Auf Spendengelder angewiesen
Mit je 5000 Franken beschenkten die Katholische Kirchgemeinde und das Stadtcasino Baden das «Chinderhuus Spatzenäscht».
Zwei Jungs haben das neue Spielhaus, das im Garten vor der Krippe und dem Hort Chinderhuus Spatzenäscht steht, bereits in Beschlag genommen und winken aus dem Fenster. Die dreijährige Zoë hingegen steht noch etwas zögerlich davor und gibt auf die Frage, was im neuen Spielhäuschen gespielt werde, keine Antwort. Als die anderen Kinder für die Chequeübergabe ins Häuschen gehen, ist sie aber begeistert mit von der Partie und lacht wie die anderen um die Wette. «Es ist schön, dass man sieht, wofür wir Geld spenden», sagt Rita Brühlmann, die das Geld im Namen des Stadtcasinos Baden übergibt.
Die Kinder sind bereits geübt: Eine Woche vorher bekamen sie Besuch von Hans Utz, dem Organisator des Chlauseinzugs, der im Namen der Römisch-Katholischen Kirche ebenfalls 5000 Franken spendete. Das Geld haben über ein Dutzend Gruppierungen rund um die Römisch-Katholische Kirche am Chlausmarkt auf dem Zentrumsplatz beim Würste-, Suppen- und Lebkuchenverkauf gesammelt. «Dieser stolze Betrag ist dank dem Erlös aus diesem Markt sowie dem Verkauf vie-ler Adventsgeschenke auf dem Zentrumsplatz zusammengekommen», freut sich Utz.
«Die Eltern- und Gemeindebeiträge reichen für das Notwendige, deshalb sind wir froh um diese Zugaben», freut sich Adolf Acklin, Hort- und Krippenpräsident ad interim. Mit dem Geld werden Spielgeräte wie beispielsweise das Holzhaus angeschafft.
Künftig werde sich die finanzielle Lage noch verschärfen, so Acklin. Durch die Einführung der Tagesstrukturen sollen ab kommendem Schuljahr Kinder ab Eintritt in den Kindergarten bei Bedarf Betreuungsangebote in den örtlichen Schulen in Anspruch nehmen. Andere Angebote werden von der Gemeinde nicht mehr mitfinanziert. Damit würde der ganze Hortbereich im Chinderschlössli wegfallen und die Anzahl der betreuenden Kinder von heute 58 auf 20 sinken.
«Die Einnahmen sinken, aber die Personalkosten bleiben, weil wir von 7 bis 18 Uhr offen haben und dementsprechend viele Mitarbeitende brauchen.» Nicht nur aus finanziellen Gründen bedauert man im Chinderschlössli diesen Wechsel. «Wir hätten gerne unser nachhaltiges Konzept beibehalten und Kinder von der Babyzeit bis in die Primarschule hier betreut», so Hausleiterin Patricia Frei. Um Zeit für die Anpassung an diese neuen Rahmenbedingungen zu haben, hat man mit der Gemeinde eine Übergangsfrist von drei Jahren vereinbart. «Allenfalls machen wir dann eine Babygruppe auf», sagt Frei. Damit würde man auch dem Bedürfnis nach Betreuungsplätzen für Babys Rechnung tragen. Dafür wären dann allenfalls auch wieder räumliche Anpassungen oder neue Spielsachen gefragt. «Diese Aufgaben fordern uns und verursachen teilweise einmalige Kosten, für die wir gerne Spenden annehmen», sagen die Betreiber. Damit die Kinder auch künftig im Garten spielen können.