«Wir teilen Arbeit und Vergnügen»

Anna Zehnder will zu fairem Preis frisches Gemüse aus der Region. Zusammen mit 30 Personen hat sie eine Genossenschaft gegründet und hilft aktiv auf dem Hof mit.

Anna Zehnder macht sich stark für Gemüse aus der Region.
Anna Zehnder macht sich stark für Gemüse aus der Region.

«Mir gefiel die Idee, Gemüse aus der Region zu kaufen, beim Anbau mitzuhelfen und gemeinsam etwas zu machen», begründet Anna Zehnder-Knaus, weshalb sie sich fürs Thema Gemüsegenossenschaft interessierte und im Herbst 2012 in Zürich an einer Infoveranstaltung zu diesem Thema teilgenommen hat. Die 40-jährige Primarlehrerin musste aber feststellen, dass es im Kanton Aargau kein solches Angebot gibt. Die nächste Gartenkooperative mit Mitgliedern aus dem zürcherischen Limmattal gibt es in Dietikon. «Weil man aber kurze Transportwege will, wurde ich ermuntert, im Aargau selber eine Kooperative zu gründen.» Die Wettingerin tat sich deshalb mit einer anderen Interessierten aus dem Raum Baden zusammen und organisierte eine Infoveranstaltung. Zu fünft gründeten sie schliesslich am 15. November 2013 mit 30 Mitgliedern die Genossenschaft biocò.

Das Gemüse wird vom Geisshof, oberhalb von Gebenstorf stammen. Dieser gehört Astrid und Michael Köhnken, die einen Teil ihres Landes ausschliesslich mit Gemüse für die Genossenschaft bebauen werden. «Die Genossenschafter helfen beim Anbau, bei der Gartenpflege und beim Ernten mit», sagt Zehnder. Sie können aber auch in anderer Form mithelfen, beispielsweise beim Verteilen des Gemüses, in der Buchhaltung, Administration etc. Im März treffen sich die Genossenschafter zum ersten Einsatz auf dem Hof und werden einen Zaun und Tunnel aufstellen. Einen Monat später soll bereits das erste Gemüse geliefert werden. «Im ersten Jahr werden wir noch Gemüse zukaufen müssen. Künftig soll dann aber genügend Gemüse angebaut werden, damit man für ein Abo, das pro Jahr 1100 Franken kostet, genügend Gemüse für 2 bis 3 Personen bekommt», so Zehnder. Was gerade Saison hat, wird dann in Depots in die Nähe gebracht und kann dort von den Genossenschaftern abgeholt werden. «So kommen wir zu saisonalem, frischem Gemüse aus nächster Nähe, das nach Prinzipien der bio-dynamischen Landwirtschaft erzeugt wurde.» Ebenso wichtig sei es den Genossenschaftern auch, dass das Bauernehepaar einen fairen Lohn für seine Arbeit bekomme und nicht dem Risiko einer Missernte ausgesetzt sei. Dieses Risiko werden nämlich die Genossenschafter tragen. «Wir bauen selber Gemüse an und teilen uns die Arbeit und das Vergnügen», fasst Anna Zehnder zusammen.

Infoveranstaltung am 29.1., 20 Uhr im «Lemonia» an der Schartenstrasse 28 in Wettingen und GV am 19.2., 20 Uhr in Gebenstorf, www.bioco.ch

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