Sein Buch ist voller Erinnerungen

Wettingen ist für Hubert Spörri der Dreh- und Angelpunkt seiner Lebensgeschichte. Diese fasste er nun im Buch «Wettinger Bettmümpfeli» zusammen. Unterstützt wurde er dabei von seinem Enkel.

Die Entstehung des Zwyssig-Engels im Kloster Wettingen wird in Spörris Buch beleuchtet. (Bild: Archiv)
Die Entstehung des Zwyssig-Engels im Kloster Wettingen wird in Spörris Buch beleuchtet. (Bild: Archiv)

Immer mehr Menschen wollen ihrer Familiengeschichte auf den Grund gehen. Dazu werden nicht nur Archivbücher gewälzt, sondern auch Genanalysen vorgenommen. Hubert Spörri wandelte ebenso auf den Spuren der Vergangenheit, jedoch bediente er sich nicht an neumodischen Methoden, sondern arbeitete mit dem Nachlass seines Vaters Oskar Spörri und verliess sich zusätzlich auf seine Erinnerungen.

Entstanden ist Ende vergangenes Jahr das Buch «Wettinger Bettmümpfeli», in dem der Wettinger Musiker, Komponist, Chorleiter und pensionierte Lehrer seine Lebensgeschichte beleuchtet. Auf 412 Seiten, in 318 Kapiteln und mithilfe von 329 Abbildungen, schildert Spörri Anekdoten und Erzählungen, die in den 1920er-Jahren starten.

Er würdigt mit dem Buch das Leben seiner Eltern

Sie handeln unter anderem von Hochzeiten und Seitensprüngen, Brandstiftungen, Flugzeugunglücken, abgewiesenen Ministranten, musikalischen Sensationen, Aktmodellen, Dorforiginalen und südamerikanischen Weihnachten. Das Buch widmet sich zudem dem Werdegang und Wirken seiner Eltern, dem Wettinger Arzt Oskar Spörri und seiner Frau Sylvia, sowie dem Leben seines Grossvaters, des Wettinger alt Gemeindeammanns Josef Spörri. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Spörri als Autor versucht. Im März 2020 veröffentlichte er das geschichtliche Lesebuch «Klosterfest», das sich mit Alberik Zwyssig und dem Kloster Wettingen beschäftigt (die Limmatwelle berichtete).

Als Quelle für die «Wettinger Bettmümpfeli» diente Spörri, der in Oberrohrdorf wohnt, eine 700-seitige Familienchronik, die er mithilfe des Nachlasses seines Vaters zusammengestellt hatte. Nach seiner Pensionierung im Jahre 2000 begann er damit, diesen zu ordnen. «Das neue Buch handelt zu 90 Prozent von Wettingen, daneben beleuchtet es auch ein wenig meine Mittelschulzeit im vorarlbergischen Feldkirch», schreibt Spörri im Vorwort. Dort besuchte er ab 1954 das Jesuitengymnasium «Stella matutina» bis zum Abschluss seiner Matura im Jahr 1962.

Für Spörri ist das Projekt eine Herzensangelegenheit. «Obwohl mein Hauptwohnsitz in Oberrohrdorf ist, bin ich mit Wettingen noch immer sehr verbunden, schliesslich hüten wir drei Tage die Woche unsere dreijährige Enkelin, die mit ihren Eltern in unserer ehemaligen Wohnung in Wettingen lebt», schreibt er. Besonders ist auch, dass er für die Erstellung seines Buches Unterstützung aus der eigenen Familie erhalten hat. Spörris Enkel Christoph Hummel kümmerte sich um die Abbildungen. «Ich freue mich, dass ich die Bildredaktion übernehmen und mich dadurch mit der Familienchronik meines Grossvaters vertraut machen durfte», schreibt Hummel.

Neuer Kriminalroman spielt 1933 in Wettingen

Auch in der Zwischenzeit war Autor Spörri nicht untätig. Er verfasste den Kriminalroman «Goldrausch», der im Frühling erschienen ist. Die Handlung spielt, wie könnte es anders sein, 1933 in Wettingen. Spörri betont, dass die Personen und die Geschichte weitgehend erfunden sind. «Der Roman enthält aber erinnerungswürdige Anekdoten aus dem alten Wettingen und seiner Umgebung.» Im Mittelpunkt steht eine Gruppe rivalisierender Schatzgräber, welche die Hoffnung schöpfen, einen legendären russischen Goldschatz zu bergen, der seit der Invasion napoleonischer Truppen und Kämpfen österreichischer und russischer Heereseinheiten auf einer Wettinger Waldwiese vergraben ist. Einzig der Dorfpfarrer weiss, wo der Schatz liegt. Durch die knapp 100 Seiten Krimi führen ein junger Wettinger Wachtmeister und ein pensionierter Badener Kommissar.

Auch mit diesem Werk möchte Spörri vor allem Wettinger Leserinnen und Lesern eine Freude bereiten. «Es geht mir darum, für Wettingen einen originellen, fantasievollen, spannenden und süffig geschriebenen Roman geschaffen zu haben, der zudem ein paar kultur- und sozialpolitische Aspekte der 1930er-Jahre aufweist.»

Die «Wettinger Bettmümpfeli» und der Kriminalroman «Goldrausch» können per E-Mail unter hubertspoerri@hotmail.com bestellt werden.

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