Was heute noch im Kloster lebt
Am Klosterfest erhält man nicht nur Einblick ins Leben von einst, sondern auch von heute.
«Vermutlich hielten die Mönche die Bienen in solchen Körben», sagt Dani Schwab und zeigt auf einen runden Korb. Am Klosterfest wird er den Besuchern zeigen, wo die Bienen im Klostergarten heute leben. Zwar produzieren die Bienen heute im Gegensatz zum Mittelalter nicht mehr das einzige natürliche Süssungsmittel aus der Region, dennoch haben sie wegen der Bestäubung keineswegs an Bedeutung verloren. Schwab, der den zweijährigen Kurs als Imker absolviert hat, wird den Besuchern zeigen, wie ein Bienenmagazin aufgebaut ist, welche Werkzeuge man bei der Arbeit braucht und warum die Mischkultur im Klostergarten geradezu ideal für Bienen ist.
Ideal ist es auch für Hühner. Im Klostergarten wird nämlich nicht nur seltenes Gemüse und Obst gepflanzt, sondern auch seltene Tiere von ProSpecieRara gehalten. Im Moment pflegt Sabine Ott eine Schar Küken, die in einem Wettinger Kindergarten ausgebrütet und von der Klostergärtnerei «adoptiert» worden sind. Die Appenzeller Spitzhauben und Sulmtaler sind heute vom Aussterben bedroht. «Weil sie nicht wirtschaftlich sind und wenig Eier legen», weiss Sabine Ott. Dafür seien sie robust, gesund und für das Schweizer Klima geeignet. «Und sie haben Köpfchen. Hühner werden im Allgemeinen unterschätzt.» Am Klosterfest können sich die Besucher davon überzeugen und an einem Postenlauf durch den Klostergarten noch so manch Interessantes erfahren. Dazu gibt es Führungen durch die Anlage für Kinder und Erwachsene, Mitglieder von Mittelaltervereinen zeigen altes Handwerk und der Quartierverein betreibt eine Festbeiz, in der man auch Wein von den Klosterreben probieren kann. Klostergarten, Pfingstmontag,16. Mai, 11 bis 16 Uhr, kostenlos (Ausnahme: Führungen 10 Franken), bei jedem Wetter, ohne Anmeldung.