Für die Integration: Kantischüler machen Sport mit Flüchtlingen

Beim «Treffpunkt KSWE» spielen Schüler der Kantonsschule Wettingen mit Flüchtlingen Volleyball und Fussball. Im Zentrum steht die Integration.

Voller Einsatz auf dem Volleyballfeld: Hier machen Kantischüler mit Flüchtlingen zusammen Sport. Barbara Scherer

Voller Einsatz auf dem Volleyballfeld: Hier machen Kantischüler mit Flüchtlingen zusammen Sport. Barbara Scherer

Voller Einsatz auf dem Feld.

Voller Einsatz auf dem Feld.

Drei junge Männer stehen vor dem Sandplatz zwischen den Turnhallen der Kantonsschule Wettingen. Sie lächeln und sprechen leise miteinander. Alle drei sind Flüchtlinge aus Afghanistan. Die ersten Schüler treffen ein. Mit einem breiten Lächeln begrüssen sich alle. Dann geht es los: Die Sandfelder werden abgedecket, der Ball aufgepumpt. Schon spielt die Gruppe Volleyball zusammen.

Im Rahmen des Vereins Treffpunkt Wettingen, ist der «Treffpunkt KSWE» entstanden: Jeden Freitag machen Schüler von 16 bis 18 Uhr Sport zusammen mit Flüchtlingen. «Wir hatten eine Veranstaltung zur Flüchtlingskrise in der Schule. Da wollten wir helfen», sagt Organisatorin Tanja Grill. Also traten die Schüler in Verbindung mit dem Verein Treffpunkt. Kurz darauf haben die Kantonsschüler den «Treffpunkt KSWE» ins Leben gerufen. «Sport braucht wenig Worte, da gibt es auch keine Sprachbarrieren», sagt Grill. So wird bei kühlem Wetter Fussball in der Halle gespielt. Bei schönem Wetter Volleyball im Freien. Dabei sprechen die meisten Anwesenden etwas Hochdeutsch. Grill: «Oft sprechen sie besser, als sie zugeben wollen.»

Es fällt auf: Nur Männer nehmen das Angebot wahr. «Es waren auch schon Frauen hier. Aber es stimmt, es lockt vor allem junge Männer an», so Grill. So wurde am Anfang auch eine Ecke mit Brettspielen oberhalb der Turnhalle angeboten. Doch: «Das Angebot wurde gar nicht wirklich genutzt. Also sind wir beim Sport geblieben.»

Dabei ist das Angebot freiwillig – auf beiden Seiten. Auch die Kantonsschüler sind nicht verpflichtet, mitzumachen. «Aber es ist immer jemand vor Ort», so Grill. Wobei der «Treffpunkt KSWE» offen für alle Interessierte ist. Grill: «Man muss nicht Schüler sein, es dürfen auch andere Leute mitmachen.» Interessierte können jederzeit vorbeischauen und mitspielen.

Die Kantonsschüler haben mit dem «Treffpunkt KSWE» nur positive Erfahrungen gemacht. «Ich hatte immer Hemmungen, wenn ich abends eine Gruppe von Flüchtlingen angetroffen habe. Das ist jetzt nicht mehr so», sagt die Schülerin Leonie Brogle. Durch den Kontakt mit den Flüchtlingen seien viele Vorurteile verschwunden. «Jetzt gehe ich offener auf die Flüchtlinge zu», so Brogle.

Auch vonseiten der Flüchtlinge ist die Begeisterung spürbar. Voller Energie und mit einem Lächeln im Gesicht wird gespielt. «Ich habe früher in Afghanistan sehr viel Volleyball gespielt. Diese Aktion ist super», sagt ein junger Flüchtling.

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