Nach 13 Jahren: EWW-Leiter geht in Pension - und kann auf gutes Geschäftsjahr zurückblicken

Das Elektrizitäts- und Wasserwerk Wettingen (EWW) blickt auf ein gutes Jahr 2019 zurück. Sorgen bereitet Geschäftsleiter Peter Wiederkehr der erneut rückläufige Umsatz im EWW-Elektrofachgeschäft.

Geschäftsleiter Peter Wiederkehr (von links) und Verwaltungsratspräsident
Geschäftsleiter Peter Wiederkehr (von links) und Verwaltungsratspräsident

«Das Elektrizitäts- und Wasserwerk Wettingen erreichte im Geschäftsjahr 2019 ein erfreuliches Resultat», sagte Geschäftsleiter Peter Wiederkehr an der Presseorientierung vergangenen Montag, an der auch EWW-Verwaltungsratspräsident und Wettingens Vizeammann Markus Maibach und Wiederkehrs Nachfolger Guido Hüni anwesend waren. 

Wiederkehr präsentierte die Jahresrechnung 2019 und gab einen Überblick darüber, was das EWW im vergangenen Jahr beschäftigte. Zufrieden ist Wiederkehr mit dem Jahresabschluss. Das EWW erzielte ein Plus von rund 532000 Franken. Dadurch erhöht sich das Eigenkapital der Aktiengesellschaft auf rund 74226000 Franken. Das Ergebnis liege im Bereich des Vorjahres und der Planwerte. «Zum guten Ergebnis hat hauptsächlich das Stromgeschäft beigetragen. Beim Wasser gleichen sich Aufwand und Ertrag ziemlich aus», sagte Wiederkehr. 

Festgestellt habe man jedoch einen Rückgang des Strom- und Wasserverbrauchs. Das entspreche zwar der allgemeinen Energiepolitik, sei für die EWW-Kasse aber nicht dienlich. Beunruhigend ist für Wiederkehr die Entwicklung des EWW-Elektrofachgeschäfts an der Landstrasse. «Wir haben im vergangenen Jahr erneut einen Verlust eingefahren.» Entsprechend falle das Ergebnis des Elektrofachgeschäfts weiter in den negativen Bereich. Wiederkehr sieht wenig Hoffnung auf Besserung. «Die Situation im Detailhandel wird sich auch in den nächsten Jahren nicht entspannen. Das Kaufverhalten mit der Verlagerung in den Onlinehandel macht dem Fachgeschäft zu schaffen. Der Coronavirus verschärft das Problem zusätzlich.» Gleichzeitig spüre man, dass die Kunden die Beratung schätzten, sagte Markus Maibach. «Das Verkaufsteam ist mit viel Herzblut dabei, doch scheinbar reicht das heute nicht mehr, um finanziell erfolgreich zu sein», so Maibach. 

Shop-in-Shop-Lösung mit der Stiftung Arwo eingegangen

Um den Trend abzuwenden, wurde die Leuchtenausstellung vergrössert und mit Show-Wänden ausgestattet. «Dies, weil der Beleuchtungssektor nach wie vor ein wichtiges Standbein des Geschäfts ist», sagte Wiederkehr. Eine weitere Neuerung ist die Kooperation mit der Stiftung Arwo. «Mit einem Shop-in-Shop mit Produkten der Stiftung wurde das Sortiment erweitert und diversifiziert», sagte Wiederkehr. Die Gelegenheit habe sich nach der Schliessung der Arwo Laden-Boutique an der St.-Bernhard-Strasse im Gebäude der Raiffeisenbank per Ende Februar geboten. «Da nun aber der Coronalockdown dazwischenkam, können wir noch nicht sagen, wie gut das neue Angebot angelaufen ist», sagte Wiederkehr. Erfreulich sei, dass am 5. Juni die erste öffentliche E-Ladestation des EWW beim RVBW-Busdepot an der Halbartenstrasse 5 habe in Betrieb genommen werden können. Dort befinden sich zwei Schnellladestationen an zwei dafür reservierten Standplätzen. Beim Sportzentrum Tägi sei eine weitere Anlage geplant.

Mit diesen teils positiven, teils negativen Aussichten verabschiedet sich Peter Wiederkehr nach fast 13 Jahren als Geschäftsleiter in den vorzeitigen Ruhestand. Er übergibt die Aufgabe ab dem 1. Juli an Guido Hüni. Der 47-jährige Elektroinstallateur und Umweltwissenschaftler leitete bisher die Gemeindewerke in Dietlikon. Er freue sich, das gut funktionierende Unternehmen zu übernehmen, so Hüni. Wiederkehr freut sich indessen auf die Zeit danach: «Geplant sind eine Wanderreise auf dem Jakobsweg nach Spanien und längere Aufenthalte in Brasilien, der Heimat meiner Frau.» 

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