Das Schulhaus ist im Rohbau fertig
Der Neubau des Schulhauses Zehntenhof nimmt Formen an. In einem Jahr ziehen die Schüler ein.

Die Fenster sind in den meisten Räumen installiert. Warme Luft wird hineingeblasen und es ist schon fast ein wenig gemütlich in den dereinst mit Parkettböden ausgestatteten Schulstuben. In der Aula fand jetzt mit der Aufrichtefeier auch der erste Anlass statt: «Wir würdigen so die Arbeit der Handwerker und danken ihnen mit einem Mittagessen», sagt Gemeinderat Daniel Huser. In der nächsten Etappe geht es um den Ausbau. In den Sportferien 2017 soll das neue Schulhaus Zehntenhof auf der Schulanlage Dorf den Benützern übergeben werden.
Der alte Zehntenhof war 1961/62 erstellt und 1980 saniert und um eine Aula erweitert worden. Eine Machbarkeitsstudie ergab 2010, dass ein Neubau die wirtschaftlich günstigste Lösung für die Schulanlage ist, insbesondere aus Gründen des Brandschutzes und der Wärmetechnik.
Aber auch die im Sommer 2014 vom Kanton eingeführte neue Schulstruktur mit 6 Jahren Primar- und 3 Jahren Oberstufe stellte neue Anforderungen. Wettingen entschied sich dafür, die ersten vier Schuljahre der Unterstufe dezentral zu unterrichten und die Mittelstufe (5. und 6. Schuljahr) zentral im Zehntenhof zu führen. Das bedingt ein grosses Bauvolumen, das aber für die benachbarte bestehende Schulanlage Lägern/ Sulperg sowie das Quartier verträglich sein sollte. Während der alte Zehntenhof 160 Schülern Platz bot, werden es im Neubau bis zu 400 sein.
Aus einem Architekturwettbewerb war das Büro Ernst Niklaus Fausch, Aarau/Zürich, mit dem Projekt «Max und Moritz» als Sieger hervorgegangen. «Das grosse Volumen war eine der Hauptherausforderungen», sagt Architekt Erich Niklaus. Er hat die Anlage deshalb nach funktionalen Aspekten in zwei miteinander verbundene, dreigeschossige Gebäudeflügel aufgeteilt. Im nördlichen Flügel sind 18 Klassenzimmer und 9 Gruppenräume untergebracht, im südlichen die Spezialräume (Aula, Singsaal, Musik-, Sprach- und Werkräume, Lehrer- und Vorbereitungszimmer sowie Räume für die Schulleitung und die Schulsozialarbeit). Der Verbindungsbau beherbergt die Bibliothek und Computerräume. Erdgeschossig ist er als gedeckter Durch- gang ausgestaltet, der die Zehntenhofstrasse mit dem Schulhausplatz Dorf verbindet. Die Kosten belaufen sich auf 25,4 Millionen Franken.
Der kompakte, dickwandige Baukörper und ein Lüftungssystem sorgen für nur geringen Wärmeverlust. Das lässt den Anschluss an die bestehende Holzschnitzelheizung der Schulanlage Dorf zu. «Im Neubau brauchen wir gegenüber früher pro Schüler nur noch einen Viertel der Energie», erklärt Jürg Bischof, Projektleiter der Gemeindeabteilung Bau und Planung. Ausserdem können die Flachdächer, auf denen das EWW eine Photovoltaikanlage betreiben wird, für die Nutzung der Sonnenenergie genutzt werden.
Bis zum Bezug des neuen Zehntenhofs werden die heute gut 300 Schüler der insgesamt 16 Mittelstufenklassen auf dem Schulareal Margeläcker in Provisorien unterrichtet.