», erklärt Peter Müller und ist sichtlich zufrieden.

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