Sieger im Margeläcker bestimmt
Schullandschaft Margeläcker: eine Einheit und dennoch unterteilt. Das Siegerprojekt vereint die Oberstufe unter einem Dach und sorgt dennoch für Eigenständigkeit.
«Welches ist nun das Siegerprojekt?», fragt ein älterer Mann am Montagabend in der Aula der Schulanlage Margeläcker. «Das hier», antwortet der Mann neben ihm und zeigt auf die Bühne, wo die Pläne der Burkard Meyer Architekten an Stellwänden hängen. Im Raum verteilt sind auch die Baupläne der sechs weiteren Planungsbüros, die sich am zweistufigen Studienauftrag beteiligt haben.
«Die Jury hat sich vier Tage lang mit den Projektideen befasst und sich einstimmig entschieden», sagt Tanja Temel, Präsidentin der Jury, die aus Vertretern von Politik, Schule und Fachleuten bestand. «Es bewahrt den Bestand, schaut gleichzeitig 20 bis 25 Jahren nach vorne und bietet Leerräume, die weiterentwickelt werden können», begründet sie. Die Parkplätze etwa sind oberirdisch geplant und könnten so bei Bedarf umfunktioniert werden.
Eine gemeinsame Oberstufe
Die geplante Schullandschaft Margeläcker erstreckt sich vom jetzigen Schulkreis Margeläcker bis und mit Zirkuswiese. Auf dem Areal Margeläcker soll die Oberstufe zusammengeführt werden. Die Neubauten sind auf den bestehenden Sportplätzen geplant. Die Sportinfrastruktur mit einer kompakten Dreifachhalle und Aussensportplätzen soll auf der Zirkuswiese angelegt werden. Die Primarschule bleibt auf dem Areal bestehen. «Es wurde eine sehr zukünftige Schulanlage gewünscht», sagt Architekt Adrian Meyer. Im Kanton Aargau sei es nämlich eher unüblich, Sekundar-, Real- und Bezirksschule an einem Ort zu vereinen. Die Architekten haben es trotzdem geschafft, dass kein einzelner riesiger Bau entsteht. «Das Erdgeschoss besteht aus drei Körpern, die aber durch ein Netz von Wegen verbunden sind», sagt Landschaftsarchitekt Hansjörg Gadient von der Jury. Das Obergeschoss kann auch als Ganzes genutzt werden. «Es ist wie ein Dorf, aufgebaut mit Nischen, Plätzen und Promenaden», fügt Projektleiterin Andrea Grünenfelder an. «Das war unsere grösste Erfindung: die Schullandschaft passend in die Landschaft der Wettinger Gartenstadt zu setzen», so Meyer. Einzelne Räume sollen auch von der Öffentlichkeit genutzt werden können.
Mitwirkungsverfahren fruchtet
Aussergewöhnlich sei auch die Vorarbeit gewesen, wurde an der Präsentation am Montagabend von allen immer wieder betont. Bevor sich die Architekten an die Arbeit machten, äusserten Lehrpersonen, Politiker sowie Eltern in Workshops ihre Vision der «idealen Schullandschaft». Dank dem Mitwirkungsverfahren der Öffentlichkeit erhielten die Fachleute ein detailliertes Pflichtenheft und Inputs von denen, die die Bedürfnisse der Schule aus der Praxis kennen.
Gemeindeammann Roland Kuster informierte auch über Kosten und weiteres Vorgehen. Aufgrund der rund 15 Prozent Teuerung der Baukosten geht man von 140 bis 145 Millionen Franken aus. Zurzeit wird der Projektierungskredit erstellt, über den der Einwohnerrat und das Stimmvolk Mitte 2026 entscheiden. Bis zirka 2028 soll das Bauprojekt ausgearbeitet sein und anschliessend über den Baukredit abgestimmt werden. «Bis etwa 2030/2032 arbeitet man die Details aus und beginnt danach mit dem Bau», so Kuster. Projektbesichtigung bis am 1. September im 5. Stock im Rathaus zu den üblichen Öffnungszeiten.