Gemeinde gibt Namen der Firma preis

An der Ortsbürgergmeind wurde bekannt: Hitachi Energy ist der Grosskonzern, der vorhat, sich neben dem Tägi Wettingen anzusiedeln.

Mehr als ein halbes Jahr mussten die Wettinger Ortsbürgerinnen und Ortsbürger auf den Namen des internationalen Konzerns warten, der auf ihrem Land östlich des Sport- und Eventzentrums Tägi einen Campus für 400 Millionen Franken errichten will. Am Montagabend an der Ortsbürgergmeind liess Verena Rohrer, Leiterin der kantonalen Standortförderung, die Katze aus dem Sack, wie das «Badener Tagblatt» berichtet. «Es ist Hitachi Energy. Wir sind froh, dass wir den Namen endlich preisgeben dürfen», sagte sie auch im Namen von Versammlungsleiter und Ammann Roland Kuster (Mitte) den 140 anwesenden Ortsbürgern in der Aula Margeläcker.

Vertraglich vereinbartes Schweigen

Lange hüllte sich die Gemeinde in Schweigen – der Gemeinderat hatte sich vertraglich dazu verpflichtet. Dies, weil Hitachi Energy im Zuge der Ansiedlung in Wettingen andere Standorte in der Schweiz schliessen würde und noch nicht alle Mitarbeitenden darüber informiert seien, sagte Ammann Kuster Anfang April.

Hitachi Energy spielt mit dem Gedanken, auf zwei Parzellen der Ortsbürgergemeinde ihren Schweizer Hauptsitz zu bauen. Bis 2035 sollen auf dem 100000 Quadratmeter grossen Areal 3300 Mitarbeitende tätig sein.

An ihrer Gemeindeversammlung Ende April zeigten sich die Ortsbürger bereit, der Firma ihr Land im Baurecht abzugeben. Damit erteilten sie dem Gemeinderat die Erlaubnis, einen Baurechtsvertrag auszuarbeiten und alle Planungen an die Hand zu nehmen. An einer ausserordentlichen Versammlung am 20. Januar soll der Vertrag den Ortsbürgern vorgelegt werden. Für all die Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Ansiedlungsprojekt bewilligten sie am Montagabend einen Kredit von 100000 Franken.

Trotz aller Bemühungen, den Deal nach Wettingen zu holen, ist der Entscheid seitens Hitachi Energy noch nicht gefallen. Denn auch andere Standorte buhlen um die Gunst des Technologiekonzerns.

Verständlich, denn der Zuzug würde einen Geldsegen für die Gemeinde bedeuten. Wettingen würde jährlich Unternehmenssteuern von mindestens 10 Millionen Franken erhalten. «Es geht nun darum, alles zu unternehmen und zu kämpfen, dass der Standortentscheid auf uns fällt», so Gemeindeammann Roland Kuster.

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