Zwei neue Standorte für Alterszentrum zur Wahl
Gemeinde- und Verwaltungsrat geben nicht auf: Nachdem der Bau des Alterszentrums auf der Zentrumswiese vom Tisch ist, sucht man neue Standorte für den Neubau. Zwei davon werden nun vertieft abgeklärt.
Die Profile für den Bau des Alterszentrums sind längst weggeräumt, seit knapp zwei Wochen steht ein Spielplatz auf der Zentrumswiese. Die Freifläche inmitten des Dorfes wird künftig also nicht wie geplant von alten, sondern von jungen Menschen in Beschlag genommen. An der Infoveranstaltung der Gemeinde bestätigt Vizeammann Nico Kunz (FDP) letzte Woche, was offensichtlich ist: «Wir haben das Projekt eingestellt und vollständig abgeschrieben.» Nach den Projekten «Falter am Bach» und «Ikarus» wird nun auch «Margerite» nicht umgesetzt.
Der 1960 gestartete Versuch, in Würenlos ein Altersheim zu realisieren, gibt man damit aber nicht auf. «Von verschiedenen Seiten wurde gewünscht, ein neues Projekt aufzugleisen, worauf der Gemeinderat eine Arbeitsgruppe einsetzte, die eine Standortevaluation vornahm», so Kunz. Die Arbeitsgruppe, bestehend aus den Verwaltungsräten der Alterszentrum Würenlos AG und einem Vertreter aus dem Gemeinderat, zurzeit Consuelo Senn (FDP), hat drei Standorte geprüft: «Wiemel», das Areal beim Schwimmbad, das 2013 zugunsten der Zentrumswiese verworfen wurde, «Im Grund» hinter dem Steinhof und das «Rosenfeld» unterhalb der reformierten Kirche. Vor- und Nachteile der drei Standorte wurden abgewogen. «Wir haben beispielsweise Grösse und Erreichbarkeit verglichen und kamen zum Schluss, dass das ‹Rosenfeld› zu klein ist», so Kunz. Die beiden anderen Standorte seien gleichwertig beurteilt worden. In einer Volumenstudie, die von Fiechter und Salzmann Architekten durchgeführt wird, die auch schon «Margerite» geplant haben, will die Arbeitsgruppe nun weitere Abklärungen tätigen. Es wird beispielsweise überprüft, ob das Raumprogramm realisierbar, die baurechtliche Machbarkeit gegeben und wie verträglich der Bau an diesem Standort in Bezug aufs Ortsbild ist. Klar ist bereits, dass das Grundstück «Wiemel» in der Zone für öffentliche Bauten liegt und bereits im Besitz der Gemeinde ist, während «Im Grund» Privaten gehört und in der Gewerbezone liegt, was einer Umzonung bedürfte.
Volumenstudie als erster Schritt
Die Volumenstudie ist mit rund 40000 Franken deutlich günstiger als eine Machbarkeitsstudie, die, wenn nötig, in einem weiteren Schritt durchgeführt wird. Bereits im Juli sollen erste Ergebnisse vorliegen und Umsetzbarkeit sowie Vor- und Nachteile aufzeigen. «Vielleicht hebt sich ein Standort ab und die Entscheidung ist klar», so Kunz. Darüber und über das weitere Vorgehen will man die Bevölkerung laufend informieren und in die Entscheidungen miteinbeziehen.
Fragen zu klären gibt es noch einige. Etwa zur Trägerschaft des Alterszentrums: «Wollen wir es immer noch selber betreiben oder sollen andere Modelle zum Zuge kommen?» Kunz betonte, dass «das Alterszentrum ein zentrales Anliegen in Würenlos ist und bleibt». Dass bereits jetzt schon über die ersten Abklärungen informiert wird, solle zeigen, dass dem Gemeinderat eine transparente Kommunikation wichtig ist.
Spielplatz soll bleiben
Ein Votant kritisierte, dass nicht versucht werde, auf der Zentrumswiese ein neues Projekt zu realisieren, «und wenn schon ein neuer Standort, dann kommt für mich nur das ‹Wiemel› in Frage, weil das Land bereits der Gemeinde gehört und nicht für Millionen Franken eingekauft werden muss». Kunz wies darauf hin, dass bei einer Projektänderung in einen einstöckigen Bau dieser nicht mehr hätte rentabel geführt werden können. Und auch im «Wiemel» sei nicht klar, ob ein Bau aufgrund der Denkmalpflege und des Ortsbilds realisiert werden könne. «Aus diesem Grund wollen wir das eben in der Volumenstudie prüfen», so Kunz. Er bestätigte auch, dass das Anliegen eines anderen Votanten, den Bau später kostengünstig erweitern zu können, eines der Kriterien bei der Evaluation der Standorte sei. Der finanztechnische Aufwand sei hingegen nicht Bestandteil der Volumenstudie, sondern werde dann in einem weiteren Schritt geprüft.
Ob die Zentrumswiese von der Bevölkerung genutzt werden dürfe, fragte eine Anwesende. Auch wenn die längerfristige Nutzung noch nicht geklärt ist, so ist zumindest klar, dass sie vom 21. bis 23. August als Festplatz fürs Dorffest dient. Die Anregung von mehreren Anwesenden, zumindest den Spielplatz stehen zu lassen, nahm Kunz gerne entgegen. «Denn der Spielplatz ist ein gutes Projekt», doppelte eine Anwesende nach.