Die geplante Deponie im «Steindler» steht im Gegenwind

Der Verbund Baden Regio ist für das Projekt in Würenlos, sein Pendant aus dem Kanton Zürich nicht.

Im Gebiet Steindler in Würenlos ist eine Deponie für sauberen Aushub geplant. Das Areal liegt an der Grenze zum Kanton Zürich. Dieter Minder
Im Gebiet Steindler in Würenlos ist eine Deponie für sauberen Aushub geplant. Das Areal liegt an der Grenze zum Kanton Zürich. Dieter Minder

Ab 2020 und erst recht ab 2021 fehlt im östlichen Aargau ein Deponieplatz für sauberen Aushub, wie er bei Bauten anfällt. Dies zeigt die Situationsanalyse von Baden Regio und der Derebag. Die Derebag ist eine Kooperation von verschiedenen Tiefbauunternehmen aus den Gemeinden Wettingen, Würenlingen, Baden, Merenschwand und Spreitenbach. Sie wollen die Deponie für sauberen Aushub gemeinsam betreiben.

Baden Regio und Derebag hatten, in Absprache mit dem Kanton, einen Deponiestandort östlich des Bareggtunnels gesucht. Fündig wurden sie im Gebiet Steindler in Würenlos. Er liegt an der Furttalstrasse, an der Grenze zum Kanton Zürich.

Vorgestellt wurde das Projekt bereits im November 2018. Definitiv ist das Projekt jedoch noch nicht: «Es findet nochmals eine Behördenvernehmlassung statt», sagt der Wettinger Gemeindeammann Roland Kuster in seiner Funktion als Präsident von Baden Regio. «Es handelt sich um ein sehr komplexes Projekt, bei dem verschiedene Institutionen und Verwaltungsstellen mitreden dürfen.» Weil die geplante Deponie an der Kantonsgrenze liegt, haben auch die Zürcher Behörden ein Mitspracherecht: «Der Kanton Zürich hat Auflagen formuliert.» Anpassungsbedarf ist, so Kuster, noch vorhanden. Weiter gibt er zu bedenken: «Wir sind erst im Richtplanverfahren. Erst wenn dieses abgeschlossen ist, kann das Baugesuch für die Deponie eingereicht werden.» Kuster erwartet die Antworten der Behördenvernehmlassung gegen Ende Jahr. Ob und wie weit das Projekt danach gegenüber der ursprünglichen Variante vom November 2018 verändert wird, ist offen. Für den Präsidenten von Baden Regio ist unbestritten, dass das Gebiet Steindler ein guter Standort ist: «Es ist eine Senke, die aufgefüllt und ökologisch aufgewertet wird. Der Standort ist zudem verkehrstechnisch sehr gut erreichbar, sowohl vom Limmattal als auch vom Furttal», sagt Kuster.

Sehr wenig Freude am Projekt hat hingegen die Gemeinde Otelfingen. «Wir haben unsere Bedenken zum Mehrverkehr und zur Veränderung der Landschaft mitgeteilt», sagt Barbara Schaffner, Gemeindepräsidentin von Otelfingen. Sie erwartet keine konkreten Informationen in diesem Jahr. Für sie steht eine Deponie im Furttal zudem in Konkurrenz mit den grossen Gruben im Rafzerfeld (bei Rafz ZH) und bei Weiach ZH. «Wir sind zuversichtlich, dass die Deponie Steindler nicht kommt», sagt der Otelfinger FDP-Präsident Hans Frischknecht. Die FDP und die SVP hatten sich im November 2018 gegen das Projekt gewehrt. Für sie liegt der «Steindler» auch im Bereich der schützenswerten Lägernlandschaft. «Wir stehen ganz hinter der Gemeinde Otelfingen», sagt Max Walter, Präsident des Zürcher Planungsverbandes Furttal (ZPF). Der ZPF, das Furttaler Pendant zur Baden Regio, ist gegen die Deponie. «Dies halten wir in der Vernehmlassung klar fest.» Zudem liege die geplante Deponie zu nahe am Siedlungsgebiet von Otelfingen. «Im Kanton Zürich muss der Abstand grösser sein.» Trotz der Lage auf der anderen Seite der Grenze und damit im Aargau hofft Walter, dass die Zürcher Vorschriften angewandt werden.

 

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