Badenfahrtprojekt «Little Wettige» war zu teuer
Wettinger Einwohnerrat weist die Kreditabrechnung für «Little Wettige» zurück: Es sei zu einer Überschreitung des Kredits gekommen.

In diesem Punkt waren sich fast alle Einwohnerräte einig: Die Kreditabrechnung von 43800 Franken für das Badenfahrtprojekt «Little Wettige» sei nicht akzeptabel. Sie folgten damit dem Antrag der Finanzkommission und wiesen das Geschäft mit grosser Mehrheit zurück.
Dabei gehe es nicht um die Frage, ob «Little Wettige» ein Erfolg war, betonte Kristin Lamprecht (SP), Mitglied der Finanzkommission. «Es geht um die Frage, ob die Kreditabrechnung, wie sie vorliegt, korrekt ist.» Denn es sei nicht die Absicht gewesen, dass mit Steuergeldern private Gewinne erhöht würden.
Projekt hat mit Gewinn abgeschlossen
Das Problem: Der Einwohnerrat hatte im Dezember 2016 einen Kredit von 55000 Franken für das Projekt der Wettinger Klamauktruppe «Chropfchrötte» gesprochen. Dieser setzt sich aus einer Risikogarantie von 25000 Franken und der Unterstützung für die Mitwirkung von 30000 Franken zusammen.
«Das Projekt hat aber mit einem Plus abgeschlossen und dadurch die Risikogarantie nicht benötigt», so Lamprecht. Daher handele es sich bei der Kreditabrechnung von 43000 Franken um eine Überschreitung von 13800 Franken.
Deshalb stellte die Fiko den Rückweisungsantrag mit dem Auftrag, dass es sich bei den 55000 Franken nicht um eine Nettokreditsumme handelt, sondern um zwei getrennte Kredite: 30000 Franken Unterstützung für die Mitwirkung und 25000 Franken für die Risikogarantie.
Öffentliches Geld für privates Projekte
Die meisten Einwohnerräte pflichteten der Fiko bei. Denn würden öffentliche Gelder für private Projekte gesprochen, müssten alle Abrechnungen transparent werden, so Alain Burger (SP). Orun Palit (GLP) pflichtete dem bei und fügte an: «Gewinnbringende Projekte dürfen nicht subventioniert werden, das sendet falsche Signale an andere Vereine.»
Auch der SVP stiess die Kreditabrechnung «sauer» auf: Gewinne der Vereine zu maximieren, sei nicht in Ordnung, so Jürg Baumann (SVP). «Für uns ist klar, dass wir bei zukünftigen Festivitäten genau hinschauen müssen», so Judith Gähler (FDP). Nur die CVP beschloss Stimmfreigabe. Denn das Geld sei dem richtigen Zweck zugeführt worden.
Gemeindeammann Roland Kuster bedauerte die Situation: «Es haben sich keine Privatpersonen bereichert, das Geld kam alles Wettinger Vereinen zu.» Der Gemeinderat nehme die Kritik auf und ziehe Lehren daraus: «Wir werden künftig bei ähnlichen Situationen Anträge stellen, die unmissverständlich sind.» Schlussendlich wurde der Rückweisungsantrag der Fiko mit 37 Ja zu 5 Nein bei einer Enthaltung angenommen.