Strategische Ziele für die Schule
Schulpflege und Schulleitung haben strategische Ziele vorgestellt, welche die Volksschule weiterbringen sollen.

«Ich möchte vorausschicken, dass das Schulprogramm nichts mit dem Schulraum zu tun hat», stellte Schulpflegepräsident Thomas Sigrist bei der Vorstellung vor den Einwohnerräten und Medien klar. Schliesslich hatte der Rat ein paar Tage vorher einen Kredit für die Schulraumplanung gekürzt. An dieser Informationsveranstaltung hingegen gehe es weder um den Platz noch um die Finanzierung, sondern «darum, wie wir unsere Schule weiterbringen können», so Sigrist. Nachdem die Schülerzahl an der Wettinger Volksschule – vom Kindergarten bis zur Oberstufe inklusive Heilpädagogische Schule – stetig wachse und per neuem Schuljahr 2260 Kinder und Jugendliche zähle, sei eine Auseinandersetzung mit den strategischen Zielen und deren Umsetzung für die nächsten vier Jahre unabdingbar.
Die wenig aussagekräftige Vision aus dem Jahr 2002 («Wir sind eine führende, attraktive und innovative Schule mit breitem Bildungsangebot und schaffen gute Voraussetzungen für die Zukunft») will man beibehalten. «Durch eine Vision bekommt die Arbeit Sinn und Bedeutung», so Geschäftsleiter Samuel Kern, der damit Lehrpersonen und Schüler gleichermassen motivieren möch- te. Um diese Vision zu erreichen, haben sich Schulpflege und Schulleitungskonferenz im vergangenen Jahr mit der Zukunft der Schule befasst, strategische Ziele festgelegt und einen Vier-Jahres-Plan zu deren Umsetzung verfasst.
Eines der Ziele, das schulübergreifend auf allen Stufen angewendet werden soll, ist ein Informations-, Kommunikations- und Technikkonzept (ICT). «Viele Schüler sind brillant im Umgang mit IT-Technologien und interessieren sich dafür. Ziel ist es, diese Kompetenzen auch im schulischen Kontext zu nutzen und zu fördern», so Kern. Eine Projektgruppe, bestehend aus Lehrpersonen, prüft nun, in welcher Form man dies umsetzen kann und stellt eine pädagogische und technische Konzeption zusammen. «Wir hoffen, dass wir diese dann in rund zwei Jahren auf allen Schulstufen einführen können», sagt Kern.
Weitere strategische Ziele sind die Anleitung der Schüler zu selbstständigem Arbeiten, eine motivierende Lernatmosphäre, Sprachentwicklung, ganzheitliche Förderung, Zusammenarbeit mit Eltern, ein frühkindliches Förderangebot für Migrationsfamilien, Tagesbetreuung, Weiterentwicklung der Schule sowie Kooperation mit Gemeindeprojekten. Die Umsetzung dieser Ziele soll in den nächsten vier Jahren geplant und vorbereitet werden, damit sie nach und nach in der Schule institutionalisiert werden können. Die Ersten werden bereits nächstes Jahr umgesetzt.
Ein bei der Analyse aufgedecktes Bedürfnis ist die frühere Bekanntgabe der Stundenpläne. Neu soll ein Rahmenstundenplan die frühzeitige Anmeldung bei den Tagesstrukturen ermöglichen. «Zudem übernimmt die Schule im April die Schirmherrschaft über den Bereich Tagesstrukturen, damit die Eltern eine Ansprechperson haben. Bisher waren die Abteilungen Soziales, Bau- und Planung und Schule zuständig.»
Ein anderes strategisches Ziel ist es, dass 95 Prozent der Schulabgänger nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit eine weiterführende Schule oder Berufsausbildung auf Sekundarstufe (ohne 10. Schuljahr) besuchen. «Im Moment sind es 93 Prozent und es wird schwierig sein, dies zu erhöhen«, sagt Kern. Um das Ziel trotzdem zu erreichen, wird die Möglichkeit gesucht, mit Gewerbevereinen, Berufsschulen und anderen Organisationen zusammenzuarbeiten.


