Letzter Einsatz des «Schluuchträgers»
Ein Kübelbrand, ein brennendes Auto, eine entwichene Katze und ein Chemieunfall: An der Hauptübung zeigten die Feuerwehrleute nicht nur ihr Können, sondern auch ihr Einsatzmaterial.
Um halb sieben deutete erst die Absperrung auf der Zentralstrasse darauf hin, dass der Brühlpark eine halbe Stunde später zum Einsatzort der Wettinger Feuerwehrleute wird. Ein paar Schaulustige hatten sich bereits eingefunden, um sich eine gute Sicht zu sichern. Unter ihnen Feuerwehrleute aus Bosnien und Herzegowina, die ausgemusterte Ausrüstung der Wettinger nutzen und auf Besuch waren.
Noch während Vizekommandant Martin Spichale um sieben Uhr die Ankunft der beiden Einsatzleiter Toni Schilling und Claudio Madaschi ankündigte, ertönten bereits die ersten Sirenen. Für die beiden Feuerwehrmänner war es die letzte Hauptübung: Nach 30 Dienstjahren und 879 respektive 808 Einsätzen treten Schilling und Madaschi aus dem Korps aus und fuhren im Oldtimerauto vor. Ihre Aufgabe: einen Kübelbrand löschen. Unterstützt wurden sie von Gemeindeammann Roland Kuster. «Für ihn ist es auch die letzte Hauptübung im Amt als Sicherheitsvorsteher, er ist heute der ‹Schluuchträger›», sagte Spichale lachend.
Autobrand gelöscht, Katze gerettet
Zwar gelang es Kuster nicht auf Anhieb, den Schlauch auszurollen, dafür mussten die Feuerwehrleute schnell reagieren, um von ihm nicht nass gespritzt zu werden. Anschliessend ging es Schlag auf Schlag: Nachdem der Kübelbrand gelöscht war, geriet ein altes Auto in Brand, eine Katze musste von einem Baum gerettet werden und entpuppte sich als Plüschtier. Weil gefährliche Lösungsmittel ausliefen, explodierte der Kanaldeckel; die Ölwehr wurde aufgeboten und auch die neuste Anschaffung der Feuerwehr – Boot Molly – wurde dem Publikum präsentiert. Weil es zu gross für die Einwässerung im Brunnen des Brühlparks ist, blieb es auf dem Anhänger. Zu guter Letzt wurde eine brennende Wanne gelöscht. «Das Szenario ist nicht ganz realistisch, aber so konnten wir unser Einsatzmaterial zeigen», sagte Feuerwehrkommandant Oliver Gross am Schluss der Übung.
Kurz nach acht war der Spuk vorbei und es deutete nur noch die nasse Strasse darauf hin, dass hier kurz vorher Feuerwehrleute unter Beobachtung der Bevölkerung für den Ernstfall geübt hatten.












