Leserbriefe zur Volksabstimmung am 3. März

«Ja» zum Therapiehof Lägern Unserer Familiengemeinschaft Frozza gehörte das Haus an der Empertstrasse 11 in Wettingen – die Strasse ist besser bekannt als «Frozza-Kurve» von den früher ausgeführten Seifenkisten-Rennen im Berg-Quartier. Wir betreuten zuletzt den Garten um die Kurve herum, als die Eltern alt und gebrechlich waren. Wenn wir Gartenarbeiten ausführten, erlebten wir, wie Therapeuten und Begleitpersonen liebevoll die Kinder mit Reiten betreut haben und diese immer freudestrahlend bei uns vorbeigezogen sind. Wir sind dankbar, dass es in Wettingen eine solche Betreuung mit Tieren und entsprechenden Spaziergängen in dieser wunderschönen Landschaft zu Gunsten der Schwächsten in unserer Gesellschaft gibt. Wir bitten deshalb alle Leser, für ein «Ja» am 3. März zu stimmen und damit die Weiterführung des Therapiehofes zu ermöglichen.

Vreni und Eugen Frozza, Neuenhof

«Nein» zur Spezialzone Berg Das Lägerngebiet steht seit mehr als vierzig Jahren unter kantonalem Landschaftsschutz. Es wurde als Landschaft von nationaler Bedeutung auch ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler aufgenommen. Abstimmungen zum Schutz von Landschaften beispielsweise im Zusammenhang mit dem rasanten Bau von Zweitwohnungen im Alpenraum fanden in der Vergangenheit auch in der Wettinger Bevölkerung eine Mehrheit. Nun sollten wir auch bei unserer eigenen Landschaft – der Lägern und dem Eigi – die gleiche Konsequenz beweisen und die Störung dieser Landschaft mit der Spezialzone Berg ablehnen. Um diese Landschaft ungeschmälert zu erhalten, habe ich mich im Einwohnerrat gegen die Spezialzone Berg ausgesprochen. Ich bitte Sie, ebenfalls ein «Nein» auf den Stimmzettel zu schreiben.

Basil Baumgartner, Wettingen,

Einwohnerrat WettiGrüen

«Ja» zu Therapie und Natur In meiner Amtszeit im Gemeinderat durfte ich bei der Planung und Realisierung der Heilpädagogischen Schule (HPS) die verschiedenen Gremien präsidieren. Von daher ist mir bewusst, dass für die HPS das Zusammenwirken mit dem Therapiehof grosse Bedeutung hat. Es geht um die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigung. Zeitlebens habe ich mich politisch für den Natur- und Landschaftsschutz eingesetzt. Bei dieser Abstimmung geht es um ein sorgfältig erarbeitetes Projekt, welches ins Landschaftsbild passt. Die Natur gewinnt dank ökologischer Ausgleichsmassnahmen.

Alle Abklärungen haben gezeigt, dass es in unserer weiteren Region keine realisierbare Alternative gibt. Wer zu dieser Therapie Ja sagt, stimmt folglich Ja zur Spezialzone Berg.

Heiner Studer, alt Vizeammann, Wettingen

Spezialzone Berg: «Nein»1. Das Abstimmungsbüchlein November 2023 wurde bekannt durch Unterschlagung der Gegenargumente, Mauscheleien und Vetternwirtschaft. Treiber waren Partikularinteressen der Familie Sozzi als Gesuchsteller. Es ist offensichtlich, dass hier nicht das Wohl der Gemeinschaft, sondern individuelle Interessen zählen.

2. Sollen bereits erstellte Bauten (eventuell illegale?), die möglicherweise bewilligungspflichtig gewesen wären, nun so legalisiert werden? Diese Bauten dürfen nicht nachträglich auf diesem Weg legitimiert werden.

3. Alternativstandorte wurden nicht ernsthaft geprüft, und es ist klar, warum. Die Gesuchsteller haben kaum Interesse, alternative Lösungen zu finden, die im Einklang mit den Bedürfnissen der Gemeinschaft stehen.

4. Die heutige geschützte Erholungszone für über 20000 Menschen von Wettingen sollte nicht zugunsten einer Minderheit von wenigen Personen geopfert werden.

5. Eine Therapieeinrichtung für Behinderte ist sicher lobenswert, jedoch nicht an diesem Ort. Es gibt bessere Standorte, die den Bedürfnissen der behinderten Gemeinschaft gerecht werden können, ohne dabei die Natur zu gefährden.

Zusammenfassend die Kernfrage: Soll eine geschützte Naturzone, die für Tausende von Menschen von unschätzbarem Wert ist, den Interessen einer kleinen Gruppe geopfert werden? Ich appelliere an alle Stimmbürger, mit klarem Nein zu antworten. Paul Meier, Wettingen

Reittherapie-Hof am falschen Ort In der Wegleitung «Pferd und Raumplanung» des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE, aktualisiert 2015) heisst es, dass Kleinbauzonen wie die Spezialzone Berg, die ausschliesslich für die Erhaltung und Vergrösserung eines Pferdebetriebs gemacht werden möchten, nur dann erlaubt werden sollten, wenn sie «durch den öffentlichen Verkehr hinreichend erschlossen» sind. Vom Hof Sozzi bis zum Bushalt Brunnenwiese sind es rund 690 Meter mit 60 Metern Höhendifferenz. Nach der Berechnungsmethode des ARE hat der Hof Sozzi gar keine ÖV-Güteklasse, weil die Buslinie 3 bloss einen Viertelstunden-Takt kennt (Kategorie IV) und mit 585 Metern Luftdistanz mehr als 500 Meter entfernt ist. Keine Güteklasse bedeutet: keine oder eine bloss marginale ÖV-Erschliessung, also «nicht hinreichend». Es ist unerfindlich, weswegen die kantonalen Behörden und der Gemeinderat diese Spezialzone trotzdem beschlossen haben. Mit einem Nein auf dem Stimmzettel können und müssen wir das jetzt korrigieren.

Leo Scherer, Wettingen

«Nein» zur Sonderzone Berg Gründe für ein Nein: 1. Landschaftsschutzzone – öffentliches Interesse: Die Zone bestand vor dem Betrieb – die Stiftung wusste, dass eine Erweiterung nicht möglich ist. 2. Alternativer Standort: Die Suche beschränkte sich auf Standorte, an denen der Betrieb unabhängig weitergeführt werden kann – ein Bestandsschutz besteht nicht. Eine Integration in bestehende Betriebe ist möglich. 3. Massive Versiegelung – überdimensioniertes Projekt Offiziell soll es keine Angebotserweiterung geben – es wird aber ein Mehrfaches an Fläche überbaut. Die Natur ist für die Therapie im Freien wichtig, trotzdem wird eine grosse Reithalle gebaut. 4. Ungenügende ökologische Ausgleichsmassnahmen: Die Versiegelung wird nicht ausgeglichen. Bei den Massnahmen handelt es sich um Ersatz bestehender Sträucher und Bäume. 5. Illegale Bauten: Es wurden illegale Bauten erstellt. Der Gemeinderat hat nie eingegriffen – weder vor der Antragstellung noch während der Verhandlungen. Bis heute ist nicht geregelt, wie der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt wird. 6. Rolle des Gemeinderates: Dieser hat das Gesuch immer unterstützt und alles unternommen, um es durch die Instanzen zu bringen. Auch dem Einwohnerrat wurde nicht offengelegt, dass die gesetzlich vorgeschriebenen ökologischen Massnahmen vom tiefen Planungsvorteil abgezogen werden. Aus diesen Gründen empfehle ich ein «Nein» zur Sonderzone Berg. Ein Landschaftsschutzgebiet wird zerstört – das Therapieangebot kann regional weiterhin bestehen bleiben. Marcel Hug, Wettingen

«Ja» zur Spezialzone Berg Die Spezialzone Berg ist notwendig und sinnvoll, um den Therapiehof für beeinträchtigte Menschen weiterführen zu können. Therapieangebote sind wichtig und dienen solchen Menschen für deren Wohlbefinden. Wie wenn sie es nicht schon schwer genug hätten, setzen wir doch alles daran, ihnen in Wettingen und für unsere Region ein hervorragendes Therapieangebot zu gewährleisten. Institutionen wie die Arwo und die HPS in Wettingen leisten täglich hervorragende Arbeit für unsere beeinträchtigen Mitmenschen. Auf dem Therapiehof am Lägernhang kann diese Arbeit vervollständigt und ergänzt werden. Diese Menschen kommen aus dem Alltag heraus und werden durch geschultes Therapiepersonal unterstützt, durch Tiere gefördert und dies erst noch in unmittelbarer Nähe in Wettingen. Der geplante, neue Therapiehof kann seine bisherige Arbeit mit unserem «Ja» am neuen Standort weiterführen.

Ich möchte verhindern, dass dieser Therapiehof seine Türen schliessen müsste. Ich bin überzeugt, dass der Therapiehof hervorragende Arbeit leistet. Ich unterstütze das Therapieangebot für unsere beeinträchtigten Mitmenschen und stimme deshalb «Ja» am 3. März. Tun Sie mir es gleich. Ich danke Ihnen dafür.Franz-Beat Schwere, Wettingen

Gutes tun statt verhindern Viele Diskussionen der letzten Wochen zur Spezialzone Berg haben meinen Entschluss gefestigt. Ich unterstütze den Therapiehof aus Überzeugung. Die Arbeit mit den Tieren fördert Kommunikation und Verständnis im Miteinander. Gerade in der Zeit, in der ganz vieles nur noch virtuell und online gemacht wird, hat das Angebot vom Therapiehof einen hohen Stellenwert und trägt der nachhaltigen Entwicklung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bei.

Der geplante Therapiehof wird nicht irgendwo im Eigi, unserem tollen Naherholungsgebiet, gebaut, sondern eingepasst in die bestehende Siedlungsstruktur, in eine bereits bestehende und fast rundum überbaute Umgebung. Das viel vorgebrachte Argument des Landschaftsschutzes zieht an diesem Ort nicht. Im Gegenteil: Das Projekt legt sehr viel Wert auf die Umgebungsgestaltung und auf Ausgleichsmassnahmen mit Hecken, Hochstammbäumen etc. Die eigens dafür geschaffene Spezialzone Berg eignet sich deshalb hervorragend, um den Bau der neuen Gebäude zu realisieren und den bisherigen Betrieb des Therapiehofs weiterzuführen. Ich stimme am 3. März «Ja» zur Spezialzone Berg und fordere Sie auf, Gleiches zu tun. Thomas Quenzer, Wettingen

«Nein» zur Spezialzone Berg Visualisierungen der geplanten Therapiehof-Bauten zeigen die Masslosigkeit des Projekts besser auf, als die Buchstaben des Umzonungsbegehrens in den Abstimmungsunterlagen es vermögen. Mindestens die beiden riesigen Gebäude werfen ähnlich grosse Fragezeichen auf zu beispielsweise diesen Punkten: Das Therapieangebot sei auf eine naturnahe Umgebung angewiesen – wozu dann eine Reithalle, die überall stehen könnte? Durch die Umzonung werde die Biodiversität gefördert – weshalb hat das heftig überbaute Wettingen nicht schon früher die sagenhafte Parallelität von Bodenversiegelung und Biodiversität entdeckt?

Der heutige Standort trage wesentlich zum Therapieerfolg bei – gibt es denn eine Vergleichsgrösse? Gegen die fehlenden Antworten auf diese und weitere Fragen sowie gegen die Aufhebung des Landschaftschutzes gerade in einer Zeit, in der Lippenbekenntnisse zum Naturschutz Hochkonjunktur haben, hilft nur ein entschiedenes «Nein» zur Abstimmungsvorlage. Ursula Moor, Wettingen

«Ja» zum Therapiehof Ich unterstütze die Spezialzone Berg aus Überzeugung. Ich will mitverantwortlich sein, dass beeinträchtigte Kinder und Erwachsene auch künftig ein Therapieangebot in Wettingen wahrnehmen können, das ihnen, in ihren sonst schon schwierigen Lebensumständen, Unterstützung bringt. Für einige Minuten entspannt auf dem Pferd zu sitzen und viele der Sorgen und Gebrechlichkeiten hinter sich zu lassen, gleichzeitig von Fachpersonen therapiert zu werden, sind für mich Momente, die ich jeder beeinträchtigen Person ermöglichen möchte. Seien wir doch glücklich, wenn es uns gesundheitlich gut geht. Schaffen wir also die Grundlage, dass unsere beeinträchtigten Mitmenschen so nahe und unmittelbar hier in Wettingen einen Ort der Therapie und Entspannung finden.

Es ist für mich unverständlich, dass die Gegnerschaft dieses Projekts mit fadenscheinigen Argumenten versucht, dieser guten Sache Steine in den Weg zu legen. Besinnen wir uns doch auf den Kerngehalt des Therapiehofs. Kommen wir weg vom parteipolitischen Geplänkel. Sagen wir «Ja» zur Zonenplanänderung und ermöglichen so unseren beeinträchtigten Mitmenschen auch weiterhin, ein sehr wichtiges Therapieangebot wahrnehmen zu können. Lassen Sie sich von diesem Weg überzeugen. Ich danke Ihnen für Ihre Zustimmung.

Reto Würmli, Wettingen

Spezialzone Berg – Naturschutz in Wettingen auf dem Prüfstand der Zeit. Wettingen wird demnächst eine nationale Vorreiterrolle für oder gegen Klima- und Naturschutz übernehmen. Die bevorstehende Abstimmung wird zeigen, wie ernst es der Bevölkerung mit dem Schutz von Natur und Umwelt ist und welches Erbe wir unserer kommenden Generation hinterlassen. Alle reden von Klimaerwärmung, dem Schutz bedrohter Naturgebiete, Schülerstreiks und grossen Investitionen in Präventionsmassnahmen sowie dem Kauf von E-Autos – und was geschieht in Wettingen? Eine Abstimmung für oder gegen Naturschutz. Sogar gewählte Behördenmitglieder der Gemeinde setzen sich vehement für die Zerstörung dieser wertvollen Naturschutzzone ein. Unfassbar! Es scheint, als glaube man in dieser Gemeinde immer noch, dass sich die Natur auf Knopfdruck unendlich reproduzieren lässt.

Unglaublich, dass sich Menschen im Jahr 2024 noch gegen den Klima- und Naturschutz stellen. Unglaublich, dass das Vorhaben von etlichen Behördenmitglieder unterstützt wird. Unglaublich, dass sich sogar Pro Infirmis gegen die Natur stellt. Unglaublich, dass die Natur, welche keine Stimme hat, einmal mehr übergangen und nicht respektiert wird. Darum: Stimmen Sie am 3.März für die Natur und sagen Sie «Nein» zu einem gewinnorientierten Vorhaben.

Heinz Blöchlinger,

langjähriger Bürger von Wettingen

Spezialzone Berg verstösst klar gegen das Raumplanungsgesetz Die zentrale Säule für den Erhalt unberührter Landschaften bildet das Bundesgesetz über Raumplanung, das auf dem Prinzip räumlicher Trennung basiert. Es gewährleistet, dass Bauaktivitäten in den entsprechend ausgewiesenen Bauzonen stattfinden, während Nichtbaugebiete wie Landschaften von kantonaler Bedeutung und Naturschutzgebiete geschützt werden. Es ist unerlässlich, dieses Trennungsprinzip in der Raumplanung zu respektieren und nicht privaten Interessen den Vorrang zu geben. Unser Einsatz für den Schutz herrlicher Landschaften und Natur ist nicht nur eine Verpflichtung gegenüber kommenden Generationen, sondern auch ein Akt des Respekts gegenüber unserer kostbaren Natur, die nach wie vor keine Stimme besitzt! Wettingen steht kurz davor, eine kantonale und sogar nationale Vorbildrolle im Landschafts- und Naturschutz einzunehmen. Oder aber droht, einen verheerenden Präzedenzfall zu schaffen, der von privaten Interessen vorangetrieben wird. Es liegt in unserer Verantwortung, dieses wichtige Gesetz einzuhalten und den Landschaftsschutz zu bewahren, indem wir für die strikte Umsetzung des Trennungsprinzips in der Raumplanung eintreten. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere kostbaren natürlichen Ressourcen sowohl für zukünftige Generationen als auch für die Natur selbst erhalten bleiben. In unmittelbarer Nähe existieren für die private Stiftung und ihr Freizeitangebot zahlreiche hervorragende alternative Standorte. Silvia Zacheo, Wettingen

Artenvielfalt in der Spezialzone Berg Als aktives Mitglied im Vogel- und Naturschutzverein Wettingen und mit langjähriger Erfahrung in der Pflege eines Parks mit hoher Biodiversität kann ich bestätigen, dass die Artenvielfalt bei diesem weitsichtig geplanten Projekt gegenüber dem jetzigen Zustand um ein Vielfaches zunehmen wird. Es werden Hecken und Hochstämme gepflanzt, Trockenmauern gebaut und viele Kleinstrukturen geschaffen. Ausserdem bieten die geplanten Stallungen mit ihren Nischen und Vorsprüngen für verschiedene Vogelarten attraktive Nistmöglichkeiten. Die Parzelle, welche nicht in einer Naturschutzzone liegt, gewinnt so an Attraktivität und wird vielfältiger.

Es erfüllte mich schon immer mit viel Freude, dass wir in Wettingen einen Therapiehof für Menschen mit Beeinträchtigungen haben. Ich danke der Familie Sozzi herzlich für ihre Pionierarbeit auf diesem Gebiet und es wäre schade, wir würden dieses Wissen und die langjährige Planung des hochsozialen Projekts einfach so hergeben. Lassen Sie sich nicht von den eigennützigen und parteipolitischen Argumenten der Gegnerschaft blenden. Ich stimme «Ja» zur Spezialzone Berg. Ja für Mensch, Natur und ein attraktives und lebenswertes Wettingen. Philipp Wassmer, Wettingen

«Ja» zum Therapiehof Lägern Der Therapiehof Lägern ist in Wettingen und auch in der Region bestens bekannt und bei sozialen Institutionen, Pflegeheimen und Schulen mit seinem Therapieangebot sehr beliebt. Als betroffene Eltern eines beeinträchtigten Sohnes, der seit Jahren die Pferdetherapie mit viel Freude geniesst, verfolgen wir diesen Abstimmungskampf mit grösstem Interesse und hoffen, dass die Wettinger Stimmberechtigten sich bewusst sind, was ein «Nein» für all die Klienten des Therapiehofs bedeuten würde. Für beeinträchtigte Kinder und Erwachsene wäre dies das Ende der Therapie, da in der weiteren Umgebung keine alternativen Therapien angeboten werden können. Die Klienten würden physisch und psychisch einen herben Rückschlag erleiden. Die Pflegeheime in Wettingen und Umgebung müssten auf die äusserst beliebten Tierbesuche verzichten. Können das die Gegner mit gutem Gewissen verantworten?

Auf der Homepage «Begegnung mit Tieren» findet der Leser alle sachlichen und wahrheitsgetreuen Argumente für ein «klares Ja» für den Therapiehof. Das erfolgreiche Referendum hat gezeigt, dass viele Wettinger dem Therapiehof zustimmen. Ihnen sei Dank. Das gibt nun den Stimmbürgern die Chance, den Therapiehof zu retten, um die förderlichen Therapien für die Schwächsten unserer Gesellschaft zu erhalten.

Darum, liebe Wettinger, bitten wir Sie, am 3. März ein «Ja» zur Spezialzone Berg zu Gunsten vieler beeinträchtigter Menschen in die Urne zu werfen.

Cornelia und Marcel Biasca, Baden

Spezialzone Berg verstösst gegen Raumplanungsgesetz Die zentrale Säule für den Erhalt unberührter Landschaften bildet das Bundesgesetz über die Raumplanung, das auf dem Prinzip der räumlichen Trennung basiert. Dieses Prinzip gewährleistet, dass Bauaktivitäten in den entsprechend ausgewiesenen Bauzonen stattfinden, während Nichtbaugebiete wie Landschaften von kantonaler Bedeutung und Naturschutzgebiete geschützt werden. Es ist unerlässlich, dieses Prinzip in der Raumplanung zu respektieren und private Interessen zu regulieren. Unser Einsatz für den Schutz unserer Landschaften und der Natur ist nicht nur eine Verpflichtung gegenüber kommenden Generationen, sondern auch ein Akt des Respekts gegenüber unserer kostbaren Natur, die nach wie vor keine Stimme besitzt. Wettingen steht kurz davor, eine Vorbildrolle im Landschafts- und Naturschutz einzunehmen. Oder aber einen Präzedenzfall zu schaffen, der von privaten Interessen vorangetrieben wird. Es liegt in unserer Verantwortung, dieses wichtige Gesetz einzuhalten und den Landschaftsschutz in Wettingen zu bewahren, indem wir alle für die strikte Umsetzung des Trennungsprinzips in der Raumplanung eintreten. In unmittelbarer Nähe existieren für die private Stiftung und ihr Freizeitangebot zahlreiche hervorragende Alternativstandorte. Stimmen Sie am 3. März für unseren Landschaftsschutz und sagen Sie «Nein» zur Spezialzone Berg.

Robin Rast, Einwohnerrat Wettingen

Standortmarketing – «Ja» zur Spezialzone Berg Seit Jahren wird mit dem Standortmarketing Wettingen aus allen Politlagern umgegangen, wie es gerade ins Parteiprogramm passt. Aber seien wir doch einmal ehrlich: Die Einwohnergemeinde gibt jährlich Hunderttausende von Franken aus, um den Arbeits-, Wohn- und Erholungsort Wettingen attraktiver zu machen. Ich unterstütze diese Bemühungen grundsätzlich sehr. Gleichzeitig bin ich aber der Meinung, dass gerade solche Institutionen wie der Therapiehof der Familie Sozzi eben auch für die Gemeinde Wettingen einen attraktiven Standortfaktor darstellen. Ein solches Therapieangebot ist in der Umgebung nicht vorhanden und gerade für beeinträchtigte Menschen sind solche Angebote oder auch zum Beispiel der Standort der HPS beziehungsweise der Arwo in Wettingen äusserst wichtig. Alle diese Institutionen tragen einen wichtigen Beitrag zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung bei.

Bemühungen, solchen Institutionen wettbewerbsfähige Voraussetzungen zu schaffen, müssen deshalb unterstützt werden. Menschen brauchen solche Orte, sie bedeuten ihnen viel und erleichtern ihnen den Alltag. Das Wohlbefinden ist ein zentrales Gut der Menschen und Wettingen profitiert als Standortgemeinde sehr von den bisherigen Angeboten der genannten Organisationen. Schaffen wir also auch für den Therapiehof die notwendigen Grundlagen, dass auch diese Institution unserer Gemeinde erhalten bleibt.

Beat Brunner, Pro-Komitee

Therapieangebot geht nicht auf Kosten der Natur In einer Zeit, in der ein akuter Mangel an verschiedensten Therapieangeboten herrscht, stimmen die Einwohnerinnen und Einwohner von Wettingen über den Erhalt der Spezialzone Berg ab. Sie haben es in der Hand, therapiebedürftigen Menschen die dringend benötigten Entwicklungs- und Förderungsmöglichkeiten zu erhalten. Die Reittherapie ist mehr als ein Hobby; sie ist eine Form der Behandlung, die nicht einfach anderswo repliziert werden kann.

Paul Meier argumentiert in seinem Leserbrief vom 15. Februar in der «AZ», dass durch ein Ja zu dieser Abstimmung 20000 Menschen ihr Naherholungsgebiet opfern müssten zugunsten einer «kleinen Minderheit». Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Einwohner von Wettingen durch die Aufwertung der Spezialzone Berg auf etwas verzichten müssten. Es ist kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Die zur Debatte stehende Fläche ist verhältnismässig klein und betrifft kein Naturschutzgebiet, wie oft behauptet wird. Die besagte «Minderheit» ist darauf angewiesen, dass wir uns für sie einsetzen und ihre Interessen vertreten, da sie selbst oft nicht dazu in der Lage ist.

Die Zustimmung zur Spezialzone Berg am 3. März wird das «Naturerlebnis Eigi» weder für Mensch noch für Tier beeinträchtigen. Der Nutzen ist für die Klientinnen und Klienten jedoch von unschätzbarem Wert. Bitte helfen Sie mit, diese wichtigen Therapiemöglichkeiten zu erhalten. Cornelia Spirig, Baden

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