Kuscheltiere für Erwachsene
Das Figurentheater Wettingen feiert sein 30-Jahr-Jubiläum im Gluri-Suter-Huus mit der Wiederaufnahme eines Marionetten-Passionsspiels von 1985.

Seit 30 Jahren ist das Figurentheater Wettingen im Gluri-Suter-Huus zu Hause. Davor war das Figurentheater, das 1979 gegründet wurde, ohne festen Sitz als Marionettenbühne Baden und später Wettingen bekannt. Vor sieben Jahren wurde der Name in Figurentheater geändert, da seit 1995/96 auch Gastspieler auftraten und auch andere Arten von Figurentheatern engagiert wurden.
Die Anfangszeit war wider Erwarten nicht schwerer als die Situation heute, wie Barbara Winzer erklärt. Sie teilt sich die Leitung des Figurentheaters mit Sven Mathiasen. «Früher lief nicht so viel, deshalb hatten wir reichlich Besucher», sagt sie. Heute sei das Angebot an Unterhaltung riesig. Dafür kämen aber auch mehr Leute ins Figurentheater und vor allem öfter. Und sie kommen aus der ganzen Region. Verwirrend sei einzig manchmal die Angabe, ab welchem Alter ein Stück geeignet sei. Ab 5 Jahren bedeute nicht, dass es sich um ein Stück für Fünfjährige handle. «Gerade die älteren Kinder wären auch sehr willkommen – sie sehen dann viel eher hinter das Stück», so Winzer. Und auch für Erwachsene sei immer etwas dabei.
Die Erwachsenenstücke sind erst seit kurzem im Programm. Vier bis fünf Stücke pro Saison finden sich im Abendprogramm, der Rest sind kindgerechte Stücke. «Dem Puppentheater haftet immer noch der Kasperli an», weiss Sven Mathiasen. «Wir bemühen uns aber, das Figurentheater für Erwachsene zu etablieren.» Gerade die Kombination mit dem Theaterdinner 5430 im Freihof sei ein grosser Erfolg. Zum 30-Jahr-Jubiläum wird das Figurentheater das einzige Erwachsenenstück von 1985 wieder aufnehmen: «Die Legende vom vierten König» ist ein Passionsspiel und wird ab dem4. April mit fast allen Schauspielern der ursprünglichen Aufführung zu sehen sein. Und auch das Erwachsenenstück «Herzrasen – das Liebesleben der Kuscheltiere» vom vergangenen Freitagabend hat dem Figurentheater einen vollen Saal beschert. Friederike Krahl vom Marotte-Figurentheater aus Karlsruhe hauchte – begleitet von Michael Rüber an der Gitarre – Esel, Teddybär, Schaf und Wolf so viel Leben ein, dass so mancher Zuschauer seinen Augen und Ohren nicht traute.


