Design imstetigen Wandel

Der Kulturkreis Würenlos lud zum Vortrag Design im Wandel der Zeit von Werner Zemp. Das Thema interessierte, war das Foyer im Oberstufenschulhaus Feld doch zum Bersten voll.

Designer Werner Zemp erklärt, wie ein Produkt seine Form bekommt.Foto: cfr
Designer Werner Zemp erklärt, wie ein Produkt seine Form bekommt.Foto: cfr

«Ich habe Werner Zemp und seine Frau auf einer Reise in Cornwall kennen gelernt», sagt Margret Haefeli vom Kulturkreis Würenlos. Sie und die anderen Reiseteilnehmer seien von den Erzählungen des Designers Werner Zemp so fasziniert gewesen, dass sie ihn nun zu einem Vortrag eingeladen habe. Sehr zur Freude der zahlreich erschienen Gäste, die sich die Erzählungen des Schweizer Designers nicht entgehen lassen wollten. Erst rollte Werner Zemp die Meilensteine der Designgeschichte auf, die ihren Ursprung im Handwerk hat. «Denn schon damals drängte sich beispielsweise die Frage auf «Wie soll ein Stuhlbein aussehen?». Das Bein bekam eine Form und wurde – weil das andere Menschen auch so wollten – in grösserem Rahmen in Manufakturen produziert. Auch die Technik Eisenguss brachte die Designgeschichte einen grossen Schritt vorwärts, ermöglichte sie doch den Bau von grossen Hallen. Mit dem Beginn der Industrialisierung waren dann Architekten und Künstler gefragt, um dem Produkt eine Form zu geben. «Die ersten Autos sahen aus wie Pferdekutschen», sagt Zemp und betont, dass dies nicht weiter erstaunlich sei. Man habe die Form von dem abgeleitet, was man bereits kannte.

Heute unterscheide man verschiedene Gestaltungsleitsätze. Bei «form follows function» stehen die Technik und das passende Material im Vordergrund. Ganz anders bei «form follows emotion» oder «form follows fun». Dort stünden «Emotionen wecken» bzw. «sich durch Originalität von anderen Produkten abheben» im Zentrum. Relativ neu sei das «service design», das sich an Dienstleistungen richte. Dann wagte Zemp einen Ausblick in die Zukunft. Die Menschheit sei eine Beschleunigungsgesellschaft, die irgendwann mit einer Datenbrille auf der Nase und intelligenter Kleidung (etwa mit Heizung und Licht) unterwegs sei. Auch ein Internet der Dinge, bei dem alles miteinander vernetzt sei, stehe in den Startlöchern. So erfahre ein Autofahrer etwa, wo ein Parkplatz frei ist. Neue Möglichkeiten eröffne auch der 3D-Drucker, mit dem sich unter anderem ein kaputtes Teil fürs Auto bequem zu Hause ausdrucken lasse. «Der Konsument wird zum Prosument.» Also zu einem Menschen, der selber produziert. Ein Megatrend sei zudem – teilen anstelle kaufen, schloss er seinen Vortrag.

Von der anschliessenden Fragerunde wurde rege Gebrauch gemacht. Unter anderem wollten die Besucher wissen, was er nebst dem «Abfallhai» alles kreiert habe und welche Talente ein Designer haben müsse. «Ich werde Produkte künftig bewusster anschauen, denn sie entstehen nicht einfach so. Ein Prozess steht dahinter», sagt Nicole Markwalder aus Würenlos. Ihre Kollegin Catia Albiez ergänzt: «Design ist komplex. Ohne Leidenschaft geht gar nichts.»

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