Den Jugendlichen eine Stimme geben
Wettingen will Junge aktiv ins Dorfleben integrieren und ihre Anliegen ernst nehmen. Deshalb fand am Dienstag vor einer Woche ein virtuelles Treffen statt.

Die Prämisse: Jugendliche und jungen Erwachsene sollen sich für ihre Anliegen einsetzen und sich aktiv im Dorfleben engagieren können. Das will das Projekt engage.ch. Es läuft schweizweit. Auch Wettingen macht mit.
Die Umsetzung: Im Herbst rief engage.ch die Wettinger Jugendlichen und jungen Erwachsenen dazu auf, ihre Anliegen auf einer dafür eingerichteten Website zu posten. Eingegangen sind 59 Anliegen. Von der Forderung nach einer McDonalds-Filiale über einen Bus am Lägernhang bis hin zur Förderung der Biodiversität und der Grünflächen im Dorf war alles vorhanden.
Nun wollten die Organisatoren, die Gemeinde Wettingen, die Jugendarbeit Wettingen und der Dachverband der Schweizer Jugendparlamente (DSJ), sich mit den Jungen austauschen und herausfinden, welche Projekte umgesetzt werden können. Dafür fand vergangene Woche ein Onlineevent statt.
Über 30 Personen waren beim Onlineevent dabei. Darunter auch viele Erwachsene aus Politik, Jugendarbeit oder Kirche. Zum Beispiel mehrere Gemeinde- und Einwohnerräte. Nach einer kurzen Begrüssung teilten die Organisatoren die Teilnehmerschaft in vier Gruppen ein: Umwelt und Klimaschutz, öffentlicher Verkehr, Skaterpark sowie Freizeit und Sport.
Die Gemeinde Wettingen wertet den Onlineevent als Erfolg
In diesen Gruppen diskutierten die Teilnehmenden während einer Stunde die eingereichten Ideen. Jeder Gruppe stand ein Politiker oder eine Politikerin zur Seite. Besonders gefragt in Wettingen ist ein Skatepark. Dafür gab es eine eigene Gruppe, die nur darüber diskutierte. Dieses Projekt läuft schon. In nächster Zukunft geht es darum, einen Sponsor für die Skateanlage zu finden. Gemeinderat Philipp Rey (parteilos) unterstützt die Jugendlichen in diesem Vorhaben.
Die Teilnehmenden der Gruppe Verkehr diskutierten Velo- und Schulwege. Velofahren sei ziemlich riskant, meinte ein Bezirksschüler. Im Lauf des Gesprächs haben sich die Teilnehmenden dazu entschieden, bald eine Umfrage unter Jugendlichen zu lancieren. Sie wollen wissen, welche Kreuzungen oder Strassen in der Gemeinde am gefährlichsten für Velofahrende sind. Die Ergebnisse wollen sie auswerten und weiterverwenden. «Götti» dieser Gruppe ist FDP-Einwohnerrat Damien Campino.
CVP-Gemeinderat Sandro Sozzi hilft in der Gruppe Umwelt und Klimaschutz mit. Sie diskutierte mehrere Ideen. Einerseits möchte die Gruppe die Gesellschaft ermutigen, weniger Fleisch zu essen, um den CO2-Ausstoss zu verringern. Andererseits wollen sie Projekte anstossen, um die gemeindeeigene Biodiversität zu fördern. Konkrete Projekte gibt es noch nicht.
In der Gruppe Freizeit diskutierten die Teilnehmenden unter der Leitung von SP-Einwohnerrat Alain Burger verschiedene Anliegen: eine Hockeyplauschmannschaft oder einen Trainingspark.
Das Fazit: Die Organisatoren aus Wettingen zeigen sich nach dem Onlineevent erfreut über «die engagierte Mitarbeit der Teilnehmenden». Das schreibt die Gemeinde Wettingen in einer Medienmitteilung. Man werte die grosse Motivation der Jugendlichen, die Projekte anzugehen, als Erfolg.
Nun sind die vier Untergruppen gefordert: Sie klären ab, ob und wie sie welche Projekte umsetzen können. Dazu sind bereits mehrere Folgesitzungen geplant.