Sparen auf höchster Ebene

Jetzt wird bei der Exekutive gespart: Ab 2018 gibt es weniger Lohn für den Gemeinderat und den Ammann.

Roland Kuster, Gemeindeammann

Roland Kuster, Gemeindeammann

Antoinette Eckert-Schwab, Vizeammann

Antoinette Eckert-Schwab, Vizeammann

Rund eine Stunde wurde debattiert. Dann war klar: Ab 2018 werden der Gemeindeammann, der Vizeammann und die übrigen fünf Gemeinderäte fünf Prozent weniger Lohn erhalten. Das hat der Einwohnerrat an seiner Sitzung am Donnerstagabend beschlossen.

Künftig wird Ammann Roland Kuster 13000 Franken weniger verdienen: Ab nächstem Jahr erhält er statt wie bisher 248000 noch 235000 Franken im Jahr. Der Lohn des Vizeammanns Antoinette Eckert-Schwab wird von 60000 auf 57000 Franken reduziert. Und die Gemeinderäte erhalten jährlich noch 48000 statt 50000 Franken. Den Antrag zur reduzierten Besoldung hat die Finanzkommission (Fiko) gestellt.

Der Abstimmung ging eine längere Debatte voraus. Denn die Fraktion BDP/Freie Wähler Wettingen (FWW) stellte dem Antrag der Fiko ihre eigenen Anträge entgegen: Statt auf 235000 Franken sollte der Ammann-Lohn gleich auf 200000 Franken gekürzt werden. Weiter sei der Vizeammann- Lohn auf 52000 und jener der übrigen Gemeinderäte auf 45000 Franken zu senken. Denn: «Mit höheren Löhnen bekommt man nicht unbedingt die qualifizierteren Personen», sagte Michael Merkli (FWW). Angesichts der finanziellen Lage der Gemeinde sei die von der Fiko vorgeschlagene Entlöhnung zu hoch. Orun Palit (GLP) stimmte Merkli zu: «Es ist eine Führungsposition, die sollte gut entlöhnt werden. Doch 200000 Franken ist ein sehr guter Lohn.» Auch solle der Posten des Gemeindeammanns nicht des Geldes wegen gemacht werden. «Sondern weil man der Gemeinschaft einen Dienst erbringen will», so Palit.

Diesem Argument hielt Fiko- Präsident Christian Wassmer (CVP) entgegen. Er verwies auf die Empfehlung der Gemeindeammännervereinigung: «Gemeinden mit 7000 Einwohnern wird ein Ammann-Lohn von 220000 Franken empfohlen.» Doch Wettingen sei deutlich grösser, was einen höheren Lohn rechtfertige. Der Grossteil des Parlaments folgte den Argumenten der Fiko. «In stürmischen Zeiten ist es wichtig, dass die Gemeinderäte mit gutem Beispiel vorausgehen», sagte Daniel Notter (SVP).

Weiter stimmte das Parlament über die Ausserkraftsetzung des Elternbeitragsreglements zur familienergänzenden Kinderbetreuung ab. Bisher führte die Gemeinde zwei verschiedene Tarife für die Betreuung von Schulkindern und derjenigen für Kinder im Vorschulalter. Der Einwohnerrat hat einstimmig entschieden: Neu wird es nur noch eine Tarifordnung für die Kinderbetreuung geben. «Es ist eine rein formelle Änderung. Die Höhe des Tarifs wird in naher Zukunft Thema werden», so Gemeinderat Philippe Rey (parteilos).

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