Buchbestand wird nicht aussterben

Die Gemeindebibliothek Wettingen feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Angefangen hat alles mit einem Lesezirkel.

Das Bibliotheksteam (v.l.): Christina Hug, Nicole Minikus, Elisabeth Capaul, Nicole Krebser, Helen Dobberstein, Katrin Diab und Marie-Madeleine Stöckli. Foto: zVg
Das Bibliotheksteam (v.l.): Christina Hug, Nicole Minikus, Elisabeth Capaul, Nicole Krebser, Helen Dobberstein, Katrin Diab und Marie-Madeleine Stöckli. Foto: zVg

1940 wurde der in Wettingen seit 1922 bestehende Lesezirkel in eine Volksbücherei umgewandelt. Ausgabe der Bücher war jeweils nur am Sonntagmorgen. 1948 wurde die Bibliothek mit einem Bestand von 1300 Büchern der Einwohnergemeinde übergeben. Ein grosser Schritt war der Umzug vom Altenburgschulhaus ins Rathaus 1961, wo eine Freihandbibliothek mit inzwischen 3000 Büchern eingerichtet wurde. Dann listet die Chronik der Gemeindebibliothek über viele Jahre die Zunahme am Bestand und an den Öffnungszeiten auf, bis 1986 der nächste grosse Schritt kommt: der Einzug ins ehemalige Feuerwehrlokal am heutigen Standort.

Im Laufe der Zeit kamen neue Medien zum Buchbestand dazu und die Ausleihe wurde vom Zettelkatalog auf elektronische Erfassung umgestellt. Seit 2005 existiert auch ein Online-Katalog. «Die Bibliotheken müssen schauen, wie es für sie weitergeht», ist sich auch Marie-Madeleine Stöckli, Leiterin der Gemeindebibliothek Wettingen, bewusst. Aktuell geschieht das mit der Einführung von ausleihbaren e-Medien: Seit dem 10. März können Bibliotheksmitglieder eBooks und andere e-Medien auf ihren Rechner, ihr Tablet oder Smartphone herunterladen. Nach Ablauf der Leihfrist löscht sich das Dokument von allein vom Gerät. Einziger Nachteil ist, dass die Medien, solange sie ausgeliehen sind, beim Ausleiher bleiben und nicht für andere Benutzer zur Verfügung stehen. Reservationen sind aber auch hier möglich. Und begehrte Publikationen werden künftig in mehreren Ausführungen vorhanden sein. Rund 5000 Medien stehen bereits zur Auswahl, der Katalog wird in nächster Zeit aber noch massiv wachsen. 31 Bibliotheken sind im Aargau schon beim Verbund ebookplus dabei. «Wenn man das als Bibliothek allein machen wollte, wäre das nicht möglich – hier macht ein Verbund Sinn», so Stöckli.

Die Weiterentwicklung der Bibliothek umfasst nebst der Medien-Ausleihe heute vermehrt auch den frühkindlichen Leseeinstieg, die Leseförderung und Schulklassenführungen, bei denen Hemmschwellen abgebaut werden sollen. Der Zugang soll spielerisch geschehen, die Bibliothek ein Ort des Wohlbefindens sein – Sofaecken, Kaffeemaschine und Gratis-WLAN sind in Wettingen Zeuge davon. Stöckli macht sich für die Zukunft auch keine grossen Sorgen: «In nächster Zeit wird der physische Buchbestand nicht aussterben.»

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