Hilfe und Beratung im Alter

Das Altersleitbild der Gemeinde Wettingen, das der Gemeinderat im Dezember 2010 der Fachstelle für Altersfragen und Freiwilligenarbeit in Auftrag gegeben hat, ist erstellt.

Befassen sich mit den Fragen des Alters: Stefan Liembd, Leiter Soziale Dienste, und Gemeinderätin Yvonne Feri. Foto: ska
Befassen sich mit den Fragen des Alters: Stefan Liembd, Leiter Soziale Dienste, und Gemeinderätin Yvonne Feri. Foto: ska

Der Gemeinderat hat das Dokument bereits verabschiedet – am28. Juni wird das Leitbild dem Einwohnerrat unterbreitet. Grund für das neue Altersleitbild ist die Zunahme der älteren Bevölkerung und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Gemeinde. Es wurde durch ein Projektteam mit Fachbegleitung und unter Einbezug der älteren Bevölkerung ab 65 Jahren erarbeitet und befasst sich mit sechs Hauptfeldern, die sich im Laufe der Erarbeitung herauskristallisiert haben: Freiwilligenarbeit und Partizipation, Wohnen und Lebensführung, Gesundheit, Betreuung und Pflege, Information und Beratung sowie Steuerung und Organisation.

Unter der Rubrik Freiwilligenarbeit und Partizipation wurde evaluiert, ob bei Seniorinnen und Senioren die Nachfrage nach Freiwilligenarbeit vorhanden ist. Die Fachstelle bietet hier Vermittlungshilfe. Ältere Menschen möchten gern miteinbezogen werden und mitreden.

Seniorinnen und Senioren wünschen sich im Bereich Wohnen und Lebensführung die ganze Palette von Möglichkeiten, sei es Leben in der Wohngemeinschaft, betreutes Wohnen, etc.

Bezüglich der Gesundheit werden Schritte zur vermehrten Prävention unternommen: Einsamkeit, Armut und andere Probleme im Alter sollen künftig frühzeitig erkannt werden. Noch wird abgeklärt, durch welche Kanäle die Prävention am besten gewährleistet werden kann, da insbesondere die Mitarbeiter der Spitex, die oft die persönlichsten Einblicke ins Leben der älteren Menschen haben, aus Datenschutzgründen keine Probleme kommunizieren dürfen.

In der Sparte Betreuung und Pflege hat sich herauskristallisiert, dass Seniorinnen und Senioren möglichst lange selbstständig wohnen möchten, dafür aber Betreuung und Pflege benötigen.

Beim Thema Information und Beratung wurde deutlich, dass es in der Region zwar sehr viele Angebote für ältere Menschen gibt, die Leute das aber nicht wissen. Auch hier soll die Fachstelle Abhilfe schaffen.

Der Behörde ist es wichtig, im Bereich Steuerung und Organisation in die Zukunft zu blicken. Planung sei hier wichtig, da das Thema «Alter» alle Bereiche (Bauwesen, Verkehr, etc.) betrifft.

Die seit 2008 als Pilot bestehende Fachstelle für Altersfragen und Freiwilligenarbeit konnte sich etablieren und wird vermehrt von Seniorinnen und Senioren genutzt, wie auch die Pro Senectute und das St. Bernhard bestätigen. Die auf vier Jahre bewilligte 50-Prozent-Stelle der Fachstelle läuft in einem Jahr aus – Hansjürg Rohner, der diese Stelle zurzeit inne hat, wird Ende Mai 2013 pensioniert. Der Gemeinderat will das Pilotprojekt ab Juni 2013 in ein Definitivum überführen und eine 70-Prozent-Stelle sowie für zwei Jahre eine 10-Prozent-Stelle für die Umsetzung des Altersleitbildes schaffen, da die Erfahrung gezeigt hat, dass die Erfüllung der Aufgaben mit nur 50 Stellenprozenten nicht in der verlangten Qualität erbracht werden kann. Gemeinderätin Yvonne Feri sagt: «Es bringt nichts, wenn wir ein Altersleitbild haben, aber niemanden, der sich darum kümmert.»

Infos und Beratung bei der Fach-stelle für Altersfragen und Freiwilligenarbeit, Hansjürg Rohner, EWW-Gebäude, Landstrasse 89, Mo: 14–17 Uhr, Di/Mi: 8.30–11.30 Uhr, Do: 8.30– 11.30/14–17 Uhr, Tel.: 056 437 38 08, Mail: hansjuerg.rohner@wettingen.ch

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