Noch im eigenen Heim daheim

Yvonne Spörri-Hänggli darf am 19. Februar ihren 100. Geburtstag begehen. Gefeiert wird gleich zweimal – erst mit einem Tag der offenen Tür und später mit einem grossen Familienfest.

Yvonne Spörri-Hänggli mit ihrem Sohn Hubert Spörri, der sie regelmässig besucht.Carolin Frei

Wer träumt nicht davon, bis ins hohe Alter rüstig, geistig agil und selbstbestimmt leben zu dürfen? Ein Traum, der für Yvonne Spörri-Hänggli Realität ist. Die Seniorin darf am 19. Februar ihren 100. Geburtstag feiern. Sie lebt in ihrem Haus, kann sich in den eigenen vier Wänden ohne Rollator bewegen, kocht noch selbst und ist geistig äusserst rüstig unterwegs. Auf die Frage, ob sie ein Geheimrezept habe, meint sie bescheiden: «Ich habe mich immer gerne bewegt. Schwimmen, Velo fahren, wandern und turnen gehörten dazu. Im Turnverein war ich bis vor fünf Jahren aktiv, jetzt bin ich Passivmitglied.» Zudem interessiere sie sich auch heute noch für das Geschehen rundherum, ergänzt ihr Sohn Hubert Spörri, der einen Tag pro Woche bei seiner Mutter verbringt. Das halte den Geist jung und fit. Lesen und Kreuzworträtsel lösen waren weitere Steckpferde der rüstigen Seniorin, denen sie aber wegen des nachlassenden Sehvermögens nicht mehr frönen kann. Auch ein Handy hat sie nicht mehr. Früher habe sie mit ihren Enkeln SMS ausgetauscht.

Jeden Morgen steht Yvonne Spörri-Hänggli allein auf, macht die Morgentoilette und zieht sich an. All dies ohne Hilfe. Auch das Frühstück bereitet sie selbst zu. Dreimal die Woche wird das Mittagessen von der Pro Senectute geliefert, die andere Tage steht sie am Herd. Wer nun denkt, da kommt nur Pasta auf den Teller, der irrt. «Ich koche auch Fleisch und Gemüse – und Salat gehört dazu», sagt sie. Um das Haus in Schuss zu halten, dafür sorgt eine Haushalthilfe. Im Blumengarten jedoch legt Yvonne Spörri-Hänggli soweit möglich gerne selbst Hand an.

Viele Berggipfel erklommen

Wenn die Jubilarin auf die vergangenen Jahrzehnte zurückschaut, kommen viele schöne Momente hoch. Etwa die vielen Reisen in Europa oder die schönen Wanderungen in der Schweizer Bergwelt, die sie mit Ehemann August machen durfte. «Es gibt fast keinen Berg, den wir nicht bestiegen haben. Noch mit 80 Jahren nahm ich 7- bis 8-stündige Wanderungen in Angriff.» Auch an die Schulzeit und ihren Erstklasslehrer Herrn Wolf oder Lehrer Bopp hat sie gute Erinnerungen. Genauso wie an die Ausflüge an die Limmat, wo sich die ganze Familie Hänggli im Wasser tummelte.

Allerdings kommen auch düstere Erinnerungen hoch, etwa an den 2. Weltkrieg. In jener Zeit war es schwierig, eine Ausbildung machen zu können. Nach ihrem Welschlandjahr fand sie Arbeit bei einem Zahnarzt, dem sie assistierte. Und dann, ja dann lernte sie im Turnverein ihren Mann August kennen. Drei Töchter und ein Sohn bereicherten fortan das Familienglück. Ihr Mann verstarb vor 20 Jahren. Trost fand und findet die 100-Jährige bei ihren Kindern, sechs Enkeln und acht Urenkeln. All diese Liebsten werden mit ihr im März den 100. Geburtstag feiern. Am Wiegenfest selbst, dem 19. Februar, findet der obligate Tag der offenen Tür für Familie, Freunde, Bekannte und Nachbarn statt – unter anderem mit einer grossen Geburtstagstorte.

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