Top Abschluss für die jüngste Einwohnerrätin

Ema Savic schloss das Gymnasium als Beste ab. Was ihre Ziele für die Zukunft sind und was sie davon bereits umsetzt, verriet die Wettingerin der Limmatwelle im Interview.

Ema Savic erhält von Abteilungsleiter Thomas Stein von der Kanti Baden das Zeugnis. Gaby Kost
Ema Savic erhält von Abteilungsleiter Thomas Stein von der Kanti Baden das Zeugnis. Gaby Kost

Auch Einwohnerratspräsident Lutz Fischer-Lamprecht war es nicht entgangen, dass die jüngste Einwohnerrätin, Ema Savic, die Kantonsschule Baden mit der besten Maturnote abgeschlossen hatte. Gleich am Anfang der Sitzung gratulierte er Savic – die restlichen Einwohnerrätinnen und Einwohnerräte applaudierten. Die 18-Jährige lächelte verlegen. Vielleicht war es auch Nervosität, denn Ema Savic trat vergangene Woche erstmals ans Rednerpult im Rathaussaal. Es ging um das Förderprogramm Energie. «Ich war wirklich ein bisschen nervös, vor all diesen erfahrenen Politikern und Politikerinnen zu stehen. Aber alles ging gut und nächstes Mal fällt es mir bestimmt leichter», sagt die junge Politikerin später. Sie könne noch viel lernen, was das politische System und die Finanzen betrifft.

Es gibt planetare Grenzen

Als Aktivistin der Klimajugend liegen ihr Mensch und Umwelt am Herzen. Auch in Wettingen, wo sie aufgewachsen ist: «Der Lägernhang beispielsweise ist ein wichtiger Naturschatz, ihm sollten wir unbedingt Sorge tragen.»

Sorge bereitet ihr das globale gesellschaftliche System. «Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. Das ist kein nachhaltiges System.» Sie regt an, sich als Gesellschaft Gedanken zum Konsumverhalten zu machen. «Wir können den Planeten nicht unendlich auslasten.»

«Ich kenne meinen Körper»

Trotz ihres politischen Engagements schloss Ema Savic ihre Matur an der Kanti Baden mit der Bestnote von 5,9 ab und findet nebenbei noch Zeit zum Klavierspielen, Freundetreffen und Sporttreiben. Ihr Geheimrezept ist, sich zu hundert Prozent darauf zu konzentrieren, was sie in diesem Moment gerade tut, ohne sich nebenbei abzulenken und beispielsweise auf dem Handy rumzudrücken.

Ein bisschen brauche sie den «Stress», den der volle Terminkalender mit sich bringt, auch: «Ich mache nicht gerne ‹nichts›, selbst wenn ich Urlaub habe, wird mir nach einer Woche langweilig.» Es gebe Momente, da mache sich ihre Familie wegen ihres Lebensstils ein wenig Sorgen um die gesundheitlichen Folgen. «Sie sagen mir manchmal, dass ich aufpassen und mich nicht übernehmen soll», doch sie kenne ihren Körper, sagt sie bestimmt: «Ich fühle mich wohl und merke schon, wenn es zu viel wird.» Sie wisse genau, dass sie sich ihrer Familie immer mitteilen könne, und sei dankbar dafür. Der Sport und die Musik dienten ihr zudem als Ausgleich und seien kein zusätzlicher Stressfaktor.

War es ihr Ziel, die Matur als Beste abzuschliessen? «Nein. Mein persönliches Ziel war, so abzuschliessen, dass ich mich gut damit fühle.» Sie habe damit gerechnet, dass mindestens einer besser sein wird als sie. «Aber natürlich habe ich mich sehr gefreut.»

Medizin versus Physik

Ganz genaue Zukunftspläne hat sie noch keine, doch sie liebäugelt mit einem Medizin- oder einem Physikstudium. Deshalb wird sie die ‹Numerus Clausus›-Prüfung schreiben. «Wenn ich diese bestehe, werde ich schon ziemlich hin- und hergerissen sein zwischen einem Medizinstudium an der Universität und einem Physikstudium an der ETH Zürich.»

Ihr Traum sei es, in die Forschung zu gehen und dort etwas zu erreichen, was der Menschheit von Nutzen ist. «Da gibt es in beiden Studienrichtungen interessante Gebiete, etwa genetische Krankheiten in der Medizin oder die Astroforschung in der Physik.» Es bleibt also spannend, wo die junge Ema Savic, die im Juli ihren 19. Geburtstag feiert, in der Zukunft tätig sein wird.

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