Der Gemeinderat will eine Fachstelle für den Sport
Sport geniesse in Wettingen einen hohen Stellenwert, sagte der Gemeinderat an einer Pressekonferenz. Um den Betrieb zu professionalisieren, möchte er eine 50-Prozent-Stelle schaffen.

Zum dritten Mal dieses Jahr lud der Wettinger Gemeinderat am Freitag zu einer Pressekonferenz. Auf dem Programm standen die Schaffung einer Fachstelle Sport und die Sanierung der Tägerhardstrasse. Der Einwohnerrat wird über beide Geschäfte an der Sitzung vom 25. Juni entscheiden.
Vor allem die Sportfachstelle hatte schon zuvor für Aufsehen gesorgt: Um den Jahreswechsel gab es sowohl von der FDP als auch der GLP Vorstösse im Einwohnerrat, die eine solche Stelle verlangten. Nun wird das Vorhaben konkret: Der Gemeinderat möchte per 1. Januar 2021 eine Fachstelle Sport einrichten. Die Stelle wird 50 Prozent umfassen. «Wir möchten eine zentrale Anlaufstelle für alle sportlichen Anliegen schaffen und den Betrieb so professionalisieren», erklärt Ressortchef Philippe Rey. Bisher sei das nicht so: Wettingen habe eine komplexe Sportinfrastruktur mit zu vielen Anlaufstellen für die 50 in Wettingen ansässigen Sportvereine. Derzeit kümmert sich unter anderem die Kanzlei, die Bau- und Planungsabteilung oder die Turn- und Sportvereinigung um die Anliegen. So könne es beispielsweise vorkommen, dass die gleiche Halle an einem Tag von drei Stellen vergeben wird. Die Person, die die Fachstelle übernähme, würde sich zum Beispiel um die Turnhallenvergabe oder die Organisation vom OpenSunday, des schnellsten Wettingers oder anderer Sportanlässe kümmern.
Fachstelle Sport würde die Gemeinde jährlich 57500 Franken kosten
Der Vorschlag sei ehrlich, keine Luxusvariante, betonte Rey. Die Gemeinde wird die Fachstelle selbst finanzieren müssen. Der Kanton will alle Gemeinden gleich behandeln und Wettingen nicht unterstützen. Der Betrieb der Fachstelle würde die Gemeinde jährlich 57500 Franken kosten.
Die Idee eines Sportkoordinators in Wettingen ist nicht neu: Bereits zwischen 2008 und 2013 gab es die Stelle. Damals hat sie der Kanton finanziell unterstützt. Nach der Kündigung der Stelleninhaberin wurde sie gestrichen. Mit dem neuen Tägi oder der neuen Dreifachturnhalle im Margeläcker sei einiges in die sportliche Infrastruktur investiert worden. Die Vereine sollen sie auch nutzen können, ergänzte Gemeindeammann Roland Kuster: «Die Fachstelle ist ein klares Bekenntnis zum Sport als eine der drei Säulen von Wettingen.»
Die Tägerhardstrasse soll saniert werden
Gemeinderätin Kirsten Ernst informierte zuvor über die Sanierung der Tägerhardstrasse. Der Strassenbelag zwischen der Fohrhölzli- und der Weberstrasse sei in einem sehr schlechten Zustand, sagte sie. Zudem stamme die Trinkwasserleitung aus dem Jahr 1944. «Das Risiko von Leitungsbrüchen ist hoch.» Auch die Kanalisation müsse man ausbauen, so Ernst. Sobald dies gemacht ist, könne man das Pumpwerk Bernau aufheben. Zudem hat der Kanton Aargau verfügt, dass die Gemeinde die Regenentlastung in die Limmat bei der Bernaustrasse aufheben muss. Auch ist vorgesehen, ein neues Regenbecken beim Kloster, das den neusten Vorgaben zur Regenwasserbehandlung entspricht, zu bauen.
199000 Franken will der Rat für die Erarbeitung des Bauprojekts ausgeben. «Wir wollen zuerst abklären, was Sinn macht», sagte Ernst. Der Plan ist, den Baukredit in der ersten Hälfte 2021 dem Einwohnerrat zu präsentieren.