Hier wird der Dieb zum Psychiater: Theaterverein führt anspruchsvolle Komödie auf
Nach vielen Proben ist es so weit, die Theatergemeinschaft Würenlos führt die Komödie «Der Neurose-Kavalier» auf.
Felix Bollmann hat gerade, als Weihnachtsmann verkleidet, ein Warenhaus ausgeraubt. Mit der Beute im Sack will er sich in einer Psychiatriepraxis rasch umziehen, schon geht alles schief: Von der Arzthelferin wird er für die Aushilfe gehalten und plötzlich muss sich Felix Bollmann um die Probleme der Patienten kümmern.
«Der Neurose-Kavalier» erzählt die verworrene Geschichte eines Diebes, der mit wunderlichen Methoden zum erfolgreichen Psychiater wird. Die Theatergemeinschaft Würenlos bringt die Komödie nun ab Mitte März auf die Bühne im Gmeindschäller Würenlos. «Es ist ein sehr anspruchsvolles Stück für die Schauspieler», sagt Sigi Zihlmann, Vereinspräsident.
Die Regie übernimmt Albert Freuler. Er ist professioneller Schauspieler und hat immer wieder mit den Würenloser Bühnenstürmern zusammengearbeitet. Unermüdlich korrigiert und perfektioniert er die Leistung der sieben Laienschauspieler.
Seit Anfang Jahr ist es ernst. Im zweiten Stock der Zihlmann AG im Industriegebiet von Würenlos treffen sich alle Beteiligten regelmässig und proben mit Kostümen und Bühnenbild. «Ich fordere viel und möchte zeigen, dass Theaterspielen etwas Anspruchsvolles ist», sagt Freuler.
Schauspieler müssen überzeugen
Die Herausforderung der Komödie liege in deren Feinfühligkeit. Anders als bei einem «Schwank» sei die Handlung wichtig. «Es folgt nicht einfach eine Pointe auf die andere», erklärt Freuler. Die Schauspieler müssen in ihrer Darbietung überzeugen.
Doch die Würenloser Bühnenstürmer sind bereit, etwas zu leisten. Seit über einem Jahr üben sie die Dialoge und Aufstellungen in ihrer Freizeit. «Es ist eine sehr motivierte Truppe, die Proben machen Spass», so Freuler.
Zwar ist das Stück für die Schauspieler sehr anspruchsvoll, dafür bedarf es weniger Aufwand rundherum. Das war bei der Theatergemeinschaft Würenlos nicht immer so: Vor sechs Jahren hat der Verein das Stück «Die Teufelsuhr» im Steinbruch Würenlos aufgeführt. Fast 4000 Personen besuchten die zehn Aufführungen. «Es war ein Riesenerfolg, aber es hat auch sehr viel Organisation verlangt», sagt Sigi Zihlmann.
Seit 17 Jahren im Einsatz auf der Bühne
Entstanden ist die Theatergemeinschaft um die Jahrtausendwende. Um das Stück «Wo ist Adam» 2002 aufführen zu können, musste der Verein gegründet werden. Seither präsentieren motivierte Laienschauspieler immer wieder ein Theater, wobei der Verein im Moment rund 40 Mitglieder zählt.
Finanziert werden Aufführungen durch Sponsoren, Mitgliederbeiträge und Eintrittsgelder. «Zudem fliesst durch den Barbetrieb, den wir während der Aufführungen betreiben, noch etwas Geld in die Vereinskasse», sagt Zihlmann.
Die Pause ist vorbei. Alle Schauspieler ziehen sich ihre Kostüme wieder über und nehmen ihren Platz im Bühnenbild ein: Weiter geht die Probe.
Premiere «Der Neurose-Kavalier» am 15. März 2019 um 20 Uhr im Gmeindschäller Würenlos. Reservationen unter: www.thgw.ch.