Die ZSO ist für den Ernstfall bereit

Zivilschutzkommandant Hans Rudolf Matter hat Anfang Jahr die neue Zivilschutzorganisation Wettingen-Limmattal übernommen und nach beinahe 20-jähriger Tätigkeit im Neuenhofer Gemeindehaus seinen Arbeitsort nach Wettingen verlegt.

Zivilschutzkommandant Hans Rudolf Matter. Foto: ska
Zivilschutzkommandant Hans Rudolf Matter. Foto: ska

Seit Anfang 2014 arbeitet der Neuenhofer Zivilschutzkommandant Hans Rudolf Matter im ehemaligen EW-Gebäude in Wettingen und beschäftigt nun gut doppelt so viele Personen wie bisher. Dies aufgrund des Zusammenschlusses der Zivilschutzorganisation Wettingen und der Zivilschutzorganisation Limmattal, der Neuenhof, Killwangen, Spreitenbach und Würenlos angehören, auf den 1. Januar 2014. Insgesamt beschäftigt Matter nun gut 550 Personen plus rund 150 Personen in Reserve, die praktisch nicht im Einsatz stehen.

Seit 2004 wird bereits bei der Aushebung geprüft, ob Personen, die nicht militärdiensttauglich sind, zivilschutztauglich sind. Trifft das zu, sind diese Personen verpflichtet, zwischen dem 20. und dem 40. Altersjahr Zivilschutz zu leisten. «Wir haben also kein Nachwuchsproblem», sagt Matter – im Gegenteil: «Ich bekomme jedes Jahr rund 40 bis 45 neue Leute.» Mit diesem Personal deckt die neue Zivilschutzorganisation Wet- tingen-Limmattal die fünf Gemeinden von Wettingen bis Würenlos ab und betreut rund 49000 Einwohner. Die ZSO Wettingen-Limmattal ist damit die drittgrösste Zivilschutzorganisation im Kanton Aargau.

Der Zivilschutz hat die Aufgabe, für den Ernstfall bereit zu sein. Konkret bedeutet das, dass der Zivilschutz immer dann aufgeboten wird, wenn eine Katastrophe passiert, beispielsweise ein Erdbeben. Die Zivilschützer sorgen in einem solchen Fall dafür, dass Zivilisten aus der Schadenlage befreit werden, dass sie medizinisch betreut werden, dass die Kommunikation selbst bei einem grossflächigen Stromausfall funktioniert und dass der Transport und die Versorgung gewährleistet sind. Sogar auf den Kriegsfall wäre die ZSO vorbereitet. «Generell spricht man von einem solchen Szenario aber nicht mehr», erklärt Matter.

Hans Matter kam wegen eines Rückenleidens vom Militär zum Zivilschutz und ist seit 1994 Kommandant der ZSO. Damals hat er die ZSO Neuenhof von Kurt Riner übernommen und rund 1200 Schutzdienstpflichtige geführt. 2001 kam es auf seine Initiative hin zum Zusammenschluss der ZSO Neuenhof mit der ZSO Spreitenbach-Killwangen: «Ich hatte erkannt, dass ein solcher Zusammenschluss Sinn macht.» 2004 kam dann die ZSO Würenlos dazu, wobei diese Gemeinde dann bereits an Hans Matter herangetreten ist. «An diesem Punkt lag der Zusammenschluss mit Wettingen eigentlich auf der Hand», so Matter. Sämtliche Zusammenschlüsse basieren auf einer Vertragslösung, bei der alle Gemeinden, unabhängig von ihrer Grösse, gleichberechtigte Partner sind.

Nun ist es Hans Matters Aufgabe, einmal mehr den Zusammenschluss mit einer weiteren Gemeinde zum Funktionieren zu bringen. Seit Anfang Jahr führt er Akten und Menschen zusammen und verschweisst alle zu einer funktionierenden Einheit. «Ich bin mit Leib und Seele dabei», sagt der 61-Jährige. Dass sich alle schnell finden, sei nun besonders wichtig, weil bereits Abklärungen für weitere Zusammenschlüsse am Laufen seien.

«Ich wollte immer mit Menschen zu tun haben», begründet Matter seine Motivation für diesen Beruf. Und bei der ZSO stehe der Mensch vollkommen im Vordergrund. «Wenn es mir hier nicht behagen würde, wäre ich nicht so lange dabeigeblieben», fügt er lachend an. Dass er in all den Jahren auch immer die volle politische Unterstützung hatte, habe zusätzlich geholfen, dass ihm seine Arbeit Spass mache.

Der spannendste Einsatz während der letzten 20 Jahre in Neuenhof sei sicher das Überdachungsfest des Bareggs 2003 gewesen. Die ZSO habe damals Unterstützung in allen Bereichen angeboten und habe vom Aufbau des 300 Meter langen Festzeltes bis zur Bewachung des Areals über Nacht überall mit angepackt. «Da konnten wir alles Gelernte anwenden», erinnert sich Matter.

Hinter den Einsätzen des ZSO stecken stets Nachhaltigkeit und ein Mehrwert für die Allgemeinheit. Für Zivilschutzleistende, die ihre Arbeit nur mit Murren und Knurren erledigen, hat Hans Matter ein besonderes Gespür und setzt lieber auf Gespräche als Strafmassnahmen. Allen, die für den Zivilschutz eingeteilt werden, kann er deshalb nur sagen: «Wir haben es gut hier.» Sie sollen ohne Vorurteile in die Zivilschutzorganisation kommen und mitmachen, dann würden sie Spass haben. Gerade vom Kader seien die Rückmeldungen durchs Band positiv: «Ich höre nur Gutes von diesen Leuten.»

Weitere Artikel zu «Wettingen», die sie interessieren könnten

Wettingen24.07.2025

«Kloster Wettingen gehört zu meinen Lieblingsorten»

Ausflugsziele und Lieblingsorte in der Region: Auf der Suche nach Ruhe und Besinnung im Wettinger Kloster.

Was ist mein Lieblingsort in Wettingen? Gute Frage!…

Wettingen09.07.2025

Wetterglück am Fäscht: «Heiss, aber nicht zu heiss»

Zum 50. Mal fand das Wettiger Fäscht statt. Ruhig, friedlich und ohne grössere Zwischenfälle sei das Fest verlaufen, zieht OK-Präsident Silvan Möhl positive…

Wettingen02.07.2025

Etwas Neues fängt für Absolventen an

An der Kantonsschule Wettingen fanden die Abschlussfeiern für Fachmittelschule, Fachmaturität sowie Maturafeiern des Gymnasiums statt.

Am 26. Juni war es so…