«Dachte, Beruf sei unpersönlich»

Fabian Burger stellt sich dem Thema Berufswahl und hat auf der Redaktion der Limmatwelle Journalistenluft geschnuppert.

Fabian Burger interviewt beim Schnuppern den Kulturpreisgewinner Peter Wurzer. Melanie Bär

Mit 14 Jahren stehe ich als Schüler der zweiten Oberstufe mitten im Thema Berufswahl. Für mich ist alles noch ein bisschen früh, ich weiss lediglich, dass ich etwas machen will, wo ich Kontakt mit Kunden beziehungsweise Arbeitskollegen habe, wie bei meinem Traumjob Radiomoderator bei Radio Argovia. Radiomoderator war schon früh ein Wunschberuf von mir, weil ich für mein Leben gerne Musik höre und ich mich gerne mit Menschen unterhalte. Weil man Radiomoderator aber nicht direkt lernen kann, mache ich mir Gedanken zu einer passenden Lehre. Mich interessiert entweder eine KV-Lehre (Kaufmann EFZ) oder eine Lehre als Detailhandelskaufmann, zum Beispiel in einem Sportgeschäft. Danach möchte ich an die CH Media Academy, um Erfahrungen im Bereich TV, Radio und Online zu sammeln. Ich denke, das wäre die perfekte Grundlage, um bei chmedia einen Job als Moderator zu finden.

Wie schwer ist es, eine Schnupperlehre zu machen?

Da ich zum ersten Mal geschnuppert habe, kann ich nicht sagen, ob es heute grundsätzlich schwierig ist, in Berufe hineinzuschnuppern. Ich habe deshalb bei älteren Schulkollegen nachgefragt. Etwa bei Kantonsschüler Lukas: Er hat es nicht so schwierig gefunden, eine Schnupperlehre zu finden. Lukas hat bei mehreren Betrieben geschnuppert, als Konstrukteur, als Elektroinstallateur und als Schreiner. Er konnte sich für keine Lehre entscheiden, deshalb besucht er jetzt die Kantonsschule.

Kollege Max befindet sich im 1. Lehrjahr als Polymechaniker. Er hat sich online nach Schnupperlehren erkundigt und auch durch Kollegen der Eltern Schnupperlehrstellen gefunden. Für ihn war es somit leicht, Betriebe zu finden.

Also Automobil-Mechatroniker gab es für den 3.-Bezler Severin viele Schnuppermöglichkeiten. Er konnte einfach bei den Betrieben vorbeigehen oder anrufen, weil es als Automobil-Mechatroniker viele Schnuppermöglichkeiten gibt.

Fabian rechnet mit Schwierigkeiten

Soviel ich weiss, wird es für mich schwieriger werden, da die Schnupperstellen als Kaufmann sehr gefragt sind und man sich meistens dafür schriftlich bewerben muss. Ich habe nicht vor, in weiterführende Schulen wie etwa die Kantonsschule zu gehen. Ich möchte lieber Berufserfahrungen sammeln und habe zu diesem Zeitpunkt schon neun Jahre die Schule besucht. Ich möchte mein eigenes Geld verdienen, um auf eigenen Füssen zu stehen.

An meinem ersten Schnuppertag als Journalist bei der Limmatwelle habe ich gemerkt, dass die Hektik, die dem Beruf «Journalist» zugesprochen wird, nur an vereinzelten Wochentagen existiert. Und zwar an den zwei Tagen, bevor die Zeitung in den Druck geht. Gefallen hat mir, dass man ein eher ruhigeres Arbeitsklima hat und sich meistens die Tage selbst einteilen kann. Ich habe mir den Beruf tatsächlich ernsthafter vorgestellt, mit weniger Emotionen und unpersönlicher. Das Interview, das ich führen durfte, hat mir das Gegenteil bewiesen. Man kommt den Menschen näher, als ich gedacht habe. Ich habe viele persönliche Informationen erfahren. Es war nicht nur: Frage-Antwort, Frage-Antwort, sondern ein angenehmes Gespräch. Ich habe mich immer wohlgefühlt und war nie verunsichert. Die Arbeit hat mir gefallen.

HGV-Tischmesse besucht

Als Klasse und mit den Eltern haben wir die Berufstischmesse des Handels- und Gewerbevereins Wettingen besucht. Ich konnte die vielseitigen Aspekte von verschiedenen Berufen entdecken und mich mit dem einen oder anderen Beruf auseinandersetzen. Meine Fragen wurden mir sehr ausführlich beantwortet. Ich habe mich gefreut, ein paar neue Einblicke in die Berufswelt machen zu können und ich bin zuversichtlich, dass ich noch viel Freude am Thema Berufswahl haben werde.

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