«Beim Malen bin ich zufrieden»

Zum zwanzigsten Mal hat der Kiwanis-Club Wettingen einen Kunstkalender herausgegeben. Die Bilder entstanden im Malatelier von Insieme. Die Vereinigung setzt sich für Menschen mit Beeinträchtigung ein.

Uschi Steiner, Geschäftsleiterin Insieme, und Präsident Anselm Rohner an der Kalendertaufe. Melanie Bär

Uschi Steiner, Geschäftsleiterin Insieme, und Präsident Anselm Rohner an der Kalendertaufe. Melanie Bär

Die Käufer Janka und Daniel Mutter sowie Künstler Ruedi Maurer. bär

Die Käufer Janka und Daniel Mutter sowie Künstler Ruedi Maurer. bär

Kiwanis-Präsident Beat Brunner und Künstler Emanuel Giger. bär

Kiwanis-Präsident Beat Brunner und Künstler Emanuel Giger. bär

«Die Kiwanis-Kalender-Taufe ist immer ein besonderes Ereignis», sagte Beat Brunner vor einer Woche. Dabei blickt der Kiwanis-Präsident zu den fünf Künstlern und vier Künstlerinnen, die sich kurz vor sechs Uhr im Gasthof Sternen im Halbkreis versammelt haben und gespannt darauf warten, ihre Bilder dem Käufer oder der Käuferin zu übergeben. Neben zahlreichen Unternehmerinnen und Unternehmern aus der Region hat auch die Gemeinde Wettingen ein Bild erstanden. Je 1000 Franken zahlen die Käufer für das Originalbild. Mit dem Erlös wird die Herstellung des Kalenders finanziert, der in einer Auflage von 600 Stück gedruckt und danach am Badener Adventsmarkt, in regionalen Fachgeschäften und der Insieme-Geschäftsstelle für 20 Franken verkauft wird. Dieser Erlös wiederum kommt der Vereinigung Insieme und der Stiftung Arwo zugute, die damit Menschen mit Beeinträchtigung in der Region unterstützen. Insieme führt für sie Freizeit- und Ferienangebote durch. Eines ihrer Angebote ist das Ausdrucksmalen, wo die Bilder entstehen. Die Künstler sind Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Arwo-Stiftung. Wenn sie wollen, dürfen sie sich während ihrer Arbeitszeit regelmässig kreative Pausen nehmen und malen gehen. Rund 50 Personen nutzen das Angebot, das von den beiden Maltherapeutinnen Alice Tassinari und Caroline Aebischer angeleitet wird.

Kreativ zu sein, gibt ihm viel

Ruedi Maurer ist einer von ihnen. Seit sieben Jahren besucht er das Malatelier und hat das Titelbild des diesjährigen Kiwanis-Kalenders gestaltet: ein farbenfroher Schmetterling. Warum gerade ein Schmetterling? Der 66-Jährige denkt kurz nach, ehe er lächelnd antwortet: «Ich habe irgendwo einen solchen Schmetterling gesehen, er gefiel mir, also malte ich ihn.» Trotz seiner Pensionierung arbeitet er noch ein paar Stunden in der Elektromontage der Arwo. Die Arbeit gibt ihm Struktur im Tagesablauf. Als Spätfolge eines Unfalls sitzt er im Rollstuhl. Davor war er Baumaler und hat deshalb ein Flair für Farben und Formen. Am Anfang fertigte er mit Bleistift Skizzen an, erst im Malatelier probierte er auch andere Maltechniken aus. Heute gehören auch Farben, Kreiden, Farbstifte und Pinsel zu seinen bevorzugten Malutensilien. Meistens malt Maurer nach Vorlagen. Er probiert auch gern Neues aus und experimentiert. Kreativ zu sein, gibt ihm viel: «Beim Malen bin ich zufrieden, vergesse das Drumherum.» Und wenn eines der entstandenen Bilder dann noch für den Kiwanis-Kalender ausgesucht wird, dann freut ihn das besonders. Freude hatten auch Janka und Daniel Mutter, die das Bild aufgrund des Sujets und der Farben gewählt und gekauft haben, wie sie beim Posieren mit dem Künstler verraten.

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