Wettinger werden Stars in Indien

An der Landhockey-U21-Weltmeisterschaft in Indien: (v.l.) Jonathan Kleschin, Jens Flück (Captain), Alessio Brunold, Max Fischbach, Timo Graf (Goalie) und Cedrix Eichenberger. Alfred Wälti
An der Landhockey-U21-Weltmeisterschaft in Indien: (v.l.) Jonathan Kleschin, Jens Flück (Captain), Alessio Brunold, Max Fischbach, Timo Graf (Goalie) und Cedrix Eichenberger. Alfred Wälti

Die sechs Spieler von Rotweiss Wettingen brillieren an der Landhockey-U21-Weltmeisterschaft

Gleich sechs junge Nachwuchstalente von Rotweiss Wettingen bilden an der U21-Weltmeisterschaft im Landhockey das Rückgrat der Schweizer Nationalmannschaft. Was die sechs Spieler und zahlreiche mitgereiste Eltern, Betreuer und Fans in Indien erleben, ist äusserst eindrücklich, exotisch und für viele wohl absolut einmalig.

So wird der Mannschaftsbus mit Blaulicht und Sirene ins Stadion gefahren, es gibt Security sowohl im Stadion als auch im Hotel. Dazu werden die jungen Wettinger zu kleinen Stars. «Die Aufmerksamkeit ist enorm», erklärt Jens Flück, der die Schweizer Nationalmannschaft sogar als Captain aufs Feld führen darf. «Es hat im Stadion alle 20 Meter eine Videokamera, welche Bilder in die ganze Welt transportiert. Viele wollen einem noch die Hände schütteln und viel Glück wünschen oder ein Foto mit uns machen. Das sind wir als Schweizer natürlich nicht gewohnt», erklärt er fast schon verlegen. «Das hätten wir uns in den kühnsten Träumen nicht so ausdenken können», erklärt er.

Erfolgreich und viel Respekt gezollt

Sportlich läuft es der jungen Mannschaft top: Die beiden Auftaktspiele gegen Oman und Chile konnte das Rotweiss geführte Team gewinnen. Gegen Gastgeber Indien war alles nochmals eine Spur grösser: «Wir konnten in Stadien mit 8000 Zuschauern spielen. Gegen Indien war es extrem laut, wir Spieler haben uns untereinander kaum verstanden. Das ist eine einmalige Erfahrung für uns», erklärt Max Fischbach, dessen Vater Peter Fischbach bereits im Nationalteam spielte und der erneut Trainer der ersten Mannschaft von Rotweiss ist. Natürlich liess er sich die Reise nach Indien nicht entgehen, wie zahlreiche weitere Wettinger.

Rotweiss setzt Statement

Dass der Schweizer Rekordmeister Rotweiss gleich sechs Spieler stellt, zeigt die Stellung der Wettinger. «Es ist mega cool, mit fünf Kollegen von Rotweiss zu spielen. Es ist auch ein gutes Zeichen für den Verein und für alle Trainer, welche dies mit viel Leidenschaft ausüben und uns so zu dieser WM geführt haben», freut sich Fischbach. In der Partie gegen Indien war auf dem Kunstrasen wenig zu holen, die Gastgeber haben sämtliche Partien mit dem Torverhältnis von 29:0 gewonnen. Einer, der dabei richtig gefordert wurde, war Goalie Timo Graf. «So viele Zuschauer, das ist für uns völlig neu. Es ist eine Riesenerfahrung. Das können wir sehr geniessen und schätzen es auch ungemein, vor so vielen Fans spielen zu können.»

Riesiges Medieninteresse

«Die Organisatoren betreiben einen gigantischen Aufwand», erklärt Alfred Wälti. Und er muss es ja wissen, war er doch lange Jahre Präsident von Rotweiss Wettingen und hat den Hallen-Europacup im Februar im Tägi in Wettingen organisiert, der neue Massstäbe in der Schweiz gesetzt hat. «Aber das ist nicht zu vergleichen.» Genauso wie die Medienpräsenz des Landhockeys. Die regionalen und nationalen Zeitungen sind jeden Tag voll mit Berichten und Bildern von den Partien. «Da könnten sich die Medien in der Schweiz eine Scheibe davon abschneiden. Der Respekt, den man dem Landhockey zollt, ist riesig», betont Wälti, der als offizieller Fotograf des Verbandes in Indien hautnah dabei ist.

Blick über den Tellerrand

So positiv und riesig die vielen Eindrücke sind, es regt die jungen Wettinger auch zum Nachdenken an. «Das hier sprengt jeglichen Rahmen. Das werden wir wohl in dieser Form nicht mehr erleben», ist sich Captain Flück bewusst. «Aber man lernt auch viel über die Kultur in Indien. Man sieht, wie privilegiert wir in der Schweiz sind», blickt er über den Tellerrand hinaus. Tellerrand ist ein gutes Stichwort. Die Ernährung ist gerade für einen Spitzensportler enorm wichtig. Doch etwas schwierig. Das Servicepersonal versichert den jungen Spielern immer wieder, dass es sehr mild sei. «Doch für uns ist es immer noch recht scharf», ergänzen die jungen Wettinger grinsend und ernähren sich vorsichtshalber vorwiegend von weissem Reis.

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