Altes Rezept hervorgeholt

Seit über 40 Jahren ist das Metzgereifachgeschäft Felder mit dem Bahnhof- und Klosterquartier von Wettingen verwurzelt. Es ist das einzig verbliebene Geschäft auf dem Platz.

Res und Denise Zimmermann üben ihren Beruf mit Leidenschaft aus. Foto: cfr
Res und Denise Zimmermann üben ihren Beruf mit Leidenschaft aus. Foto: cfr

«Auch wenn unsere Lage im Bahnhofquartier nicht die Beste ist, können wir uns über Wasserhalten», sagt Inhaberin Denise Zimmermann-Felder. «Allerdings müssen wir schon kämpfen. Ohne Leidenschaft und Herzblut würden wir das nicht packen. Lebensfreude mit gutem Fleisch und Gaumenfreuden aus der Wurstküche zu vermitteln, gehört für uns einfach dazu», ergänzt sie. Das sei auch stets das Credo der Eltern Susi und Otto Felder gewesen, die die Metzgerei 1969 gegründet haben. Zusammen mit ihrem Mann Res führt Denise Zimmermann den Familienbetrieb seit 2008. Otto Felder, der bis zu seinem Tod vor ein paar Wochen ein echter «Patron» war, zeichnete bis zuletzt für die administrativen Belange verantwortlich. «Er fehlt, nicht nur bei der Arbeit», sagt sie. Durch das Verdienst ihrer Eltern sei die Metzgerei zu dem geworden, was sie heute ist. Unter anderem sind die Hausspezialitäten «Winzerschinken» und «Wybuurewurst» seine Kreationen, die sich bis heute grosser Beliebtheit erfreuen. Viele der Fleischprodukte haben eine Geschichte. So etwa auch der Grossvater-Fleischkäse, dessen Rezeptur Otto Felder vor 31 Jahren aus dem Hut zauberte. «Er wurde damals zum ersten Mal Grossvater», sagt seine Tochter schmunzelnd und fügt an: «Vor vier Wochen sind mein Mann und ich erstmals Grosseltern geworden.» Grund genug, das Rezept, das für viele Jahre im Dornröschenschlaf lag, für den neuen Erdenbürger Tim wieder zu aktivieren.

Hat sich das Kaufverhalten in den letzten Jahren verändert? «Ja, die grossen Familientische sind etwas kleiner geworden, Einportionensachen sind im Trend und es wird viel bewusster auf einheimische Qualität geachtet.» Ob Sohn Michael, der sich ebenfalls wie seine Eltern zum Metzger ausbilden liess, einmal die Metzgerei übernehmen wird, ist offen. «Der Markt ist nicht einfach. Doch als «Wurst-Manufaktur» mit währschaften Produkten, einer guten Portion Zuversicht und dank der treuen Stammkundschaft glaube man fest an ein Weiterbestehen.

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