Von Zürich nach Wettingen
Seit 1. Februar 2016 ist Cornelia M. Zimmermann die neue Leiterin der Sozialen Dienste.

Die Sozialpädagogin bringt Berufserfahrung in Bezug auf das Gemeindewesen aus der Stadtverwaltung Zürich mit. Dort zeichnete sie für die Bereiche Arbeitsintegration und Asylwesen verantwortlich und war auch in der Sozialhilfe und der Mandatsführung tätig.
«Ich wollte als Kind und sogar noch als Jugendliche Bäuerin werden», sagt Cornelia M. Zimmermann, neue Leiterin der Sozialen Dienste, mit einem Schmunzeln. Dies änderte sich, als sie während ihres Studiums urbane Luft geschnuppert hatte. «Damit rückte ein anderer, lang gehegter Wunsch in den Vordergrund. Eine Arbeit zu machen, die mit Menschen zu tun hat», sagt sie. Sie studierte in Zürich Sozialpädagogik, arbeitete anschliessend im stationären Rahmen mit Kindern und Jugendlichen. Später folgte der Master in Management Non Profit, eine Ausbildung als Erwachsenenbildnerin und Grossgruppen-Moderatorin. Ein Studium in New Public Management an der Hochschule St. Gallen sowie ein CAS in Sozialversicherungen runden inzwischen das Rüstzeug der 56-Jährigen ab. Ein umfangreicher Leistungsausweis, der ihr nun in ihrem neuen Arbeitsumfeld zugutekommt.
Welche Bereiche decken die Sozialen Dienste ab? «Gemäss Art. 12 unserer Bundesverfassung besteht das Recht auf Hilfe in Notlagen. Konkret: Wir klären als Erstes ab, ob die Not materieller oder immaterieller Art ist», sagt Zimmermann. Danach kann die Hilfe suchende Person an die dafür zuständige Stelle verwiesen werden. Wenn eine Mittellosigkeit angemeldet wird, kann nach einer systematischen Abklärung gegebenenfalls eine finanzielle Unterstützung gesprochen werden. Aber: Gemäss Verfassung hat jede Person Verantwortung für sich selber wahrzunehmen und trägt nach ihren Kräften zur Bewältigung der Aufgaben in Staat und Gesellschaft bei (so Art. 6 BV). «Zusätzlich kriegen wir Aufträge vom Familiengericht in Baden, wo es um Kindes- und/oder Erwachsenenschutz geht.» Zudem seien die Fachstelle für Altersfragen und Freiwilligenarbeit, die Alimentenfachstelle und die Gemeindezweigstelle der kantonalen Ausgleichskasse in den Sozialen Diensten integriert.
Was macht Freude, was weniger? «Ich schätze an meiner Arbeit, einen kompetenten und motivierten Mitarbeiterstamm führen zu dürfen und Menschen in Not Unterstützung zu bieten. Es macht Freude zu sehen, wenn schlussendlich jemand einen Job findet und finanziell unabhängig wird oder ein Kind wieder in seine Familie zurückkehren kann.» Was hingegen weniger Spass mache, sei das Unverständnis, das manche dem sozialen Auftrag entgegenbringen. «Dass die Sozialen Dienste von Gesetzes wegen für die Gesellschaft einen Auftrag zu erfüllen haben, stösst nicht immer auf Verständnis.»
Um einen Ausgleich zum Arbeitsalltag zu schaffen, joggt Cornelia M. Zimmermann, fährt Velo, unternimmt Wanderungen oder Ferienreisen zusammen mit ihrem Mann. Auch die Arbeit in ihrem Garten schätzt sie sehr. «Das kommt meinem früheren Wunsch, Bäuerin zu werden, ein bisschen nahe», meint sie schmunzelnd.