Seine Blumen sind Kunst

Der Wettinger Florist Urs Iten nimmt zum zweiten Mal an «Blumen für die Kunst» im Aargauer Kunsthaus teil.

Die Glastür öffnet sich. Sofort strömt der ätherische Geruch von Blumen in die Nase. Urs Iten steht hinter der Theke. In der Hand hält er ein paar Schnittblumen: Geschickt schnippt Iten den Stiel und bündelt die losen Blumen zu einem farbenfrohen Strauss zusammen. «Blumen sind die Kunst der Natur», sagt Urs Iten und lächelt. Er ist Meisterflorist im Blumengeschäft Toscanini in Wettingen.

Neben den alltäglichen Geschäften stellt der 44-Jährige ab nächstem Montag in der Ausstellung «Blumen für die Kunst» im Aargauer Kunsthaus in Aarau aus. Dort verbinden vierzehn Floristen aus der ganzen Schweiz Blumen mit Bildern und Fotografien. «So tritt die vergängliche Kunst mit der bestehenden Kunst in eine Verbindung», erklärt Iten.

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Er nimmt bereits zum zweiten Mal an der Ausstellung teil. Wobei er sich nicht beworben hat: Die Aussteller haben die Floristen ausgewählt. Wieso Iten noch einmal ausstellen darf, weiss er nicht genau. «Meine Kunst hat wohl gefallen. Zudem war ich auch freiwillig viel vor Ort, das hat wahrscheinlich einen guten Eindruck hinterlassen.»

Den Betrachter ins Bild einbeziehen

Zum Ölgemälde «Le matin à la montagne» vom Schweizer Künstler Edouard Vallet wird Urs Iten ein Blumengesteck kreieren. Auch das Bild konnte er sich nicht auswählen. Es wurde ihm zugeteilt. Eine gute Herausforderung, findet Iten. Doch wie gestaltet er Blumen zu einem Bild?

«Ich habe meine eigene Technik – genau betrachten, den Namen kennen und die Stimmung auffangen.» Wichtig sei, dass die Blumen und das Bild in einen Dialog treten. Zu viel wolle er noch nicht verraten, aber: «Ich will den Betrachter mit den Blumen in das Bild einbeziehen.»

Bereits hat der erfahrene Florist einen Entwurf seines Projekts zusammengestellt. Über das Wochenende wird er nun das fertige Blumenkunstwerk installieren. Vor Ort werden die Blumen mit Wasser versorgt.

Beginnt das duftende Kunstwerk aber zu welken, müssen die Floristen es ausbessern. «Ich glaube, diese Vergänglichkeit der Blumen macht die Ausstellung anziehend.» Auch Urs Iten fasziniert diese Eigenschaft: Er könne sich heute noch an die erste Rose seines Partners erinnern. «Auch wenn sie verwelkt ist, ist sie mir im Gedächtnis geblieben.»

Für die Kunden gibt er sich besonders Mühe

Nervös ist Urs Iten nicht – ein bisschen vielleicht. Noch vor einer Woche habe er sein Projekt komplett umgekrempelt. «Es werden sicher viele Kunden vorbeikommen, da möchte ich schon etwas Tolles präsentieren können.» Denn in Wettingen kennen viele den Floristen.

Im Blumengeschäft gehen viele Stammkunden ein und aus. Ab und zu fragt jemand nach der Ausstellung; dann lächelt Urs Iten und verweist auf die Flyer auf der Theke. Er freut sich auf die Ausstellung. Denn diese biete auch eine Chance für die Floristenbranche.

«Viele wissen gar nicht, was mit Blumen gemacht werden kann.» Vielleicht fänden dadurch wieder mehr junge Leute in die Branche. Denn immer weniger Teenager wollen eine Lehre als Florist absolvieren. Dabei sei Floristik mehr als nur Verkauf. Urs Iten: «Die Arbeit hat viel mit Design und Ästhetik zu tun.»

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