Brillen, Kleider und Uhren

Drei Brillen und ebenso viele Sonnenbrillen, ein Autoschlüssel, ein Haufen Uhren, Schmuck und unzählige Kleider; Das ist die Bilanz der liegen gelassenen Fundgegenstände im Schulhaus Ende Schuljahr.

Mutter Evelyn Windisch fand Turnschuhe und Helm ihrer Kinder. Im Hintergrund die Hauswarte Guido Nussbaumer und Peter Müller (r.) beim Aufhängen der liegen gebliebenen Kleider in den Schulhäusern. Foto: bär
Mutter Evelyn Windisch fand Turnschuhe und Helm ihrer Kinder. Im Hintergrund die Hauswarte Guido Nussbaumer und Peter Müller (r.) beim Aufhängen der liegen gebliebenen Kleider in den Schulhäusern. Foto: bär

Die beiden Hauswarte Guido Nussbaumer und Peter Müller laufen von ihrem Büro ins Untergeschoss des Schulhauses, wo sie Turnkleider, Jacken, Kappen, Schuhe und vieles mehr geordnet und aufgehängt haben. Dort ist Evelyn Windisch gerade fündig geworden: «Ich habe die Turnschuhe und den Helm gefunden, den meine Kinder seit ein paar Wochen vermissen.» Sie ist nicht die einzige Mutter, die in der letzten Schulwoche die liegen gebliebenen Fundsachen durchsah und fündig wurde.

«Von dem, was schon lange hier liegt, werden noch rund 10 Prozent abgeholt. Etwa 50 Prozent gehen während des Jahres, kurz nachdem sie vermisst werden, wieder zurück an den Besitzer», sagt Guido Nussbaumer, der seit 1987 als Hauswart in Würenlos arbeitet. Besitzer sind nicht nur Schüler, sondern auch Benützer der Sportanlage, wie etwa Mitglieder des Fussballclubs oder Turnvereins.

«Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht eine Anfrage kommt», sagt Hauswart Peter Müller. Um herauszufinden, ob es sich bei der Person tatsächlich um den Besitzer handelt, wollen die Hauswarte dann wissen, wie der Gegenstand aussieht und wo er liegen gelassen worden ist. So kommen etwa die Hälfte der Fundgegenstände wieder weg. Der Rest wird rund ein Jahr aufbewahrt.

Während der Sommerferien kann man die Sachen noch abholen. Danach werden sie verwertet, wie Peter Müller, seit 30 Jahren Hauswart in Würenlos, sagt. Lange liegen gebliebene und gut erhaltene Kleider und Schuhe, die nicht wieder abgeholt wurden, werden Ende Sommerferien der St. Josef-Stiftung in Bremgarten übergeben. «Was sie brauchen können, behalten sie, der Rest wird in einer Kleidersammelstelle abgegeben», so Müller.

Wertvolle Gegenstände und Schlüssel wurden früher der Polizei zur Eruierung des Besitzers übergeben. Heute sind die Einwohnerkontrollen dafür zuständig. «Bei uns landen nur noch Velos oder verdächtige Gegenstände, bei denen ein Zusammenhang mit einer deliktischen Handlung vermutet wird», sagt der Chef der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal, Roland Jenni.

Auf der Einwohnerkontrolle werden abgegebene Wertgegenstände unter www.easyfind. com/ch erfasst. Über eine Schliesstechnikfirma kann man zudem oftmals Schlüsselbesitzer ausfindig machen. «So können wir viele der gefundenen Schlüssel dem Besitzer wieder aushändigen», sagt Sabrina Mosimann, Leiterin der Einwohnerkontrolle in Würenlos. «Zurzeit haben wir wenig Fundgegenstände bei uns.»

Ganz anders bei den Hausabwarten Müller und Nussbaumer. «Wir haben manchmal das Gefühl, dass die Kleider liegen gelassen werden, um sie nicht entsorgen zu müssen», so die Hauswarte einstimmig. Oft wüssten die Leute auch gar nicht mehr, wie ihre Kleider ausgesehen haben. «Doch auch Sachen, auf die man angewiesen ist, werden nicht abgeholt – das ist verrückt», sinniert Nussbaumer und schreibt es der heutigen Wegwerfgesellschaft zu.

www.easyfind.com/ch

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