«Freue mich mega auf die Badisaison»

Die Würenloser Badmeister waren die ersten, die im Limmatwelle-Gebiet das Gartenbad öffneten. Im Tägi startet die Badisaison am Samstag.

Neues Team Betriebsleiter Simon Studer (l.) und sein Stellvertreter Markus Ernst, der von Wettingen nach Würenlos wechselte. Melanie Bär

«Hoi Roberto», sagt Badmeister und Betriebsleiter Simon Studer am Montagmittag zu einem Badigast und lacht. Er ist sichtlich zufrieden und bestätigt: «Ja, ich freue mich mega auf die Badisaison.» Trotz morgendlicher Kälte und einer Bise kamen am Freitag rund 70 Personen zur Badieröffnung ins «Wiemel». Die einen kauften ihre Saisonkarte und einige drehten im 17 Grad kalten Wasser sogar ihre Runden. Am Sonntag war dann schon eher Badiwetter, das Wasser bereits ein paar Grad wärmer. Rund 200 Gäste besuchten das Gartenbad, einige zum Sonnenbaden, andere getrauten sich schon ins Wasser. «Im Moment kühlt das Wasser in der Nacht wieder ab», so Studer. Die optimale Wassertemperatur liege bei 24 Grad, «dann fühlen sich die Gäste wohl und das Algenwachstum ist noch kein Thema.»

Mit Algen hatten die Badmeister, im vergangenen Frühjahr nicht zu kämpfen: «Die erste Hälfte der Saison fiel komplett ins Wasser.» Dank dem warmen Juli und August erreichte man den 10-Jahres-Durchschnitt mit rund 42 000 Besuchern trotzdem. Das sind 13 000 Gäste weniger als im 2022 und 2023. Den Rekord aus dem Jahr 2003 mit87 233 Badigästen erreichte man seit der Zählung im Jahr 1978 nie mehr.

Viel Überzeit im Sommer

Besseres Wetter bedeutet mehr Gäste und mehr Arbeit. «Doch nach den Wintermonaten freue ich mich richtig darauf», sagt Studer. Sowohl er als auch sein Stellvertreter arbeiten 90 Prozent, wobei im Sommer so viel Überzeit angehäuft wird, dass sie im Winter fast drei Monate kaum arbeiten müssen. Die beiden sind auch für den Unterhalt der Gartenanlage zuständig.

Der neue Stellvertreter Markus Ernst war 20 Jahre lang im Wettinger Tägi tätig, im Sommer als Bad- und im Winter als Eismeister. Er ist der Nachfolger von Roland Frei, der nun anderswo als Badmeister arbeitet. Im Gegensatz zum Wettinger Sportzentrum gibt es im Würenloser Wiemel kaum Arbeit im Winter. «Deshalb werde ich dann beim Schweizer Eishockeyclub Zürich, den ZSC Lions, als Eismeister aushelfen.» Doch erst mal will sich der 60-Jährige an seinem neuen Arbeitsort einleben: «Es ist kleiner und familiärer hier und hat mit seinem terrassierten Gelände viel Charme.» Neben dem 50-Meter-Schwimmbecken, einem Nichtschwimmerbecken, einem Planschbecken, einem Sprungbrett und einer kleinen Rutsche hat es auch einen Sandkasten mit neuen Spielgeräten, Ping-Pongtische und einen Grillplatz. «Für Jugendliche sind wir nicht so attraktiv, weil wir kein Wellenbad und keine grosse Wasserrutschbahn bieten, dafür schätzen Senioren und Familien die Ruhe bei uns», sagt Studer.

Verschiedene Events in der Badi

Für die beiden Badmeister wird es in den nächsten Monaten hingegen keineswegs ruhig. Sie arbeiten sechs Tage pro Woche, einer in der Morgen- und der andere in der Abendschicht. Hat einer frei, übernimmt der andere sogar beide Schichten. «Wenn es heiss und laut ist, bin ich nach der Schicht nudelfertig», sagt Studer. Auch wenn man als Badmeister nicht überall gleichzeitig sein könne, so müsse man trotzdem die ganze Anlage unter Kontrolle haben. «Mit der Berufserfahrung entwickelt man ein Gefühl für brenzlige Situationen», sagt Ernst, der schon viermal einer Person das Leben gerettet hat. Studer kam bisher noch nie in eine solche brenzlige Situation, «doch ich musste auch schon einmal zwei Kinder aus dem Nichtschwimmerbecken ziehen.»

Der Wunsch der Badmeister Anfang der Saison ist deshalb klar: keine lebensbedrohlichen Unfälle. Daneben freuen sich die beiden auf interessierte Badigäste. Am Sonntag zeigte Studer drei von ihnen die Technik im Untergrund. Am 21. Juni und 16. August können die Gäste tauchen lernen, die Tauchschulen Divezone und Divepad führen einen Schnuppertag durch. Vor allem aber kommen die Gäste zum Schwimmen ins Bad, so wie Stammgast Roberto.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Das Würenloser Schwimmbad ist bis am 14. September geöffnet. Montags ist es erst ab 11 Uhr zugänglich, ansonsten ab 9 Uhr. Bis Ende Mai und ab dem 18. August ist es jeweils bis 19 Uhr offen, vom 1. Juni bis 17. August bis 20.30 Uhr. Eintritt: 4 Franken (Kinder), 6 Franken (Lernende, Pensionäre, IV) und 7 Franken (Erwachsene). Bei schlechter Witterung schliesst das Bad früher, Infos dazu jeweils am Morgen unter www.wuerenlos.ch/freizeit/schwimmbad/schwimmbad-wiemel/

Das Wettinger Gartenbad öffnet am Samstag, 17. Mai und schliesst am 7. September. Das Bad ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Eintritt: Fr. 4.50 (Kinder) und 9 Franken (Erwachsene). Infos: www.taegi.ch

Das Killwangener «Meierbädli» ist ausschliesslich Einwohnerinnen und Einwohnern von Killlwangen gestattet. Es ist von 7 bis 21 geöffnet. Je nach Wetter ist es bis Mitte September geöffnet. Der Eintritt ist frei.(bär)

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