Samariter ziehen in Kindergarten
Der Samariterverein Wettingen-Dorf ist in ein neues, eigenes Lokal umgezogen. Letzten Samstag fand der Tag der - offenen Tür statt.
![Barbara Gut, Erika Rentsch und Marianne Wördnli (v.l.) vor der praktischen Schiebetür im neuen Lokal, die das Materiallager versteckt. Foto: ska ]]>](/fileadmin/_processed_/c/c/csm_lw_2015-01-15_750_0900_76860_IMG_1096_fa3414f8ab.jpg)
Bis vor kurzem war der Samariterverein Wettingen Dorf in den Schulhäusern des Schulkreises Dorf stationiert. Durch den Umbau des Schulhauses Zehntenhof musste eine neue Lösung gefunden werden. Diese kam in Form des Untergeschosses des Kindergartens Kreuzzelg. «Das war vorher ein typischer Kellerraum, in dem die Objekte des geplanten Ortsmuseums eingelagert waren», berichtet Erika Rentsch, Präsidentin des Samaritervereins Wettingen-Dorf. Nachdem der Raum ausgeräumt, gestrichen, mit Teppichen, warmem Wasser, einem Telefonanschluss und praktischen Schränken versehen wurde, ist er aber heute kaum wiederzuerkennen.
Der grosse Raum dient seit Anfang Jahr als Kurslokal für die Samariterkurse und als neues Krankenmobilienmagazin. «Ich habe festgestellt, dass sich darunter fast niemand etwas vorstellen kann», beginnt Rentsch die Erklärung des sperrigen Begriffs. Im Grunde sind Krankenmobilien sämtliche Hilfsmittel, die die Pflege zu Hause erleichtern. Der Samarierverein vermietet in dieser Sparte unter anderem Rollstühle, Gehhilfen, Krücken, Hebevorrichtungen für Krankenbetten, Sitzhilfen für die Badewanne, Bettpfannen, Gummi-Sitzringe und auch eine Bewegungsmatte, die zum Beispiel vor das Bett eines Demenzkranken gelegt werden kann und beim Drauftreten ein akustisches Signal gibt; dadurch erfährt die betreuende Person, wann der Patient aufsteht, ohne ständig im Raum sein zu müssen.
Nebst all diesen Dingen lagern die aktuell 30 Aktivmitglieder des Samaritervereins Wettingen-Dorf in dem Raum aber auch ihre eigenen Materialien, die sie für ihren Postendienst bei Festanlässen, Sport- und Grossveranstaltungen brauchen – darunter zwei Zelte und verschiedene Einsatztaschen mit Erste-Hilfe-Material für jeden möglichen Notfall mit Verbandszeug, Sauerstoffgerät, Defibrillator, Blutzucker-, Blutdruck- und Sauerstoff-Messgerät.
«Erst am Posten zeigt sich einem die reale Situation», weiss Rentsch, die auch ausserhalb der regelmässig durchgeführten, aber eben nur theoretischen Weiterbildungen der Samariter schon erste Hilfe geleistet hat. «Es gibt einem ein gutes Gefühl, wenn man in der akuten Situation richtig helfen konnte und genau wusste, was zu tun ist. Das erfüllt einen», sagt sie und spricht wohl auch für die anderen Vereinsmitglieder, die all ihre Einsätze und Fortbildungen auf ehrenamtlicher Basis ausführen.
Das Lokal kann für die einmal monatlich durchgeführten Übungen der Samariter wie auch für Kurse und gesellige Vereinsanlässe entsprechend umgestaltet werden: Drei grosse Schiebetüren verstecken die gezügelten Regale, und die Krankenmobilien verschwinden bei Nothilfekursen hinter der Beamer-Leinwand. Und sogar die Tische können platzsparend an Wandhaken aufgehängt werden.
Erika Rentsch freut die neue Lösung besonders. Da sie nicht nur Präsidentin, sondern auch Materialwartin ist, schätzt sie die hindernis- und treppenfreie Zufahrt über die Rampe bis direkt vor die grosse Eingangstür des neuen Lokals sehr.
Der Verein ist wie viele andere auf der Suche nach neuen und jungen Mitgliedern, die sich für Erste Hilfe interessieren. «Ich staune nämlich, wie viel Grundwissen bei den Leuten vorhanden ist», sagt Rentsch.
Wer dieses Grundwissen erweitern und spezialisieren möchte, meldet sich unter Tel. 076 423 25 44 oder info@samariter-aargauost.ch für einen Samariterkurs, eine Mitgliedschaft bei den Samaritern, den Nothilfekurs oder unter Tel. 079 486 32 47 bzw. info@svwd.ch für den Kurs «Notfälle bei Kleinkindern». Liste und Preise für Krankenmobilien unter: www.svwd.ch. Das Kurs- und Krankenmobilienmagazin befindet sich an der Hardstrasse 57, im Untergeschoss des Kindergartens Kreuzzelg.