Die Jugendarbeit teilt ihr Glück
Die Jugendarbeit Wettingen (JAW) sammelt in der Villa Fluck Hilfsgüter. Mitte Dezember wird ein Teil der gesammelten Spenden im griechischen Lesbos an Flüchtlinge verteilt.
«Teile dein Glück. Das Glück, das du hast und dem du dir gar nicht bewusst bist.» Unter diesem Motto sammelt die JAW gemeinsam mit dem Verein Ceriba für das Projekt «Flüchtlinge vor Ort». In der Villa Fluck in Wettingen stapeln sich Kartonschachteln und Säcke voll mit Bekleidung, Schuhen, Hygieneartikeln und vielem mehr. Die Sammelstelle an der Schönaustrasse 31 nimmt bis zum 10. Dezember jeden Dienstag von 17 bis 19 Uhr und jeden Freitag von 17 bis 20 Uhr Spenden in Form von warmen und sauberen Winterkleidern für Männer, Frauen, Kinder und Babys, Schlafsäcken, Regenponchos, Blachen oder Geld für Lebensmittel und Medikamente.
Die gesammelten Hilfsgüter werden Mitte Dezember Flüchtlingen auf der griechischen Insel Lesbos zugute kommen. Dann werden Sash Wegmüller, der Gründer von «Ceriba», sowie freiwillige Helfer, darunter Ärzte und Rettungsschwimmer, vor Ort Hilfe leisten und die Flüchtlinge mit den in Wettingen und «Ceriba»-Sammelstellen in der ganzen Schweiz gespendeten Hilfsgütern versorgen.
Mirjam Strub, Projektleiterin der JAW, und Katja Stockmann, Stellenleiterin der JAW, die neben fünf anderen Helfern die Sammelstelle betreuen, haben zusammen mit Wegmüller, Thomas Zehnder, Mandatsträger der JAW, sowie anderen Helfern bereits vom 10. bis 15 Oktober Flüchtlinge vor Ort unterstützt. Sie sind ins kroatische Botovo gereist, um 6 Tonnen Hilfsgüter an die am Bahnhof Botovo ankommenden Flüchtlinge zu verteilen.
Der Hilfseinsatz und vor allem die Begegnungen mit den Flüchtlingen haben Strub und Stockmann sehr bewegt. «Es war überwältigend, in so kurzer Zeit so viel Dankbarkeit, Zuneigung und Liebe zu erhalten», sagt Strub. Tausenden von Menschen hätten sie innerhalb von 72 Stunden ein Carepaket in die Hand gedrückt und ein «Good luck» auf die Schulter geklopft, berichtet Stockmann. Es sei schön gewesen, so vielen Helfern zu begegnen, die durch ihre Arbeit alle miteinander verbunden seien, so Stockmann. Ob die beiden auch in Lesbos mit dabei sein werden, wissen sie noch nicht. «Es ist möglich, dass Helfer vor Ort auf Tote treffen», sagt Stockmann. Jeder müsse selber entscheiden, ob er damit umgehen könne. Eines ist jedoch gewiss: Die JAW will nicht wegschauen und sich vor Ort, aber auch in der Schweiz für Flüchtlinge einsetzen. «Es geht uns darum, das Thema in die Gesellschaft zu tragen und Mitgefühl in den Menschen auszulösen», sagt Strub.