«Ich freue mich aufweitere spannende Debatten»
Nach einjähriger Amtszeit hat Markus Dieth vergangene Woche sein Amt als Grossratspräsident weitergegeben und zieht positive Bilanz.
«Ich fühle mich auch sehr wohl, wieder in den Reihen meiner Fraktionsmitglieder zu sitzen», sagt Markus Dieth, nachdem er das Amt als Grossratspräsident vergangene Woche abgegeben hat. Interessantes Detail: Nachfolger Marco Hardmeier ist Schulleiter im Wettinger Zehntenhof. «Wir haben sicher auch da weiterhin gute Berührungspunkte», vermutet Dieth.
Unter seinem Motto «zäme für euse Aargau» repräsentierte Dieth als Grossratspräsident den Kanton an über 100 Anlässen als höchster Aargauer. «Der gesellschaftliche Höhepunkt war die OLMA mit uns als Gastkanton.» An einem Wochenende war er an sieben Anlässen präsent. Trotz grosser Belastung neben der täglichen Arbeit als Ammann hat Dieth es geschafft, diese Arbeit mit dem Amt als Grossratspräsident und seine Familie unter einen Hut zu bringen.Als Grossratspräsident sei er vor allem abends und an den Wochenenden unterwegs gewesen. «Es ist jedoch nicht ganz selbstverständlich, dass mich meine Frau noch erkannt hat, wenn ich nach Hause kam», sagt Dieth augenzwinkernd. Doch er habe sich vorgenommen, als Grossratspräsident jede Anfrage anzunehmen, wenn er nicht schon an einem anderen Anlass zugesagt habe.
So kam es, dass er von Vereins- oder Parteianlässen bis hin zu Treffen auf nationaler und internationaler Ebene war. An der 1.- August-Ansprache im eigenen Wettingen ebenso wie an der Demokratiekonferenz in Baden Württemberg. 12 Bundesordner mit Infos über die jeweiligen Anlässe sammelte Dieth innerhalb dieses Jahres.
Wie schafft man es, dass die Ansprachen trotzdem nicht zu Pflichtübungen werden? «Man muss wissen, wer das Publikum ist, ihre Sprache sprechen und auf jeden Fall sich selbst bleiben», so Dieth. Er hat sich deshalb auf jeden Anlass vorbereitet und meist auch die Reden selber geschrieben, mit Ausnahme der beiden Staatsanlässe in Deutschland. «Das merken die Leute und schätzen es.»
Auf politischer Ebene seien ihm das Ringen nach Lösungen, das Kompromisseschliessen und das Zuhören wichtig gewesen: «In der Demokratie steht niemandem das Recht zu, die absolute Wahrheit für sich gepachtet zu haben.» Beim Kantonsbudget 2016 und dem Aargauischen Finanzplan hätten sich die Grossräte bis fast an die Grenzen des Machbaren zusammenraufen müssen. «Es wird immer schwieriger, den Blick fürs Ganze zu behalten.»
Das wolle er jedoch auch künftig versuchen, wenn er ab sofort wieder in den Reihen der «normalen» Grossräte sitzt. «Ich freue mich auf weitere spannende Debatten, wo ich mich jetzt auch wieder von der anderen Seite einbringen kann», sagt Dieth voller Vorfreude, auch nach dem Jahr als Grossratspräsident weiterhin politisch tätig zu sein.