Immer mehr Patienten wollen zu Hause sterben

Ende April stellt die Krebsliga die Onko-Spitex ein. Die Spitex Wettingen-Neuenhof übernimmt.

Peter Marthaler ist Geschäftsführer des Spitexvereins Wettingen-Neuenhof und führt 58 Mitarbeitende, die rund 3000 Stellenprozent innehaben,Foto: bär
Peter Marthaler ist Geschäftsführer des Spitexvereins Wettingen-Neuenhof und führt 58 Mitarbeitende, die rund 3000 Stellenprozent innehaben,Foto: bär

«Ich war gerade mal eine Woche im Amt, als es hiess, dass die Spitex Baden-Wettingen künftig für die ganze Region eine spezialisierte Palliative Care anbieten wird», sagt Peter Marthaler. Das war Ende November. Mittlerweile arbeitet der Geschäftsführer der Spitex-Organisation Wettingen-Neuenhof mit Hochdruck daran, dass der Wechsel Ende April reibungslos über die Bühne geht. Doch was bedeutet Palliativ Care überhaupt? «Palliativ bedeutet, jemanden tragen. Damit ist die Begleitung von unheilbar kranken Menschen gemeint.»

Im Gegensatz zur Onko-Spitex der Krebsliga, die ausschliesslich Patienten mit Krebs-Diagnose betreut, ist die «normale» Spitex für alle anderen unheilbar kranken Menschen und für genesende Menschen da. Weil es immer mehr Patienten mit ungewöhnlichen Krankheitsverlauf gibt, die trotzdem zu Hause sterben möchten, sei Palliative Care auch in regionalen Spitexorganisationen ein grosses Thema. Es sei grundsätzlich begrüssenswert, dass nun auch noch das Spezialgebiet Onkologie hinzukomme. So könnten künftig alle Spitexdienstleistungen aus einer Hand angeboten werden.

Die Spitex Wettingen-Neuenhof wird eines von sieben oder acht geplanten Kompetenzzentren im Kanton Aargau mit Zuständigkeit für den nord-östlichen Kantonsteil, der rund 130 000 Einwohner hat. Gemäss Statistik fallen in dieser Region jährlich 500 bis 700 Betreuungsstunden an. «Allerdings ist es den umliegenden Organisationen freigestellt, ob sie unsere Dienstleistung in Anspruch nehmen wollen oder nicht», so Marthaler. Bereits Interesse an einer Zusammenarbeit haben die Spitexvereine Würenlos und Surbtal-Studenland bekundet.

Um für die Ausführung der Dienstleistung gewappnet zu sein, wird ab dem 1. April eine Fachperson angestellt, die bisher bei der OnkologieSpitex Aargau (OSA) gearbeitet hat. Unterstützt wird sie von zwei erfahrenen Palliative-Care-Fachfrauen aus dem bestehenden Team und ab August zusätzlich durch eine Pflegefachfrau. So wird der Wissenstransfer sichergestellt und gewährleistet, dass der bisherige Service der Onko-Spitex aufrechterhalten wird. «Der Patient soll möglichst wenig von der Änderung mitbekommen. Für ihn ändern einzig das Dach und die Ansprechpartner.»

Der zeitpunkt, sich zusätzlich zu den Krebspatienten auch für alle anderen Palliativ-Patienten zu öffnen, sei gekommen. «Diesen Bereich durch Spenden der Krebsliga zu decken, wäre eine Zweckentfremdung. Deshalb geben wir diese Dienstleistung ab», sagt Christine Honegger, Geschäftsführerin der Krebsliga Aargau.

Da man schon vorher mit regionalen Spitexorganisationen zusammengearbeitet habe und diese Erfahrung in der ambulanten Pflege von Patienten hätte, sei dieser Wechsel naheliegend und sinnvoll.

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