Er schwimmt und strampelt für seinen Abschluss

Xeno Conrad (19) absolviert für seine Maturabschlussarbeit einen Triathlon durch die Schweiz.

Der Wettinger Xeno Conrad absolviert einen Triathlon für seine Maturarbeit. (Barbara Scherer)

Der Wettinger Xeno Conrad absolviert einen Triathlon für seine Maturarbeit. (Barbara Scherer)

Xeno Conrad trainiert körperlich und mental für einen Triathlon durch die Schweiz. (Barbara Scherer)

Xeno Conrad trainiert körperlich und mental für einen Triathlon durch die Schweiz. (Barbara Scherer)

Sein Lieblingssport: Schwimmen. (zVg)

Sein Lieblingssport: Schwimmen. (zVg)

Am Testlauf durch die Schweiz. (zVg)

Am Testlauf durch die Schweiz. (zVg)

Die Sonne scheint, es ist warm. Die Kieselsteine knirschen unter den Rädern des Fahrrads. Xeno Conrad hält an und zieht sich den Helm vom Kopf.

Der 19-jährige Kantonsschüler kommt direkt vom Unterricht. Bald geht es weiter zum Schwimmtraining. «Heute habe ich gleich doppeltes Training: erst mit dem Schwimmverein, dann nochmals mit dem Triathlonklub», sagt Conrad und setzt sich auf die rote Bank am Limmatufer. Ungewohnt: Normalerweise joggt der gebürtige Wettinger an ihr vorbei.

Jeden Tag trainiert der junge Sportler. «Ich kuriere noch eine Beinverletzung aus und probiere deshalb, einen Tag Pause einzulegen.» Doch das falle ihm schwer: Ohne Sport wisse er oft nicht, was mit seiner Zeit anzufangen.

Einmal quer durch die Schweiz für die Matur

Momentan muss sich Xeno Conrad wenig Sorgen um seine Freizeit machen: Er trainiert für einen Triathlon durch die Schweiz im September: Es ist seine Matur- abschlussarbeit. Dabei ist nicht der Triathlon an sich speziell, sondern wie Xeno Conrad dafür trainiert.

«Wir wollen untersuchen, wie sich mentales Training auf mich auswirkt», erklärt Conrad und spielt mit der Digitaluhr an seinem Handgelenk. Zusammen mit einer Klassenkameradin hat er das Projekt ins Leben gerufen.

Am 22. Juni war Xeno Conrad bereits zum ersten Mal unterwegs: Von Rekingen nach Biel an die französische Grenze fuhr er 122 Kilometer mit dem Fahrrad, ist acht Kilometer geschwommen und nochmals zehn Kilometer gelaufen.

Mit Mental-Training weiterkommen

«Jetzt absolviere ich zusätzlich zum physischen Training auch mentales Training und lege den gleichen Triathlon im Herbst nochmals zurück.» Ziel sei es, herauszufinden, ob und wie er sich verbessert hat bis dann. Mentaltraining beinhaltet alles, was nicht physische Vorbereitung ist.

«Ich meditiere, mache Atemübungen und versuche, Bewegungsabläufe zu visualisieren. Dabei ist es auch wichtig, dass ich lerne, meine Gefühle und Gedanken zu regulieren.»

Xeno Conrad lächelt kurz und blickt auf den Fluss. Während er trainiert, sorgt sich seine Projektpartnerin um die Recherche und überwacht sein Training.

Er ist ein Vollblutsportler

Gesponsert wird das Projekt von Bauer Sport Wettingen: Xeno Conrad und seine Familie sind langjährige Kunden des Velogeschäfts. «Als Xeno nun mit diesem sehr speziellen und interessanten Projekt zu uns kam, war für mich sofort klar, dass wir als Sportfachgeschäft ihn dabei selbstverständlich unterstützen», sagt Robin Bauer, Inhaber der Bauer Sport AG.

Bauer war selbst einmal Spitzensportler und sei inspiriert von dem Projekt. Bauer: «Xeno ist zu einem Vollblutsportler gereift und geht dem Sport und dem menschlichen Körper dabei auf den Grund. Er ist sehr engagiert und anständig.»

Sport gehört ins Familienleben

Sport wurde Xeno Conrad fast schon in die Wiege gelegt: Die Mutter ist Sportlehrerin, der Vater ist selber begeisterter Velofahrer. Auch alle seine drei Geschwister treiben Sport. Von Landhockey bis Rudern: Die Familie ist fast immer sportlich unterwegs.

Da bleibt auch oft der Esstisch abends leer. «Manchmal heisst es zu Hause dann schon: ‹Musst du jetzt ins Training?› Aber grundsätzlich unterstützen meine Eltern mich.»

So lernte Xeno Conrad mit vier Jahren schwimmen und sechs Jahre später nahm er an den ersten Wettkämpfen teil. «Vor etwa zwei Jahren habe ich dann den Triathlon entdeckt.»

Trotzdem will er Pilot werden

An sechs Tagen in der Woche schwimmt, rennt oder fährt der junge Wettinger Velo: Viel Zeit für anderes bleibt da nicht. «Zum Glück fällt mir die Schule leicht», sagt Xeno Conrad und setzt sich gerade hin. Er brauche die Bewegung, als Ausgleich; um abzuschalten.

Trotz seiner Passion für Sport besucht Xeno Conrad keine Sportschule: «Dafür muss man im Kader-Team sein: Ich habe das Kader ganz knapp verpasst.» Doch das stört den ehrgeizigen Athleten nicht sonderlich: Er will in erster Linie Pilot werden.

Natürlich habe er schon mit dem Gedanken gespielt, eines Tages Trainer zu werden, so gibt der junge Sportler bereits Kinderschwimmkurse. Doch: «Sport war immer mein Hobby», sagt Xeno Conrad und greift nach seinem Helm. Er muss weiter: Bald beginnt sein abendliches Schwimmtraining.

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